Zugegeben – es gibt gemütlichere und vielleicht auch spannendere Zimmer für eine Roomtour als ausgerechnet einen Kellerraum, in dem Waschmaschine & Trockner in trauter Zweisamkeit logieren. Aber hey, erstens will ich alle Räume vorstellen und zweitens haben mich während der Bauphase tatsächlich auch so schnöde Dinge wie die Einrichtung einer Waschküche interessiert. 😀
Der multifunktionale HTR
In erster Linie ist unsere Waschküche gar keine Waschküche – sondern der Haustechnikraum (im Bauherrensprech kurz HTR genannt). Hier gelangen durch den sogenannten Mehrspartenanschluss Frischwasser, Strom und Telekom ins Haus, es wird das Abwasser abgeleitet und außerdem steht in diesem Raum auch die Brauchwasserwärmepumpe der Acalor.
Da Waschmaschine und Trockner nun nicht gerade unsere bevorzugte Einrichtung für’s Wohnzimmer sind, haben wir sie kurzerhand ebenfalls dort untergebracht. Wenn’s draußen Sauwetter hat, stellen wir auch den Wäscheständer direkt daneben auf. Voilà – und „Waschküche“ klingt ja schließlich auch viel netter als „HTR“, gelle?
Dieses Schild an der Tür musste übrigens einfach sein, seit ich auf Pinterest mal so ähnliche Varianten gesehen hatte… 😀
Wieso befindet sich der Raum überhaupt im Keller?!
Bei Danhaus ist der Haustechnikraum ursprünglich im Erdgeschoss vorgesehen, neben der Küche. Da wir ja eh unterkellert haben, wollten wir den kleinen Raum im Erdgeschoss dann aber lieber als Vorratskammer nutzen. Der HTR wanderte also nach unten. Das hat ein bisschen Aufpreis gekostet, aber nicht allzu viel.
Diese Entscheidung haben wir keine Sekunde lang bereut! Eine Vorratskammer direkt neben der Küche ist einfach unheimlich praktisch. Ein netter Nebeneffekt ist die Ruhe: die Brauchwasserwärmepumpe rauscht bisweilen halt schon ziemlich laut und wenn dann noch das Crescendo von Waschmaschine und Trockner hinzukommt, hört man das trotz geschlossener Türen noch bis hinauf ins Dachgeschoss. Das hätte ich nicht direkt neben den Wohnräumen haben wollen.
Was für ominöse Anschlüsse gibt’s hier denn?
Ein kurzer Zeitsprung zurück in die Bauphase – von außen schaut der HTR so aus:
Das hier ist die berühmte Mehrsparte – ein gut isoliertes Loch in der Wand, durch das mehrere Rohre führen.
So, zurück in die Gegenwart: so sehen die Anschlüsse von innen aus:
Das blaue Dingsi links im Bild ist unser Wasserfilter. Auch wenn das Wasser ja eigentlich sauber ins Haus gelangt, wird es hier nochmal gefiltert. Praktischerweise ist er durchsichtig, sodass wir rechtzeitig sehen, wenn der Filter gereinigt werden muss. Nach einem Jahr sind aber noch keine Verunreinigungen zu entdecken.
Im Keller haben wir alle Leitungen auf Putz verlegen lassen, also nicht unsichtbar in der Wand. Da sie größtenteils mit Kabelkanälen verkleidet sind, sehen sie trotzdem manierlich aus. Es sind wirklich beeindruckend viele Leitungen und Rohre, die hier im Keller an den Decken und Wänden verlaufen.
Waschmaschine, Trockner & Ausgussbecken
Ohne große Worte – Waschmaschine und Trockner stehen halt dort.
An den Wänden hängen der Sicherungskasten, das Patchfeld sowie die Steuerungseinheit der Fußbodenheizung.
Das kleine Waschbecken daneben war im Standard nicht vorgesehen und hat demzufolge einen Aufpreis gekostet. Es ist unheimlich praktisch, etwa um das Kondenswasser des Trockners auszukippen oder um schnell die Hände zu waschen, wenn der Beste nebenan im Werkraum gearbeitet hat.
Frösteln im Thermosafe-Keller
Da Waschmaschine und Trockner hier ihr Zuhause gefunden haben, trocknen wir im Winter auch die Wäsche hier unten. Im Sommer hänge ich sie natürlich lieber draußen auf die Leine. Leider ist der Raum – wie der gesamte Keller – trotz Thermosafe-Isolierung knackig kalt: um die 12°. Dass hier die Wäsche nicht gescheit trocken wird, ist klar.
Dieser Tage haben wir daher eine Infrarotheizung* an der Wand montiert. Ich hätte gar nicht gedacht, dass es die Dinger in hübsch gibt. Vielleicht ein bisschen kitschig, aber mei… 😉
Wir haben sie mit einem Thermostat gekoppelt und auf 18°C eingestellt. Im Sommer brauchen wir die Heizung natürlich nicht, aber jetzt zum Wäschetrocknen in der kalten Jahreszeit ist das schon verdammt hilfreich.
Pump it up!
So, und dann haben wir noch eine Spezialität verbaut: eine Hebeanlage. Die brauchen wir für das Abwasser der Waschmaschine und des kleinen Waschbeckens.
Auf der Außenaufnahme weiter oben ist das Problem zu sehen: der Abwasseranschluss befindet sich auf halber Höhe der Wand. Sprich: oberhalb vom Ausguss. Da muss er sein, damit unser Abwasser genügend Gefälle hat, um vom Haus aus von selbst in das öffentliche Abwasserrohr zu fließen.
Das Abwasser aus Erd- und Dachgeschoss fließt natürlich von selbst nach draußen. Bloß das Abwasser aus dem Haustechnikraum müssen wir erst ein Stück nach oben pumpen.
Gut ist, dass die Hebeanlage nicht ständig läuft (und Strom frisst…), sondern nur, wenn sich genug Abwasser angesammelt hat. Dann legt sie kurz mit ziemlichem Getöse los.
Boden & Wände
Auf den Fotos eben hast du es schon gesehen: in der Waschküche haben wir einen besonderen Boden. Anders als in den anderen Räumen haben wir hier nämlich weder gefliest, noch Vinylplanken verlegt. Stattdessen haben wir den Estrich einfach mit Zementfarbe gestrichen.
Das ist deutlich preiswerter als Fliesen und falls die Waschmaschine mal auslaufen sollte, macht das dem Boden auch nichts aus. Da es an den Füßen doch recht kalt ist, haben wir zum Wäschesortieren vor die Waschmaschine einen alten Teppich gelegt. 😉
Eine kleine Besonderheit ist das Podest der Wärmepumpe… als die Wärmepumpe geliefert wurde, hatten wir noch keinen Estrich im Keller. Aus Gründen sollte das Ding trotzdem schon aufgestellt werden. Man packte es also auf ein provisorisches Podest, das angeblich genauso groß war wie das eigentliche spätere Podest, und goss den Estrich außenherum. Tja… natürlich stellte sich das Provisorium als zu groß heraus. Eine Weile hatten wir daher einen kleinen Graben um die Pumpe herum, der dann ein paar Monate später erst verfüllt. wurde. Sieht trotzdem ein bisschen verhunzt aus. 😀
Die ganzen übrig gebliebenen Farbeimer dürfen vorerst übrigens ebenfalls in der Waschküche wohnen.
Aktuell ist der Übergang vom Boden zur Wand noch ziemlich unschön, hier klaffen Fugen. Hier mal Fußleisten anzubringen, ist eines unserer weniger dringenden Projekte für die nächste Zeit.
Die Wände im Keller sind zugegebenermaßen nicht allzu schön, sie sind uneben und haben teilweise wirklich viele kleine Löcher / Poren. Wir haben sie geweißt und wie du oben siehst, habe ich eine Wand in der Waschküche zudem türkisfarben gestrichen, damit es nicht ganz so wüst ausschaut.
Wo die Kitschen in der Wand besonders auffällig waren, habe ich zum Kaschieren einfach Bilder aufgehangen. 😉 Auch die sind entweder Pinterest-Funde oder zumindest von Pinterest inspiriert.