Unser Gartenguckloch im September 2018

Eigene Ernte aus dem Garten!

Der Herbst ist da, jetzt auch offiziell. Tagsüber kletterte das Thermometer zwar ab und zu noch verdächtig in Richtung 30er-Marke, aber nachts wird es jetzt regelmäßig saukalt.
Beim Hundespaziergang morgens sind die Wiesen taubedeckt und Spinnweben glitzern im Morgenlicht, die Bäume färben sich bunt.

Die Gartensaison neigt sich also leider ihrem Ende entgegen – jetzt heißt es, sich auf den Winter vorzubereiten. 

Im Mittelgarten

Eine Sonnenblume hatte sich wild ausgesät und blüht mittlerweile – wie schön! Ich liebe Sonnenblumen einfach und war schon enttäuscht, dass aus den zwei ausgebrachten Saatgutpäckchen nur drei Pflanzen entstanden sind. Hallo Nummer 4. 🙂

In die Wagenräder an der Garagenwand bin ich immer noch schwer verliebt. ?

Die Herbstastern leuchten in einem wunderschönen Lila – außerdem blühen noch ein paar der rosafarbenen Sommerastern, die Schafgarbe und die letzten Cosmea.

Rote Schafgarbe
Rote Schafgarbe

Hinten im Garten

Erntezeit! Früher als sonst waren die Äpfel vom alten Apfelbaum reif und wir haben sie dieser Tage komplett abgeerntet. Auch von der Feige konnte ich zwei Früchte ernten, die wider Erwarten unglaublich perfekt waren – weich und süß!

Da wir letztes Jahr festgestellt haben, dass sich unsere Äpfel leider nicht zum Lagern eignen, habe ich zusammen mit meiner Mom jede Menge Apfelmus und Apfelkompott eingekocht. Außerdem habe ich Apfelringe getrocknet, Apfelkuchen gebacken, Salatsoße mit Äpfeln hergestellt… was man halt alles so machen kann. 😀
Die Tomaten habe ich ebenfalls fleißig eingemacht.

Auch diverse (Wild-)Kräuter habe ich diesen Monat nochmal ordentlich gesammelt und getrocknet. 

Da es nachts mittlerweile runtergeht auf knackige 2°C, durften die Grünlilie und die Buntnesseln nach drinnen umziehen.

Die Buntnessel (rechts) wohnt mittlerweile in meinem Arbeitszimmer

Ansonsten hat sich hier nicht viel getan. 

Im Gewächshaus

Die überreiche Tomatenernte neigt sich allmählich ihrem Ende entgegen. Ein paar grüne Früchte warten noch aufs Reifwerden – damit das hoffentlich gut klappt und die Tomaten all ihre Energie hineinstecken, habe ich die neuen Blüten alle abgeknipst.

Auch bei den Paprika dürfte nicht mehr allzu viel kommen.
Mein Fazit soweit: die grüne Sorte Sweet Green hat ganz gut getragen, ungefähr 15 Paprika habe ich hier geerntet. Von der roten California Wonder hingegen gab es gerade mal zwei Paprika, und die waren nicht nur klein und spillerig, sondern zudem angefressen. Möp.

Im Gemüsegarten

Ziemlich kahl sieht es hier aus, weil ich radikal ausgemistet habe.

Gemüsegarten im September 2018

Nach der Ernte der letzten Früchte entfernte ich die Zucchini, Gurke und den Kürbis. Auf den Zucchini hatte sich ohnehin schon Mehltau breitgemacht. Auch der Borretsch, der sich ja sehr großzügig ausgebreitet hatte, durfte verschwinden: auf den frei gewordenen Flächen habe ich nämlich die Saat für den Winter ausgebracht!

Hokkaido-Kürbis
Insgesamt 3 Hokkaido-Kürbisse konnte ich ernten

Eine Kröte hatte sich im Borretsch-Gestrüpp häuslich eingerichtet, die musste jetzt leider ein Stückchen umziehen. Sie scheint’s mir aber nicht übel genommen zu haben und Unterschlüpfe gibt es hier ja mehr als genug.

Eine Kröte im Garten

Gesät habe ich Stielmus, Feldsalat, Babyleaf-Salat, nochmal Spinat und eine neue Charge Radieschen. Außerdem habe ich Knoblauch und Steckzwiebeln in die Erde gebracht.

Wie das halt so ist im Garten – es funktioniert nicht immer alles nach Plan. Die Steckzwiebeln und den Knoblauch hatte ich feinsäuberlich in Reihen gesteckt. Tja. Dann hielt erst die Katze das Beet für ihr persönliches Stilles Örtchen, kurz darauf grub der Maulwurf großzügig um und bescherte mir mein eigenes Siebengebirge im Gemüsebeet. 
Nachdem ich dann beide Sorten Häufchen entfernt bzw. begradigt habe, ist es vorbei mit den ordentlichen Reihen. Egal. 🙂 

Den Sommer über hatte ich ja eine hervorragende Ausrede, um den Kompost nicht umsetzen zu müssen – der Kürbis hatte den Weg überwuchert und ich kam leider nicht mit der Schubkarre durch. Nolens volens habe ich das jetzt aber nachgeholt.
Merke: wenn kein eklig zusammengepappter Rasenschnitt im Kompost ist, lässt selbiger sich auch deutlich leichter umsetzen.

Ich musste die Arbeiten nur zwischendurch unterbrechen, weil sich eine Spitzmausfamilie im Kompost eingenistet hatte und die natürlich erstmal in Ruhe auswandern durfte. 

Hallo Spitzmaus, ich will gar nicht weiter stören…

Noch einen weiteren spannenden Gartenbewohner habe ich bei der Aktion übrigens entdeckt: einen Tigerschnegel! Was aussieht wie eine Kreuzung aus Nacktschnecke und Leopard, ist ein verdammt nützliches Tierchen. Tigerschnegel fressen nämlich Nacktschnecken, während sie selber keine Jungpflanzen anknabbern. Ha, perfekt!

Tigerschnegel
Tigerschnegel on tour

Es war einmal… – der Blick zurück

Vor zwei Jahren sah es rings ums Haus noch recht wüst aus:

Letztes Jahr war es dann schon deutlich besser:

Jetzt heißt es also allmählich, Abschied nehmen von der warmen Jahreszeit und den Sonnenstunden im Garten… aber auf den Herbst freue ich mich trotzdem!

15 Kommentare zu „Unser Gartenguckloch im September 2018“

  1. Ich für meinen Teil bin so froh, dass es nun endlich runtergeht mit den Temperaturen und der Herbst Einzug erhält!
    Ich bin absolut kein Sommermensch! Auf dem Balkon chillen oder die Fenster aufreißen kann man auch bei angenehmen milden Herbsttemperaturen. 😉

    Besonders bei deinem Garten merkt man einfach, dass der Herbst auch eine ruhige(re) Jahreszeit ist, alles wird etwas weniger, es wird sich auf den Winterschlaf vorbereitet. Hach, ich mag das ja! 😀

    Liebe Grüße
    Lara

    1. Jaaah, der Sommer dieses Jahr war mir auch etwas zu krass und der Herbst ist mir ja eh die liebste Jahreszeit. ❤️
      Aktuell ist es perfekt, weil man sich nicht kaputtschwitzt und trotzdem noch viel Zeit im Garten verbringen kann – das fehlt mir im Winter wirklich.

  2. Seufz ja, hier im Osten ist es die ganze Woche schon auch tagsüber kühl und morgens richtig kalt mit nur einer Ausnahme. Mal schauen, ob ich die Tomaten und Paprika drinnen noch irgendwie reif bekomme, die Tomatenpflanze ist bei der ersten Kälte leider schon eingegangen, da sind nur noch die Früchte übrig.

    Und ich bin total begeistert, was du für Tiere in deinem Garten findest! Das ist ja auch immer mit mein Highlight an meinem, wenn mal wieder eine Eidechse aus den Wurzeln gekrochen kommt. Ich hoffe, dass das noch viel mehr wird, wenn ich erstmal alles in Ordnung gebracht und attraktiv bepflanzt habe.

    Witzig übrigens, entdecke gerade den Hauswurz bei dir, der ist mir vorher nie aufgefallen – habe vor ein paar Tagen beschlossen, auch welchen pflanzen zu wollen.

    1. Mh, es gibt da diesen Trick mit den Äpfeln – Äpfel verströmen Ethylen und das lässt Früchte nachreifen. Also einfach die unreifen Früchte ein, zwei Tage neben einen Apfel legen. Wobei ich noch nicht ausprobiert habe, bis zu welchem Unreife-Grad das funktioniert. Hellrote, harte Tomaten werden damit auf jeden Fall großartig, aber ich weiß nicht, ob das auch mit noch grünen Tomaten funktioniert.

      Hauswurz ist toll, ziemlich anspruchslos. 🙂 Als wir im Zuge des Gewächshaus-Baus die Weidenwurzel ausgegraben haben, förderten wir auch einen Betonklotz zu Tage. Weiß der Geier, was die Vorbesitzer da mal einbetoniert hatten. Da ich erstmal nicht wusste wohin mit dem schweren Ding, habe ich es einfach als eine Art Findling aufgestellt, die ohnehin schon vorhandenen Vertiefungen und Dellen weiter ausgehöhlt, etwas Erde hineingefüllt und schließlich Hauswurz gepflanzt. Sieht schick aus und wie gewollt. 😀 Muss ich die Tage mal fotografieren.

  3. Bei uns wird es auch herbstlich. Einige Tomatenstöcke habe ich schon abgeräumt, einige stehen noch. Die Zucchine steht auch noch, weil sie plötzlich nach einiger Pause wieder Lust hat, neue Früchte anzusetzen. Ganz schön viele Vorräte hast du für den Winter! Dein Apfel-Curry-Dressing-Rezept würde mich ja brennend interessieren…
    LG Nora

    1. Das Rezept teile ich hier dieser Tage! 🙂
      Ich bin mal gespannt, wie lange meine Tomaten noch tragen. Eigentlich wollte ich im Gewächshaus ja allmählich den Feldsalat aussäen… 😀

  4. Ouh, du magst nicht zufällig das Rezept für das Dressing mit uns teilen? (Und das für die Tomatensoße, da bin ich immer noch auf der Suche nach DEM Rezept. 😉 )

    ’ne Kröte im Garten, wie schön! 😀 Bei meinen Eltern hatte es auch einige und seit ein paar Monaten wohnt auch ein Igel mit Familie dort.

    1. Mach ich doch gerne! 🙂 Das Dressing ist wirklich toll, bei der Tomatensoße bin ich noch nicht zu 100% überzeugt. Also, sie ist lecker, aber halt nicht so OMG-die-beste-Soße-der-Welt-mäßig. 😀

      Ein Igel ist ja auch ein toller Gartenbewohner! Wir hatten wir im Sommer zweimal einen gesehen, einmal im Gemüsegarten und einml vor der Haustür. Ich glaube, der wohnt aber eher bei den Nachbarn und war nur mal auf Stippvisite hier.

  5. Wunderschöne Fotos! Ich bin aber auch froh, dass es kühler ist, ich glaube das war dann doch ziemlich lang und keiner kann sich beschweren, bis auf die Bauern. Aber man kann es ja nie jemanden recht machen ;). Dennoch finde ich es jetzt angenehmer den Herbst auch mit kühleren Temperaturen angehen zu können, so wie es sich gehört.

    1. Lieben Dank!
      Zumindest die Eiscafés und Freibäder hatten definitiv den besten Sommer ever, glaube ich. 😉
      Ich muss auf jeden Fall dringend mal meine Winterjacke suchen, aktuell haben wir hier morgens knackige 1°C… aber tagsüber in der Sonne ist es traumhaft und letztes Jahr wurde es im Oktober ja auch nochmal richtig warm.

  6. Oh jaaa – Apfelmus, diverse Marmeladen, Pflaumenmus, Zucchinicremesuppe und Zucchini-Chutney hab ich neulich im Urlaub auch gefühlt tonnenweise gemacht… ein Eimer Äpfel und ein Eimer Birnen warten noch auf ihre Verarbeitung.
    An den Rezepten für Apfel-Curry-Dressing und Tomatensosse wär ich auch interessiert! ?
    Meine Zucchinipflanzen musste ich gestern auch rausrupfen (auch Mehltau – kam ganz plötzlich…)
    Ich bin auch mittlerweile echt froh, das es kühler wird.
    Früher konnte ich das ab, bei über 30 Grad stundenlang in der Sonne liegen. Nix mehr gewöhnt! ?
    Gefühlt war es aber auch schon ewig nicht mehr sooo heiss. Das letzte mal muss 2003 gewesen sein, das war mein langer nach-dem-Abi-vor-dem-Studium-Sommer…
    Ich bin echt froh, dass wir vor zwei Jahren die Riesenzisterne im Garten versenkt haben (und selbst die haben wir dieses Jahr leer gekriegt!!)
    Bin ja mehr so der Herbst-Winter-Mensch, jetzt beginnt meine liebste Jahreszeit.
    Sommer ist schon okay, aber dieses Jahr wars zu krass…
    Man kann sich jetzt auch dekomässig wieder so toll austoben. Kürbisse und co. sind seit heute verteilt! ?
    Jetzt fehlt nur noch ein bisschen Regen, es ist hier schon wieder seit über einer Woche trocken.
    Dazu Spaziergänge durch die Felder und durch den Wald, schön mit Regenjacke und Gummistiefeln, wenn sonst keine Sau unterwegs ist, heimkommen und ne heisse Schokolade (oder gleich nen Glühwein) vor dem Kamin… kann losgehen! ?
    Gruss
    Leia

    1. Dieses Jahr war es aber auch extrem heiß… in der Sonne waren das locker zehn, zwanzig Grad mehr als 30°. Wobei mir gerade auffällt, dass ich unsere Liege zwar brav im Frühjahr raus in den Garten gestellt habe, ich aber tatsächlich kein einziges Mal drauf lag. Irgendwie werkele ich im Garten halt immer vor mich hin und setze mich viel zu selten einfach mal hin. Ach Mensch, und jetzt isses zu kalt. 😀

      Auf solche Spaziergänge bei Wind und Wetter freue ich mich auch! Vor allem am Wochenende, wenn man danach gemütlich drinnen auftauen kann und es nicht der Arbeitsweg war, wo man durchnässt und mit Sturmfrisur ankommt. 😀

  7. Wieder mal ein wunderschönes Gartenguckloch! Ich liebe diese Beiträge 🙂
    Für die grünen Tomaten hätte ich ein Rezept für grünes Tomatenchutney. Das mache ich seit Jahren mit den grünen Tomaten, die bis zum ersten Frost nicht wenigstens einen Hauch Rot haben. Hellgrün sollten sie aber schon sein, die noch ganz kleinen, die eher dunkelgrün sind, haben dann doch zuviel Solanin drin.
    Falls Du magst, kann ich das Rezept hier posten.

  8. 1 ½ kg grüne (unreife) Tomaten
    500 g Zwiebeln
    2 EL Salz
    125 g Datteln oder Rosinen
    350 ml Wein- oder Apfelessig
    500 g Zucker
    3 EL Senf
    ½ EL Currypulver
    1 TL Chilli
    1 TL Kurkuma
    1-2 TL Ingwerpulver, man kann aber auch frischen Ingwer nehmen, dann ca. eine halbe Daumengröße.
    Tomaten und Zwiebeln kleinschneiden, mit Salz bestreuen und über Nacht stehen
    lassen. Am nächsten Tag durchseihen und etwas ausdrücken, in einen Topf füllen
    und kleingeschnittene Datteln/Rosinen, Essig und Zucker dazu geben. Zum Kochen bringen
    und 45 Minuten köcheln lassen.
    Gewürze und etwas heißes Wasser dazugeben, weitere 10 Minuten kochen. Falls das Chutney zu trocken zu werden droht, oder die Tomatenstücke noch nicht weich sind, noch etwas heißes Wasser zugeben und kochen, bis die Tomaten weich sind.

    In ausgebrühte Schraubgläser abfüllen und verschließen. Ergibt ca. 6 normale Marmeladengläser.

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