Der Sommer 2024 bei uns im Garten

Sommer 2024 bei uns im Garten

Es ist wieder an der Zeit für meinen vierteljährlichen Rückblick auf die einzelnen Jahreszeiten bei uns im Garten… was brachte der Sommer 2024?

Während ich diese Zeilen tippe, pladdert der Regen aufs Dach und Bonnie, die in ihrem Hundekorb bei mir im Arbeitszimmer liegt und hingebungsvoll an ihrem Kaustrick nagt, verbreitet diese ganz exquisite Duftnote „nasser Hund“. Die Temperaturen sind um zehn Grad abgesackt und während wir vor ein paar Tagen noch geschwitzt haben, liegen wir für heute bei 18°C Höchsttemperatur und in ein paar Tagen sollen es nur noch 13°C sein. Brrr. Das war’s – der Sommer 2024 ist vorbei. 🤷‍♀️

🌧️ Regen, Regen, Regen…

Ehrlich gesagt, fühlte sich der Sommeranfang mehr an wie ein Herbstanfang: mit Temperaturen, die es nur knapp in den zweistelligen Bereich geschafft haben und dazu hat es geschüttet wie aus Kübeln. Starkregen, Gewitter und Windböen. Uargh.

Im Garten ging alles so allmählich den Bach runter. Die Schnecken feierten wilde Partys, das Saatgut von nachgesäten Salaten, Radieschen & Co. wurde weggeschwemmt und der Rest wucherte klatschnass vor sich hin.
Sonnenblumen – abgefressen. Kohlrabi – abgefressen. Aubergine – abgefressen. Und so weiter. 😑

Von Schnecken abgefressener Kohlrabi
Kohlrabi, minimalistisch interpretiert…

Erst Mitte August wurde es hier im Bergischen denn endlich mal Sommer – dann aber auch gleich so richtig: auf über 30°C kletterte das Thermometer und auch nachts blieb es tropisch warm. Da hieß die Parole dann: Gießen in den frühen Morgenstunden! Insbesondere die Tomaten im Gewächshaus, die wasserliebenden Hortensien und die Kübelpflanzen hatten großen Durst.

Die Nacktschnecken ließen sich davon übrigens nicht weiter beeindrucken und zogen selbst jetzt noch in der prallen Sonne ihre Bahnen.

Nacktschnecke im Hochsommer
In der prallen Mittagssonne 🤷‍♀️

Wie zufrieden bin ich mit der Ernte?

Fangen wir mal mit den Tomaten an: die sind dieses Jahr toll! Sie tragen viel und bis jetzt habe ich null Probleme mit Braunfäule, toi toi toi. Sie schmecken sogar richtig lecker süßlich, obwohl es ja lange an Sonnenstunden mangelte.
Die meisten Pflanzen habe ich ins Gewächshaus gepflanzt; was übrig war, kam in Kübel unters Dach neben der Haustür sowie teilweise sogar unter freien Himmel auf die Terrasse. Und obwohl es so viel geregnet hat, wachsen selbst diese Tomaten ohne Braunfäule. Mega! Wenn ich jetzt noch wüsste, welche Sorten das sind, wäe es noch besser. 😀 Ich glaube, Primabella.

Richtig geärgert habe ich mich über andere Missetäter: nach wirklich tollen Ernten in den ersten paar Gartenjahren hatte ich mit Möhren ja schon länger kein Glück mehr – die wurden immer ratzekahl von Wühlmäusen abgefressen. Daher haben wir ja im Frühling die neuen Hochbeete gebaut und sowohl die neuen, als auch die großen alten Hochbeete unten mit Wühlmausdraht versehen.
Das hat auch wirklich gut funktioniert! Okay – die erste Charge meiner Möhrenaussaat wurde von Schnecken verputzt. Die zweite weggeschwemmt. Die dritte aber keimte und gedieh prächtig! Ich freute mich richtig darauf, diese leuchtend bunten, dicken Möhren zu ernten.

Tja… und was soll ich sagen? In jede. einzelne. dieser. blöden. Möhren. hatten sich Ameisen eingenistet, sie zur Hälfte abgefressen und Eier reingelegt. 😑

Ameisen an den Möhren

Der Mangold kam dieses Jahr irgendwie so gar nicht aus dem Quark. Wo ich um diese Zeit sonst schon mehrfach ernten konnte, wird er jetzt erst zaghaft größer.

Von ein paar Sorten konnten wir dieses Jahr zum ersten Mal ernten: der wild gewachsene Pflaumenbaum im Vorgarten trug leckere Früchte, der kleine Birnbaum hinten im Garten kam auch auf ganze drei Birnen.

Birnbaum im August 2024

Und aller Nacktschnecken zum Trotz ist es mir dieses Jahr zum ersten Mal gelungen, richtig tollen Kopfsalat anzubauen! Gut – nur eine Charge. Die Nachsaaten sind weggespült und / oder abgefressen worden. Aber immerhin!

Kopfsalat anbauen

Über die Kartoffelernte und mein Experiment Kartoffelanbau in Pflanzsäcken hatte ich neulich ja schon einmal ausführlich geschrieben – die Pflanzsäcke haben sich bewährt, nur haben die Schnecken leider zu viel vom Kartoffelgrün abgefressen. Daher hatte ich zwar viele Kartoffeln, die größtenteils allerdings eher klein blieben.

Kartoffelernte 2024, Teil 1

Auch die Zwiebelernte fiel schmaler aus als sonst, weil viele Zwiebeln abgefressen wurden und klein blieben. Die hier sind aber richtig schöne Prachtexemplare geworden:

Das neu gebaute Erdbeerhochbeet am Eingang zum Hühnergarten hat sich bewährt; die Pflanzen wachsen großartig und tragen gerade zum zweiten Mal.

Noch ein paar Impressionen aus dem Nutzgarten:

Gab es Gartenprojekte im Sommer?

Jain. Eigentlich hatte ich zwei Dinge geplant:

  1. Die drei unteren Reihen des Doppelstabmattenzauns an der rechten Grundstücksgrenze mit Sichtschutzfolie bestücken, damit Nachbars Hecke nicht dauernd meine Beete zuwuchert.
  2. Den Hang an der Mulde mit Pflanzringen befestigen und hübscher begrünen.

Aus beiden ist leider noch nicht viel geworden. Die Folienstreifen habe ich teilweise zurechtgeschnitten und eingefädelt, sie müssen aber noch vernünftig an den Pfosten befestigt werden. Das ist leider ziemlich friemelig und erfordert Kabelbinder und Geduld… an letzterer haperte es bei mir. 😂
Und bevor es da weiter gehen kann, müss die Hecke auch erstmal wieder gekürzt werden.

Das Projekt Hangbefestigung wird eine Gemeinschaftsaktion unserer WG. Irgendwie hatten wir in den letzten Wochen nur entweder Regen, Gluthitze oder schlicht keine Zeit.

Wie lief der Sommer sonst so im Garten?

Der Rasen sieht herzlich mitgenommen aus. Ich konnte ihn im Frühjahr nicht vertikutieren, weil es dauernd geregnet hat. Jetzt über den Sommer hat sich unser alpiner Maulwurf ausgetobt und ganze Bergketten erschaffen – das war auch so eine nervige Sache, jedesmal vor dem Rasenmähen musste ich ein Dutzend Hügel abtragen. Schön, dass Erde nix wiegt. 🙄

Einigermaßen zufrieden bin ich damit, wie ich das Unkraut in Schach gehalten habe. Im Großen und Ganzen sehen die Beete soweit alle okay aus und es ist nirgendwo ein absoluter Dschungel entstanden, in dem Kulturpflanzen erdrückt worden wären. Das Mulchen zahlt sich wirklich aus!

Richtig gefreut habe ich mich über diese riesige Stockrose, die hier am Kompost gewachsen ist:

Alles in allem war es ein ziemlich durchwachsener Sommer. Nur ganz selten saßen wir einfach mal auf der Terrasse. Wenn es denn mal trocken war, habe ich mich direkt mit meiner riesigen To Do-Liste in die Beete gestürzt – bloß keine Gelegenheit verschwenden…

Mal schauen, ob der Herbst es jetzt nochmal rausreißen kann und wir vielleicht nochmal ein paar schöne Tage bekommen.

4 Kommentare zu „Der Sommer 2024 bei uns im Garten“

  1. Huhu liebe Anne,
    wieder ein toller Einblick in deinen grandiosen Garten <3
    Meine Tomaten auf dem Balkon versorgen mich auch prima, obwohl der Sturm sie arg gebeutelt hast.
    Wenn du ein wirksames Mittel gegen Ameisen gefunden hast, lass es uns wissen. Mich nerven sie sogar im 1. Stock auf dem Balkon *eyes-roll
    Und die Stockrose sieht mega aus!
    LieGrü
    Elena

    1. Hallo Elena,

      oh wow, sogar im ersten Stockwerk?! Das ist krass. Die Biesterchen sind dieses Jahr bei uns wirklich in Heerscharen unterwegs – in soo vielen Beeten oder wenn ich irgendwo einen Kübel auf Seite stelle, wimmelt es darunter. Eine Lösung habe ich dafür noch nicht. :/

  2. Wettermäßig war es bei uns ja ähnlich wie bei dir. Die Schnecken fanden das ja schön, nur ich nicht. Aber zum Glück haben wir keinen so großen Garten und vor allem nicht sooo viel leckeres Zeug. Oder vielleicht auch leider? Wenn ich mir deine Bilder so angucke … Leider ist unser Garten klein (Reihenhaus) und vor allem nass. Ich kann an einer Seite gar nichts vernünftig pflanzen, weil da nur Schatten ist (und die Nachbarn die Hecke mal radikal kürzen müssten; wir liegen etwa 2 Meter tiefer als die, also sieht es für die nicht so aus, als wäre die Hecke hoch). Außerdem ist der Boden lehmig.
    Im Hochbeet hatte ich dieses Jahr Möhren. Die sind sehr gut geworden. Hab einen Teil des Grünzeugs an Kollegen verschenkt.
    Die Tomaten, Versuch Nummer 2, habe ich in Töpfen mit Vlies abgedeckt. Aber trotzdem sind sie nicht so ergiebig geworden und teilweise kaputt gegangen. Trotz Vlies sind Schnecken dran gewesen.
    In einem anderen „Hochbeet“ (eine Mauer mit Beet an der Hauswand) hatte ich Erbsen im vierten Jahr. Die letzten Jahre war es ja trockener, dieses musste ich aber schneller als die Schnecken sein… Und die können flott kriechen.
    Dafür hatte ich Glück mit meinen Erdbeeren. Das war der erste Versuch und ich werde nächstes Jahr einen Turm kaufen, in die ich die einpflanze. Vielleicht kommen die dann auf den Balkon.
    Hab heute noch vier weitere Erdbeeren pflücken können. 😊

    Ich würde gerne auch noch was auf den Balkon stellen, nicht nur für den Sommer. Auch etwas, was winterhart ist. Und vorne am Haus möchte ich auch noch was hübsches haben.
    Hach, vielleicht gar nicht so schlimm, keinen großen Garten zu haben. 😀

    1. Ja, für die Schnecken war das ein Supersommer mit Traumurlaub… 😀

      Ich glaube, es hat beides seine Vor- und Nachteile… wenn ich so wie dieses Jahr wetterbedingt nicht so häufig in den Garten komme und wenn, dann eine ellenlage Liste abgearbeitet werden will, wünsche ich mir manchmal doch einen etwas kleineren Garten. Andererseits würde mir dann wahrscheinlich auch langweilig werden. 😀

      Das mit dem Erdbeerturm klingt gut – vor allem, wenn du dann rankende Sorten einpflanzt! 🙂

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