Hier auf dem Land ist es nicht nur deutlich stiller. Es ist auch dunkler, nachts. So dunkel, dass bei klarem Wetter am Nachthimmel Abertausende funkelnder Sterne zu sehen sind. Orion, den Stier, den Großen Wagen, … immerhin ein paar Sternbilder kann ich identifizieren.
Allein schon die Bezeichnungen der Sterne klingen wundervoll: Alnitak, Alnilam, Mintaka, Ogma, Vindemiatrix, Beteigeuze, …
Aber man muss die Sterne gar nicht beim Namen kennen, um von ihnen fasziniert zu sein. Den Kopf in den Nacken zu legen und diese immense Weite auf sich wirken zu lassen, ist einfach irre. Und es gibt einem ein schwindelerregendes Gefühl von Winzigkeit angesichts dieser unglaublichen Dimensionen-
Sternenfotografie, erster Versuch.
Neulich bin ich nachts mit Kamera und Stativ den Hügel an unserem Haus hinaufgelaufen, um den Sternenhimmel zu fotografieren. Auf die 5D Mk III habe ich das Tamron 28-75mm f/2.8 draufgeschraubt.
Hier ist oben rechts in der Ecke ein Stückchen von Orion zu sehen, diese drei senkrecht untereinander stehenden Sterne bilden das Schwert:
Blicke oft zu den Sternen empor – als wandelst du mit ihnen. Solche Gedanken reinigen die Seele von dem Schmutz des Erdenlebens.
Marc Aurel (121 – 180), römischer Kaiser und Philosoph
Marc Aurel (121 – 180), römischer Kaiser und Philosoph
Und hier ist der Körper von Orion noch einmal vollständig:
Mit Hilfslinien: 😉
Solche besonders auffälligen Sternkonstellationen regen natürlich die Phantasie an… seit Jahrtausenden blicken Menschen in den Nachthimmel und sehen das, was wir auch wir heute sehen.
- Seinen heutigen Namen hat das Sternbild den antiken Griechen zu verdanken, die hier den Jäger Orion erkannten. Wikipedia sagt dazu:
„Möglicherweise ist der Name des Sternbilds älter als die griechische Mythologie selbst. So wird bisweilen die Vermutung geäußert, der Name leite sich vom akkadischen Uru-anna, „Licht des Himmels“, ab und sei später von den Griechen übernommen worden. Es wird auch vermutet, dass die Griechen die Heldengestalt aus dem sumerisch-babylonischen Epos um Gilgamesch, den mythischen König von Uruk, übernahmen.“ – Älter als die griechische Mythologie selbst, und wir verwenden den Namen heute immer noch. Irre, oder? - Die Sumerer sahen in Orion ein Schaf.
- Im alten Ägypten wurde Orion für eine Widerspiegelung des Gottes Osiris gehalten.
- Für die Germanen war hier ein Pflug zu sehen.
- Die Wikinger erkannten Thor, wie er durch einen Fluss watet und dabei Loki an seinem Gürtel hängend hinüberzieht.
Die Sterne sind der blitzende Tau auf den Fluren der Ewigkeit.
Unbekannt
Unbekannt
So richtig zufrieden bin ich mit den Ergebnissen noch nicht. Aber immerhin, es war mein erster Versuch, den Sternenhimmel hier zu fotografieren. Richtig tolle Sternenfotos gibt es übrigens drüben bei Paleica zu sehen.
Dass ich tatsächlich einfach nur ein paar Schritte von der Haustür entfernt loslegen kann und nicht erst wer weiß wie weit rausfahren muss, ist verdammt praktisch. Weiteren Versuchen steht nichts im Weg außer Regenwolken. 😉
Liebe Anne,
erstmal: vielen Dank für die Blumen und die Nennung in deinem Post 🙂 Das ehrt mich wirklich sehr!
ich finde aber, dass deine sternenhimmelbilder auch schon super gelungen sind! Wesentlich besser jedenfalls, als mir damals bei meinem ersten Versuch 😉 ich wünsche dir viel spaß bei weiteren versuchen und hoffe natürlich, die bilder dann zu sehen 🙂
Liebe Paleica,
na, Ehre, wem Ehre gebührt! 🙂
Sobald ich neue Bilder habe, werde ich sie posten.
Liebe Grüße
Anne
einfach tolle Bilder. wir haben einmal so einen tollen himmel gesehen, vor mehreren Jahren in Bayern, man konnte richtig die Wölbung der Erde sehen es war atemberaubend und der weg war nur von sternen und mond erhellt toll…
ich würde auch so gern aufs Land ziehen. mir geht die stadt auf dem sender
Wow, das klingt extrem beeindruckend!
Ach – Sternbilder kann ich im Gegensatz zu dir kaum welche – nur den Großen Waagen erkenne ich. (Auf einem Geburtstag meiner Freundin 2012 habe ich ihn zum ersten Mal gesehen – einfach so war er da, obwohl niemand ihn mir gezeigt hat und ich davor schon Nächtelang vergebens versuchte, Sternbilder zu erkennen).
Die Namen der Sterne klingen aber wirklich toll. Bisher war ich mir dessen noch gar nicht bewusst, da mich Astrologie gar nicht reizt – ich schaue nur total gern Sterne am Nachthimmel an und will die bald auch mal Fotografieren, denn am Wochenende habe ich endlich mein Stativ von Mamas Haus in meine Wohnung umziehen lassen.
Empfiehlt sich da eher eine offene oder geschlossene Blende??
Das Orion-Schaf sehe ich übrigens eher als irgendwas anderes in eben diesem Sternenhaufen – trotz deiner Hilfslinien 😉
Also deine Fotos mag ich total gern – vor allem das dritte von unten. Aber auch bei Paleica schaue ich nun gern vorbei 🙂 Was hast du denn an deinen Bildern auszusetzen?
Liebe Grüße
Jaah, manchmal brauche ich auch ewig, bis ich ein Sternbild erkenne. Mittlerweile habe ich so eine Sternenhimmel-App auf dem iPhone, wo man das Handy einfach vor den Himmel hält und die Sterne dann mit Namen und eingezeichneten Sternbildern angezeigt bekommt. Das finde ich für das erste (oder auch zweite… 😀 ) Erkennen oft wirklich hilfreich.
Ich hab meine Bilder mit Offenblende (f2.8) aufgenommen, des Lichteinfalls wegen. Bei der Belichtung lag ich zwischen 3 und 8 Sekunden… wobei in letzterem Fall dann schon Schlieren entstanden sind. „Haltet die Welt an, ich will Sterne fotografieren!“ 😀 Ein Stativ lohnt sich auf jeden Fall.
Mh, beim nächsten Versuch würde ich gerne mehr auf die Bildelemente auf der Erde achten, also auf die Bäume, Strommasten usw. Da gibt es auch hier in der Nähe sicherlich noch ein paar beeindruckendere Motive, die den Himmel mit den Sternen besser zur Geltung kommen lassen.
Liebe Grüße
Anne
Sehr, sehr schöne Bilder!
Für den ersten Versuch kannst du sicherlich sehr zufrieden mit dir sein!
Lieben Dank!
Was für wunderschöne Sternenhimmelbilder!
Der Orion ist eines meiner Lieblingssternbilder und das nicht nur, weil ich es am leichtesten am Nachthimmel identifizieren kann, aber als Schaf habe ich es noch nicht gesehen 😀
Superhübsche Bilder und viele tolle Informationen.
Vielen Dank!
Hallo Caro,
lieben Dank – hehe, ja, auf das Schaf wäre ich auch nie gekommen. 😀
Liebe Grüße
Anne
Ich kenne mich mit Sternen und Sternbildern überhaupt nicht aus, aber schön anzuschauen sind sie ja und am Sternefotografie habe ich mich auch mal versucht (im Österreichurlaub, auf dem Balkon, Kamera auf einem Stapel aller möglichen randon Dinge, da ich mein Stativ nicht mithatte …. es war wohl schon zum Scheitern verurteilt xD) … dein Versuch sieht toll aus und ich sollte wohl wieder einen Versuch wagen, wenn ich die Möglichkeit bekomme, so viele Sterne zu sehen 🙂
Guten Morgen,
na, dann wird’s ja höchste Zeit für einen zweiten Versuch. Und immerhin ist es mittlerweile nicht mehr ganz so kalt. 😉
Liebe Grüße
Anne
Das sind ja tolle Bilder!!
Und wir waren vorletztes Wochenende nicht da ???
Auf unserer Cruise gab es keinen Sternenhimmel – nix mit ‚Ich sehe Sternenhimmel‘ und so.?
Auch kein Goldener Reiter ?
Liebe Grüße
Uli und Emil nebst Ju und Lene
Hi guys! 😉
Da müsst ihr definitiv mal zu uns kommen… schließlich haben wir ja extra ein Gästezimmer. :o)
Übrigens ist das Dachfenster bei euch daran Schuld, dass wir unbedingt auch eines über dem Bett haben wollten, zum Sternegucken. 😉
Liebe Grüße
Na super, jetzt hat mir das Autofill nen Streich gespielt…
Ha, du hast also auch dieses Chrome-Problem mit dem Autofill… ist mir dieser Tage auch auf anderen Blogs passiert. :/
Ich hab den Bug mal an Google gemeldet.
Für diesen Sternenhimmel beneide ich dein Landleben schon manchmal 😉 Ich wohne etwas außerhalb der großen Großstadt und sehe auch ein paar Sterne, aber so viele wie bei dir sind es keinesfalls. Hach.
Hallo Rea,
ja, ich bin auch jedesmal auf’s Neue baff, wie viele Sterne man hier sieht… das ist schon irre.
Liebe Grüße
Anne
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