Sonnenuntergang mit Blick auf Neunkirchen

Wann hast du das letzte Mal einen Sonnenuntergang fotografiert?!
Diese Frage stellte ich mir kürzlich… und kam zu dem Schluss, dass das schon ganz schön lange her sein muss. Die letzte Fotostrecke hier im Blog datiert zumindest vom Februar 2018. Upsi! Da der Saharasand in der Atmosphäre neulich besonders leuchtende Farben versprach, zogen der Beste und ich eines Abends im März los.
Wir fuhren ein kurzes Stück bis ins Nachbardorf. Von dem Sträßchen zwischen Eischeid und Ohmerath aus bietet sich ein toller Panoramablick: nach Südosten schaut man über die waldigen Hügel der Nutscheid, im Südwesten in Richtung Bonn ragt das Siebengebirge auf. Und beim Sonnenuntergang hätten wir die „Skyline“ von Neunkirchen mit ihrem markanten Kirchturm im Blick.


Auch wenn die Abendsonne alles in ein warmes Licht tauchte – es war trotzdem eisig kalt. Oben auf dem Hügel pfeift einem halt ordentlich der Wind um die Ohren.

Spannend war es, die über den Himmel ziehenden Wolkenformationen zu beobachten. Die ergaben im Zusammenspiel mit den schrägen Sonnenstrahlen einen interessanten Anblick.



Der Fernsehturm ganz links im nächsten Bild steht einige Kilometer entfernt in Lohmar-Birk und ist aufgrund seiner stolzen Höhe weithin sichtbar.
Fun Fact: kürzlich gab es eine Debatte, ob die daneben befindliche Bushaltestelle weiterhin „Fernsehturm“ heißen soll. In Wahrheit hat der Fernsehturm nämlich gar nichts mit dem Fernsehen zu tun, sondern ist ein Fernmeldeturm und leitet Telefongespräche weiter. Am Ende entschied man sich, den im Volksmund seit einem halben Jahrhundert gebräuchlichen Namen „Fernsehturm“ trotzdem beizubehalten. 😀

Ein Stückchen weiter rechts ist das ehemalige Krankenhaus zu sehen. Jaaah, auch so ein kleiner Ort wie Neunkirchen hatte bis 1978 ein eigenes Krankenhaus! Heute befinden sich in dem Gebäude Wohnungen.
Das Spitzdach etwas rechts von der Bildmitte ist das altehrwürdige Antoniuskolleg, gegründet 1899 – hier bin ich damals aufs Gymnasium gegangen und habe Abitur gemacht.
Der Kirchturm gehört zur katholischen Kirche St. Margareta. Die bietet auch einige Besonderheiten: der alte romanische Teil der Kirche wurde 1913 um einen neugotischen Teil erweitert, der im 90°-Winkel anschließt. Ursprünglich war die Kirche also anders ausgerichtet als heute. 1738 brannte der Kirchturm aus, wobei viele alte Dokumente zerstört wurden. Das erschwert die heutige Heimatforschung.
Im alten Teil der Kirche finden sich Wand- und Kuppelmalereien aus dem 12. Jahrhundert, die ausgiebige apokalyptische Illustrationen zeigen und in der Form die einzigen ihrer Art nördlich der Alpen sind… von wegen, dass der Rheinländer immer nur eine Frohnatur sei. 😀


Allmählich wurde es wirklich kitschig…


Eigentlich wollten wir noch auf den Mondaufgang warten und den ebenfalls fotografieren. Da wir allerdings langsam, aber sicher zu Eiszapfen wurden, verschoben wir dieses Vorhaben auf irgendwelche lauen Sommernächte. 😀