Auch wenn noch nicht einmal unser Häuschen fertig ist und es drumherum derzeit dezent chaotisch aussieht, haben wir uns trotzdem schon jede Menge Gedanken über die Gartengestaltung gemacht. 😀
Das meiste davon können wir natürlich erst nächsten Frühling angehen und auch dann wird es wohl noch einige Jahre dauern, ehe alles schön eingewachsen ist und tatsächlich harmonisch ausschaut.
Aber nachdem wir ja auch über den Hausbau Schritt für Schritt berichten, ist an dieser Stelle mal Zeit für ein Update zu den Außenanlagen. 🙂
Was für ein Garten soll es werden?
Von Anfang an waren der Beste und ich uns einig, was für einen Stil unser Garten haben soll: rustikal! Urig, ländlich, wildromantisch. Keine Hecken im 90°-Winkel, keine militärisch in Reih und Glied ausgerichteten Rabatten, kein englischer Rasen, der mit der Nagelschere geschnitten werden will. Ein Naturgarten.
Es gab nur einen klitzekleinen Unterschied in unserer Auffassung von einem solchen Garten: als Stadtkind ging der Beste davon aus, dass so ein Garten schon irgendwie von selbst entstünde und pflegeleicht sei. Well… 😀
Recherche: Vorschriften
Um keine unliebsame Überraschung zu erleben, habe ich mich zuerst mal mit den regionalen Vorschriften vertraut gemacht. Es gibt da ja eine Menge, was man so beachten muss, gerade bezüglich der Abstände zur Grundstücksgrenze. Und das wiederum ist dann auch von Bundesland zu Bundesland verschieden… im Zweifelsfall guckt also selber noch einmal ganz genau für euren Ort nach, ehe ihr ans Pflanzen geht.
- Bäume müssen bei uns in der Region mindestens 2 Meter von der Grenze entfernt gepflanzt werden. Besonders groß wachsende Vertreter wie etwa Linde oder Eiche müssen sogar 4 Meter Abstand halten. Obstbäume dürfen je nachdem, wie sie veredelt sind, auch 1,50m oder sogar einen Meter an die Grenze heranrücken.
- Sträucher dürfen bis zu 50cm an die Grenze heranrücken, außer sie werden so ausladend wie Flieder oder Haselnuss, dass sie einen Meter wegbleiben müssen.
- Hecken sollen hier 50cm Abstand wahren, sofern sie nicht höher als zwei Meter sind.
Bei Bäumen und Sträuchern wird der Abstand übrigens vom Stamm bzw. der Mitte aus gerechnet, bei Hecken von der Seitenfläche aus.
So weit, so gut.
Welche Wünsche und Anforderungen haben wir?
Zwei alte Apfelbäume haben wir schon. Einen hinten im Garten, einen vorne neben dem Haus. Einige Obststräucher (Johannisbeere, Himbeere, Stachelbeere) sowie ein bisschen Gemüseanbau sollen auf jeden Fall dazukommen.
Da im Garten meines Elternhauses eine Magnolie steht und ich diese Bäume einfach wunderschön finde, soll es auch in unserem Garten eine solche Magnolie geben.
Außerdem braucht das Hundetier zwei Dinge: außen herum einen Zaun und dazu ordentlich Platz zum Rennen – hier ist also ein strapazierfähiger Rasen gefragt.
Eine Vorgabe aus der Baugenehmigung ist, dass wir eine Mulde anlegen müssen: das Wasser von den Regenrohren läuft in eine Zisterne, die wir zur Gartenbewässerung nutzen. Sollte diese voll sein, wird der Überlauf in eine 3x6m große und 30cm tiefe Mulde geleitet, wo das Wasser trotz des Lehmbodens allmählich versickern kann.
Da diese Mulde „gerade durchflossen“ werden muss und sich logischerweise in der Nähe von Haus und Zisterne befinden muss, kamen nur zwei Stellen in Frage. Unser Grundstück weist ja ein leichtes Gefälle auf, und daher haben wir die Mulde im oberen Teil platziert: sollte es doch mal vorkommen, dass selbst die Mulde überläuft, hätten wir die Matsche nur im eigenen Garten und nicht gleich beim Nachbarn.
Um all die Gartengeräte unterzubringen, wollen wir ein Gartenhäuschen haben. Nachdem das alte Gartenhäuschen das Versetzen nicht überstanden hat, will ein neues gebaut werden.
Und zu guter Letzt werden wir natürlich eine Terrasse haben. Da das Grundstück hinter dem Haus ungefähr anderthalb Meter abfällt, wird es hier vorerst eine einfache Böschung geben. Wenn sich alles erstmal gesetzt hat, wollen wir die Terrasse mit einer Bruchsteinmauer abstützen und eine kleine Treppe in den Garten anlegen. Das ist aber, zur großen Erleichterung unseres Kontos, erstmal Zukunftsmusik.
Der Plan
Okay, soweit unsere Wunschliste. Die gilt es nun natürlich, in den Grundriss unseres Grundstücks hinein zu puzzeln. Bei der Positionierung der einzelnen Elemente kommen dann halt auch so Faktoren wie der Lichteinfall und die besagten Vorschriften mit ins Spiel.
Grob soll das Ganze so aussehen:
Alles, was hier im Bild weiß ist, wird Rasen oder Beet. Büsche und Hecken habe ich noch nicht eingezeichnet, ebensowenig wie die Blumenwiese und die meisten Beete. Einzig das Gemüsebeet steht fest – das wird hinten links in der Ecke angelegt. Damit der Hund nicht durch den Wirsing wetzt, kommt da übrigens ein kleiner Holzzaun drum herum.
Am hinteren Ende des Grundstücks steht bereits durch den Nachbar ein Zaun, daher sparen wir da ein paar Meter.
Wie genau die Böschung an der Terrasse aussehen wird, steht noch nicht so richtig fest. Auf jeden Fall soll die Zisterne mit integriert werden, um nicht so verloren in der Gegend rumzustehen. Wobei… vielleicht können wir das Ding als Kunstwerk deklarieren? 😀
Die ungefähre Position der einzelnen Elemente steht also fest. Damit geht die Planung aber erst so richtig los, denn natürlich wollen bei so einem Hausbau nicht nur Fußleistenformen, Dachziegelfarben und Lichtschaltermodelle ausgesucht werden, sondern auch Gartenhäuschen-Typen, Pumpvorrichtungen und Zaunsorten. 😀
Zisterne & Wasserzapfstelle
Unsere Zisterne ist ein großer Betontank, der im Boden vergraben wurde. Bzw. vergraben wird, aktuell guckt er noch ein Stück weit raus, siehe Foto. Oben drauf findet sich ein schnöder Kanaldeckel. Da dieser Deckel nach dem Anschütten wohl im Bereich der Terrasse liegen wird, müssen wir mal sehen, wie wir den etwas kaschieren können. Vermutlich werde ich einfach einen großen Blumenkübel draufstellen.
Nun muss das Wasser natürlich auch irgendwie wieder nach oben kommen. Zu diesem Zweck befindet sich in der Zisterne eine elektrische Pumpe. Merke: bei der Elektrobemusterung daran denken, dass also ein entsprechendes Kabel nach außen gelegt wird!
Im Fachhandel gibt es mehr oder weniger hübsche Wasserzapfstellen für eine solche Zisterne. Wie immer ist der Preis nach oben offen. 🙂
Wir haben uns für eine erschwingliche Steinoptik entschieden, die nicht ganz so sehr nach Plastik aussieht… auch wenn sie es ist. Bei Bauhaus haben wir irgendwas um die 80 Euro dafür bezahlt.
Der Gartenzaun
Irgendwo habe ich es hier schon mal erwähnt – unser Zaun wird ein Vertreter der Kategorie mit dem wunderbaren Namen „Doppelstabmattenzaun“ sein. Hier hatten wir zum Glück keine sonderlichen Entscheidungsschwierigkeiten. Einzig beim Gartentörchen plädierte die Bauherrin ursprünglich für ein etwas hübscheres Modell als das Standardtor… aber da Schnörkel & Co. exorbitant teuer sind, lassen wir das.
Der Zaun wird übrigens anthrazitgrau und ja, in rund zwei Wochen soll er tatsächlich montiert werden und unser Grundstück endlich hunde-ausbüxsicher machen. 🙂
Das Gartenhäuschen
Weitaus komplizierter gestaltete sich die Suche nach einem Gartenhäuschen. Fest stand: wir wollen eines aus Holz und wir wollen dabei nicht arm werden. 🙂
Nun ist es ja nicht so, dass es nur drei oder vier Modelle von Gartenhäuschen gäbe. Die Internetrecherche fördert mehrere Hundert Varianten zu Tage, die preislich im mittleren dreistelligen Bereich beginnen und bei stolzen 17.000€ enden. Herrje…
Wir wollen das Gartenhäuschen ja tatsächlich nur als Geräteschuppen nutzen und nicht einziehen. Solche Features wie eine Terrasse fallen bei uns also schon mal weg, und Walzer tanzen muss man in dem Ding auch nicht können. Es sollen halt ein Rasenmäher und eine Schubkarre reinpassen und der übliche Krempel à la Spaten, Körbe und Konsorten.
Die Wahl fiel letztlich auf das Modell „Vaasa“ von Bauhaus.
(Nachdem ich unsere Klinker aufgrund ihrer Farbgebung ja schon liebevoll als Käseklinker bezeichne, wird das jetzt das Knäckebrot-Häuschen. Knusper, knusper, Knäuschen… 😀 )
Untendrunter kommt ein Schotterfundament, damit der Boden vor Feuchtigkeit geschützt ist. Wenn alles klappt, wollen wir es möglichst noch im Dezember aufbauen, ein Hoch auf die Erderwärmung.
Am Ende werden wir das Häuschen auf jeden Fall in schwedenrot streichen (quasi rotbraun) und dabei die Sprossen und Türrahmen weißen. Ja, wie in Bullerbü. 😉
Pflasterarbeiten
So… und damit kommen wir zum teuersten Posten: dem Pflaster.
Wir haben leider relativ viel Hoffläche, die wir zum Rangieren brauchen. Aus Wasserschutzgründen muss hier auch auf jeden Fall wasserundurchlässiges Pflaster hin.
Nach einem Blick ins Geldsäckel haben wir uns für ein einfaches graues Pflaster entschieden. Mehrfarbige Steine in einem tollen Verlegemuster sähen zwar natürlich besser aus, aber irgendwo setzt das Budget halt auch einfach mal Grenzen. Und so wird das Pflaster wenigstens nicht dem Anblick des Hauses die Show stehlen. 😉
Der Weg zur Haustür hingegen wird tatsächlich in einem hübscheren Pflaster angelegt – mit dem wir später auch die Terrasse pflastern wollen. Das sind halt verhältnismäßig wenige Quadratmeter. Hier fiel die Wahl auf das Pflaster „Germania Antik“ von der Firma Kann in Anthrazit. Die einzelnen Steine sind unterschiedlich groß und farblich nuanciert.
Wie gesagt, die Terrasse wird vorerst einfach nur geschottert bleiben, bis sich die Erde gesetzt hat. Da haben wir also noch etwa zwei Jahre Zeit, uns Gedanken zur genauen Planung zu machen.
Was ist mit Sträuchern, Hecken und Beeten?
Wir werden natürlich im Frühjahr mit dem Pflanzen beginnen. Eigentlich hatte ich schon jetzt im Herbst loslegen wollen, da diese Zeit optimal ist für Bodendecker oder auch Blumenzwiebeln. Aber im Garten wird noch mit schwerem Gerät gearbeitet, wenn der Mutterboden aka Feldherrenhügel verteilt wird – da wäre das jetzt vergebliche Liebesmüh. So habe ich Tulpen, Sternhyazinthen, Krokus & Co. halt in Blumenkästen gesetzt.
Die Obststräucher sollen hinten im Garten vor den Nachbarszaun gesetzt werden, so viel steht fest. Die Acalor wollen wir zur Straße hin durch eine Hecke kaschieren – welche genau, muss ich mir nochmal überlegen. Das hängt auch davon ab, wie der Bereich im linken vorderen Teil des Grundstücks letztlich aussehen wird bzw. wie viel davon gepflastert wird. Sobald die Garage steht, werden wir Rangier-Tests machen und gucken, wie viel Pflaster wir benötigen und wo der Bereich des Vorgartens beginnen kann.
Ein Riesenpunkt in Sachen Arbeit wird denn auch der Rasen... ja, hinten im Garten wächst derzeit Gras. Unter anderem. Den Sommer über habe ich zwar nach Kräften immer wieder Löwenzahn, Brennnesseln und Co. ausgemacht, aber da ich meist nur am Wochenende für einige Stunden vor Ort war, war ich da recht chancenlos. 😀 Alldieweil die Wiese zudem mehr Hubbel und Schlaglöcher hat als sonstwas, muss hier auf jeden Fall auch Boden aufgefüllt werden… und vertikutiert… und neu eingesät… mal gucken, wann ich das angehe.
Wir wälzen also schon fleißig Ideen und ich freue mich darauf, hier demnächst auch G’schichten aus unserem Naturgarten zu bloggen. 🙂
Der Garten ist für mich immer ein wirklich wichtiger Teil vom Haus.
Daher war ich auch richtig froh, dass wir damals ein Haus mit einem großen Garten gekauft haben. Ich liebe es nämlich, Äpfel, Beeren und Gemüse direkt am Haus zu haben. Aber da in der Kleinstadt der Platz dann doch nicht unendlich ist, haben wir sogar noch außerhalb mit meiner Oma einen Obstgarten, wo noch mehr Bäume und Beete sind 🙂
Eure Gartenplanung ohne dieses künstlich wirkende Zeug ist mir da doch sehr sympathisch, denn genau sowas mag ich gerne 🙂 Aber ohne Arbeit wird das nichts, da hast du Recht.
Deine Pläne klingen da echt alle spitze – vor allem das Gartenhaus wird sicher so richtig klasse.
Also wünsche ich dir ganz viel Erfolg bei den ganzen anstehenden Gartenarbeiten!!!
Liebe Grüße
Hallo Tabea,
lieben Dank! Ich werde berichten, wie es so läuft. 😉
Ja, Arbeit macht so ein Garten schon – mir graut es dezent vor dem Aufbessern des Rasens – aber ich mag Gartenarbeit. 🙂
Was für Gemüse baut ihr denn an? Und so ein Obstgarten mit Oma klingt zauberhaft! 🙂
Liebe Grüße
Anne