Es geht tatsächlich voran auf unserem Grundstück! 🙂
Während wir noch darauf warten, dass unser Ende Dezember endlich final eingereichter Bauantrag bearbeitet wird, haben die Nachbarn nämlich ordentlich rangeklotzt und die meisten Bäume gefällt!
Mit denen haben wir ja vor einiger Zeit vereinbart, dass sie die Bäume auf unserem Grundstück beseitigen und dafür das Holz behalten dürfen. Eine Win-win-Situation.
Jetzt ist es soweit, fast alle der zu fällenden Bäume sind umgelegt worden. Aus Platzgründen können wir ja nur im hinteren Bereich einige Apfelbäume stehenlassen.
Derzeit sieht es noch aus wie Kraut und Rüben, weil das ganze Holz herumliegt, aber es ist schon ein enormer Unterschied. Das Grundstück wirkt gleich viel größer und heller!
Heute Vormittag habe ich mich vor Ort mit unserem Erdbauer getroffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Er wird sich jetzt zeitnah darum kümmern, die verbliebenen Hecken und Wurzeln der Bäume auszumachen und das ganze übriggebliebene Geäst zu häckseln. Auch den windschiefen, kaputten Maschendrahtzaun wird er mitsamt der einbetonierten Pfosten entfernen und das Grundstück somit für die eigentliche Bauphase schon einmal vorbereiten.
Wie wir endlich zu einem Erdbauer gekommen sind, ist übrigens ein Kapitel für sich…
Was macht eigentlich so ein Erdbauer?
Wer ein Haus bauen will, braucht einen Erdbauer. Den Mann mit dem Bagger.
In unserem Sandkasten auf unserem Grundstück darf der sich denn auch richtig austoben:
- Einrichten einer Baustellenzufahrt
- Ausbuddeln diverser Hecken und Baumwurzeln
- Überbrücken des Grabens vor unserem Grundstück
- Ausheben und späteres Wiederanfüllen der Baugrube
- Einbuddeln der Regenwasserzisterne
- Aushub der vermaledeiten Mulde (der besagte vorgeschriebene Matschetümpel…)
- Buddeln der Gräben für Abwasser und Zuleitungen
- Modellieren des Geländeverlaufs
- Pflastern der Zufahrt, des Gehwegs und der Terrasse
- … und noch ein paar Kleinigkeiten mehr
Alles in allem ist das also nichts allzu Ausgefallenes, bringt aber natürlich eine beträchtliche Stange Geld. Wir reden da von einem fünfstelligen Betrag, der keine 1 vorne hat…
Nun gut.
Und wie findet man einen Erdbauer?
Auf sämtlichen mir bekannten Häuslebauer-Blogs wurde das Thema Erdbauer nur sehr lapidar am Rande behandelt und scheint überall so einfach zu funktionieren, dass es keiner weiteren Erwähnung bedarf. Und eigentlich sollte das auch gar nicht so ein Theater sein, nur wir spielten mal wieder unabsichtlich auf dem Fortgeschrittenen-Level… hach ja. 🙂
In der näheren Umgebung unseres Grundstücks gibt es zwei Erdbau-Firmen. Nennen wir sie A und B.
Von den Grundstücksverkäufern wurde uns A empfohlen, mit dem hätten sie schon öfter erfolgreich zusammengearbeitet. Auch unser Vermesser schwor auf ihn.
Mit einem Mitarbeiter von B hatte sich der Beste Bauherr bereits im März, noch vor dem Unterzeichnen des Kaufvertrags, auf dem Grundstück getroffen, um den Kostenaufwand für das Entfernen der vermaledeiten Betonplatte schätzen zu lassen.
Wir wollten natürlich mehrere Angebote einholen, um sie vergleichen zu können, und kontaktierten daher im Juni sowohl A, als auch B mit der Bitte um einen Kostenvoranschlag.
Es passierte… nichts. Wir telefonierten. Wir mailten. Meistens erreichte man niemanden, und wenn man jemanden an der Strippe hatte, wurde abgewiegelt: jaja, man sei halt noch nicht dazu gekommen. Gleich diese Woche! (…) Naja, bis Mittwoch dann…! (…) Zwischenzeitlich hatten wir auch mal die Ehefrau von A an der Strippe, die recht resolut versprach, ihrem Gatten in den Allerwertesten zu treten. Blieb ohne Erfolg.
Irgendwann, nach mehreren Wochen, schickte A dann tatsächlich ein Angebot! Da fehlten zwar einige Punkte, aber nun gut.
Von B – nichts. Mit viel Glück bekam der Beste Herrn B dann mal ans Telefon und erkundigte sich, warum in aller Welt man denn immer noch kein Angebot geschickt hätte? Nach einigem Herumdrucksen rückte B mit der Sprache heraus – er habe gehört, dass wir uns ja für A entschieden hätten, deswegen habe er kein Angebot geschickt. WTF. Von wem er das Gerücht hatte, wollte er natürlich nicht sagen. Nachdem wir klarstellten, dass wir uns keinesfalls entschieden hätte, schickte er dann tatsächlich ein Angebot! Heureka! 🙂
A vs. B
Die Bauherrin setzte sich sogleich dran und dröselte beide Angebote in einer Excel-Tabelle auf, um sie zu vergleichen:
Das Angebot von A fiel deutlich preiswerter aus. Bei näherer Betrachtung wurde auch klar, warum – einige Posten wie beispielsweise die Abfuhr des Aushubmaterials fehlten, und bei anderen hatte er mit günstigeren Bedingungen gerechnet (bspw., dass wir das Aushubmaterial zum Wiederauffüllen der Baugrube nutzen dürfen… dem ist nicht so, laut Bodengutachten müssen wir dafür anderes Material verwenden).
Unterm Strich nahmen sich die Angebote preislich also eigentlich nicht allzu viel.
Das von A war windschief und mit diversen Fehlern gedruckt, die einzelnen Posten waren recht schwammig beschrieben. B hatte richtiges Briefpapier mit Logo, schlüsselte die Posten genau auf und wirkte alles in allem deutlich kompetenter.
In der Zwischenzeit eröffnete uns der Vermesser, dass er keinesfalls mehr mit A zusammenarbeiten würde, der hätte ihn unlängst übers Ohr gehauen. Mit dem zusammen würde er kein Grundstück mehr betreten. […]
Die Wochen gingen ins Land, in denen wir darauf warteten, dass Vermesser und Architekt endlich alle Unterlagen für das Einreichen des Bauantrags zusammenbekämen. Erst Mitte Oktober war es dann endlich soweit.
Kurz darauf teilte uns das Bauamt mit, dass wir unser Haus nicht an der ursprünglich geplanten Stelle errichten dürfen. Statt hinten auf dem Grundstück muss es nach vorn an die Straße – und durch die neue Position weiter vorne würden sich natürlich unter anderem die Länge der Baustellenzufahrt und der Rohrleitungen verändern. Zusammen mit den ohnehin noch fehlenden Punkten würde das selbstverständlich den Preis verändern.
Wir kontaktierten also wieder A und B mit der Bitte um ein aktualisiertes Angebot.
… das gleiche Spiel, genau. Keine Antwort von niemandem.
Schließlich schaffte es der Beste, sich mit A Anfang Januar zu einem Telefonat zu verabreden. A wolle sich dann und dann melden. Überflüssig zu erwähnen, dass das Telefon schwieg und man A natürlich auch nicht erreichte…
Das war der Zeitpunkt, als dem Besten der Geduldsfaden riss und er A (als er ihn dann doch endlich mal an der Strippe hatte) eröffnete, dass er den Auftrag vergessen solle.
„Warum denn?!“ – „Weil wir uns auf Sie einfach nicht verlassen können!“ – „Okay… wiedersehn.“
WTF. Wenn man Aufträge nicht nötig hat, kann man das auch direkt sagen… °_°
Wir befürchteten schon, die ersten Bauherren in spe zu sein, deren Haus daran scheitert, dass sich schlicht kein Erdbauer findet.
Nägel mit Köpfen
Kurz darauf erreichten wir aber B, dessen Sekretärin sich zwar nicht gerade vor Vorfreude auf einen potentiellen Auftrag zu überschlagen schien, uns gnädigerweise aber einen Termin gab.
Am Donnerstagabend juckelten wir also bei strömendem Regen zu B, dessen Büro sogar noch weiter in der Pampa liegt als unser Grundstück. 🙂
Es stellte sich heraus, dass B irritiert davon war, wie lange wir jetzt schon herumwurschteln, und nicht mehr so recht daran glaubte, dass es wirklich zu einem Auftrag kommen würde.
Verständlich. Schließlich hatten wir ihn bereits im März kontaktiert. Damals, als wir noch glaubten, dann so im Herbst bauen und zu Weihnachten 2015 einziehen zu können… 😀
Nur lag es ja nicht an unserer Trödelei, dass sich alles so verzögert hat, sondern unter anderem an unseren beiden Architekten…
Nun gut. Das war dann also klargestellt und weil wir jetzt endlich mal Nägel mit Köpfen machen wollen, haben wir B zugesagt.
Wir können es kaum glauben, dass irgendwann tatsächlich mal begonnen werden könnte… immerhin kennen wir das Grundstück so, wie es ist, jetzt schon 10 Monate, und haben uns an den Anblick ohne Haus darauf irgendwie schon gewöhnt. 😀
Puh, was für ein Hin und Her. Ich habe mir gerade mal die Bau-Projekt-Einträge durchgelesen, die ich ‚verpasst‘ habe und mannomann… ich wäre schon schreiend davon gerannt, glaube ich :D.
Von daher: Hut ab, dass ihr so viel Geduld beweist.
Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass es wirklich bald ins Rollen gerät und vielleicht geht dann, wenn wirklich einmal alles so richtig angefangen hat, auch alles ganz schnell. 🙂
Liebe Grüße
Moony
Danke für’s Daumendrücken. 🙂
Und naja, jetzt aufgeben wäre auch irgendwie blöd, das ziehen wir jetzt durch! 😀
Haha… Bei uns war es ganz genau so! Nur dass bei uns vier Parteien gemeinsam entscheiden (gemeinsamer Privatweg) dürfen/müssen/können… Ich hoffe der Rest läuft problemloser!
Rob
Ah, das Problem haben wir zum Glück nicht. Ursprünglich hatte ein Nachbar ein Wegerecht, aber das hat er sich bereit erklärt löschen zu lassen.
Und am Ende, wenn Ihr in Eurem Wohnzimmer sitzt und durch die neuen Fenster auf Euren Grund & Boden schaut, da wirst Du Dich wundern, wie schnell alles doch ging. Versprochen! 🙂