Wow – der Beste und ich sind beide gerührt, wie viele von euch sich nach meinem Beitrag über Nalas Rückenprobleme nach dem Hundemädchen erkundigt haben, ihr die Daumen gedrückt und gute Besserung gewünscht haben!
Herzlichen Dank euch allen! Und auch wenn ich stellenweise gar nicht dazu kam, jeden einzelnen eurer lieben Kommentare hier im Blog, auf Instagram, facebook oder per Mail zu beantworten – ich habe sie alle gelesen und natürlich an Nala ausgerichtet, die sich an dieser Stelle mit einem Schwanzwedeln bedankt. 🙂
Tapfere Nala! Die Liquor-Punktion
Die letzte Woche war für Nala sehr stressig und beängstigend. Nachdem sie ja schon seit Wochen trotz der Medikamente Schmerzen hatte und kaum noch Interesse an ihrer Umgebung zeigte, stand dienstags schon wieder ein Tierarzttermin an. Davon hatte der arme Hund in letzter Zeit wirklich mehr als genug… aber sie war erneut sehr tapfer.
Für die Rückenprobleme kamen ja zwei mögliche Ursachen in Betracht:
- Bandscheibenprobleme an zwei Stellen gleichzeitig – sowohl im Lendenwirbelbereich, als auch in der Halswirbelsäule.
- Meningitis, also eine Entzündung
Wir hatten beschlossen, zunächst dem Meningitis-Verdacht nachzugehen. Meningitis als eine Erkrankung hielt die Tierärztin für wahrscheinlicher als zwei Bandscheibenprobleme auf einmal.
Am Dienstag brachte ich Nala dafür zusammen mit meiner Mom in die Tierarztpraxis nach Köln-Dellbrück. Da nicht genau feststand, wann Nala drankommen würde, wurde sie sediert und sollte somit die Wartezeit selig schlummernd verbringen können. Für die Untersuchung selber würde der Hund in Vollnarkose versetzt werden, damit der Liquor aus dem Rückenmark entnommen werden konnte.
Ich fuhr derweil in die Firma und versuchte mich mit diversen Meetings von der Sorge um Nala abzulenken-
Abends durften wir das Hundetier endlich wieder abholen. Ein noch ziemlich beduseltes und schwankendes Hundemädchen wurde uns aus dem Aufwachraum gebracht… Nala war heilfroh, mich zu sehen. Sie hatte wohl trotz Sedierung anfangs vor lauter Angst ein Riesentheater gemacht. 😐
Am Nacken hatte man ihr ein Stück Fell ausrasiert, um dort die Punktion vorzunehmen, und auch an einem Vorderlauf ist eine kahle Stelle. Dort hatte ein Venenzugang gelegen.
Der Liquor wurde direkt vor Ort in der Praxis untersucht: keine Anzeichen für Meningitis.
Einerseits war das natürlich erstmal gut, andererseits hätten wir sonst endlich die Ursache gefunden und auch die Therapie von Meningitis wäre wohl recht einfach gewesen. Stattdessen hieß es nun also, weiterzusuchen.
Auf der Rückfahrt fiepte und jammerte Nala noch ziemlich, weil der ganze Stress und natürlich die Nachwirkungen der Narkose sehr komisch waren für sie. Zu Hause ging es dann aber und zum ersten Mal seit Wochen konnte sie sich wieder schmerzfrei bewegen! Ein Hoch auf die Morphine, die sie beim Tierarzt erhalten hatte.
Viel laufen darf sie erstmal nicht, wir gingen allerdings mit ihr in den Garten, wo sie sich in die Sonne auf den Rasen legen durfte und Quality Time genoss. Übrigens war es das erste Mal, dass wir den Rasen nach dem Einsäen betraten. 😉
Schon wieder Vollnarkose: CT
Dankenswerterweise bekamen wir bereits für den nächsten Tag einen Termin zum CT. Dafür mussten wir nach Erftstadt, weil die Tierärztin aus Dellbrück mittwochs in der Klinik in Erftstadt arbeitet. Meine Mom war so lieb, wieder mitzukommen.
Diesmal hatte ich mir den ganzen Tag frei genommen, um komplett bei Nala bleiben zu können. Nachdem ihr das Narkosemittel gespritzt wurde, blieben nur meine Mom und ich ungestört mit ihr im Behandlungsraum. Allein die Anwesenheit der Tierärzte machte das Hundemädchen ja schon nervös. Ungefähr eine Viertelstunde lang dauerte es, bis die Sedierung wirkte und Nala immer schläfriger wurde, bis sie schließlich einschlummerte. Es war schon ein merkwürdiges Gefühl, zu sehen, wie mein Hund quasi „ausgeschaltet“ wurde. 😐 Aber glücklicherweise war es für Nala recht entspannt.
Für uns begann nun das Warten. Da zwischendurch ein Notfall reinkam, dauerte es länger als geplant, bis Nala überhaupt an die Reihe kam. Das CT selber dauerte wohl auch eine ganze Weile.
Schließlich war es dann aber fertig und diesmal durften wir von Anfang an beim Aufwachen mit dabei sein, um den Stress für Nala so gering wie möglich zu halten. Kaum dass sie extubiert war, wurde sie zu uns auf eine bequeme Matratze gelegt und wurde langsam wach. Sobald sie halbwegs orientiert war, durften wir ihr die Halskrause abnehmen und die Situation damit wieder ein Stück normaler machen.
Diesmal dauerte es über eine halbe Stunde, bis Nala richtig wach war und wieder laufen konnte. Dass in dieser Zeit ausgiebig geschmust wurde, ist klar, oder?
Die Ärztin nahm sich anschließend viel Zeit, um den Befund mit uns zu besprechen und uns die Aufnahmen des CT am Computer zu zeigen.
Tatsächlich ist im Rückenmark am Übergang von der Brust- zur Lendenwirbelsäule eine „Erbse“ zu erkennen: höchstwahrscheinlich ein alter Bandscheibenvorfall. Theoretisch könnte es auch ein Tumor sein, dagegen sprechen aber andere Werte, die im Normalbereich liegen.
Im Hals ist hingegen alles in Ordnung. Die gesenkte Kopfhaltung (die auch tatsächlich nur beim Tierarzt auftrat sowie unmittelbar nach den Schmerzattacken beim Aufstehen oder Umdrehen, bei denen Nala richtiggehend schrie) scheint wohl tatsächlich psychisch begründet zu sein… eine extreme Demutshaltung à la „tut mir bloß nicht noch mehr weh“.
Chronischer Bandscheibenvorfall also. Wie geht’s jetzt weiter?
Wir haben uns gegen eine OP entschieden, um Nala diesen zusätzlichen Stress und die wochenlangen Einschränkungen zu ersparen. Nach der Operation hätte sie mehrere Wochen lang nur zum Wasserlassen und Häufchenmachen aufstehen dürfen… das erscheint uns gerade in Nalas Alter mehr als Tierquälerei denn als Hilfe im Sinne des Hundes. Zudem wäre der Ausgang der OP ungewiss… bei einem so alten Bandscheibenvorfall sind die Ablagerungen wahrscheinlich verwachsen und schwer zu entfernen.
Stattdessen wollen wir Nala mit einer geeigneten Medikation noch möglichst viele lebenswerte Tage schenken.
Sie bekommt nun dreimal am Tag Medikamente – Schmerzmittel, Kortison und Gabapentin. In drei Wochen wird die Tierärztin besprechen, ob die Beschwerden soweit abgeklungen sind, dass das Kortison und eventuell auch die anderen Medis abgesetzt werden können.
Im Rahmen der Blutuntersuchung ist übrigens aufgefallen, dass Nala eine nicht regenerative Anämie hat. Hier sollen wir in zwei Wochen beim Haustierarzt nochmal einen Test machen lassen und schauen, ob sich die Werte wieder normalisiert haben.
Wie geht es Nala jetzt?
So sehr, wie Nala in den letzten Wochen gelitten hat, hätte ich es ja fast nicht mehr für möglich gehalten – aber: Nala geht es richtig gut! 🙂
Wir haben wohl endlich die Medikation gefunden, die ihr wirklich hilft. Sie bewegt sich wieder wie früher, steht ohne Probleme auf, streckt sich genüsslich und läuft auch normal. Ab und an scheint sie etwas Probleme mit dem rechten Hinterlauf zu haben – wir achten ja jetzt sehr auf jede noch so kleine Bewegung, denn neurologische Ausfälle bleiben ein Damoklesschwert, das über Nala schwebt.
Es ist so unglaublich schön zu sehen, dass Nala auch endlich wieder richtig „wach“ ist und Interesse an ihrer Umgebung zeigt! Beim Kochen steht sie wieder Gewehr bei Fuß in der Küche, sie begrüßt jeden an der Haustür und beim Spazierengehen schnuppert sie ausgiebig am Wegesrand herum. Hach! =)
Für die nächsten Wochen steht ein Schonprogramm mit nur kurzen Spaziergängen an und die Treppe haben wir weiterhin abgesperrt.
Nach wie vor schlafe ich neben dem Hund auf einer Matratze im Erdgeschoss. Da der Besten und ich das allmählich wirklich nicht mehr aushalten, haben wir kurzerhand den durch die ganzen Tierarztkosten ohnehin schon recht gebeutelten Notgroschen in ein Schlafsofa für das Gästezimmer investiert, auf dem wir beide Platz finden. Das sollte da mittelfristig eh hin, damit Freunde auch mal über Nacht bleiben können.
So weit von hier…
Auch ich habe nach deinem letzten Beitrag über sie förmlich um Nala gebangt. Umso mehr freue ich mich jetzt, dass eine Diagnose gestellt und eine Behandlung begonnen wurde. Ich wünsche ihr bzw. euch noch viele schmerzfreie Jahre zum Sonne auf den Bauch scheinen lassen. 🙂
Oh und – hat sie echt so riesige Pfoten wie auf dem ersten Bild? :O
Bonsoir,
lieben Dank!
Jaah, Madame lebt schon auf recht großem Fuße… 😉
Das freut mich zu lesen! Ich drücke der Hundedame weiter die Daumen und Euch, dass ihr etwas entspannen könnt. Ich weiß, wie die Sorge um ein Tier einen mitnehmen kann.
Liebe Grüße
Sarah
Hallo Sarah,
danke dir! Ja, die letzten Wochen waren schon extrem nervenaufreibend… seit heute habe ich den Rest der Woche frei und freue mich sehr auf ein paar Tage Ruhe – und natürlich Hundeknuddeln. 😉
Ein Glück, dass es eurer Süßen wieder besser geht! Ich drücke die Daumen, dass die Medikation weiter so gut anschlägt und dass sie noch ganz viele schöne Momente mit euch hat 🙂
Gut, dass ihr endlich eine Diagnose habt!
Ich hätte mich vermutlich genauso wie ihr entscheiden und freue mich, dass ihr endlich Medikamente habt, die dem armen Hundi helfen.
Hoffentlich kommen jetzt noch viele schmerzfreie Tage für Nala mit euch, ganz viele Spaziergänge bei Sonnenschein und ebenso viele Tage faul auf dem Rasen liegen.
LG
Ach Mensch, dein armer Hund. Das sind ja grausame Strapazen…
Ich wäre auch zuerst der Entzündung nachgegangen… Zwei Erkrankungen gleichzeitig scheinen mir immer eher unwahrscheinlich.
Schade, dass Nala nun aber lebenslang auf Medikamente angewiesen ist… Aber solange sie nun endlich wieder Schmerzfrei ist, kann man ja schon glücklich sein 🙂
Liebe Grüße
Schön zu lesen, dass ihr rausfinden konntet, wieso Nala solche Schmerzen hatte und dass die Medikamente anschlagen!
Einfach schrecklich, ein Tier leiden zu sehen und nicht zu wiessen, wie man helfen kann.
Ich wünsche Nala, dass sie nun wieder lange schmerzfrei unterwegs sein kann.
Wie schön, dass ihr endlich eine Diagnose habt und nun auch eine gute Medikation gefunden habt. Eine OP würde ich mir an eurer Stelle auch mehrmals überlegen. Nicht immer muss so eine OP die beste Wahl sein, vor allem das es ja die allerletzte Möglichkeit sein sollte. Und je nach Alter des Tieres, kann es natürlich sein, dass der Vierbeiner das auch nicht mehr so gut verkraftet. Ich hätte mich jedenfalls genauso entschieden wie ihr!
Herzliche Grüße (und einen lieben Krauler an Nala),
nossy
Hallo nossy,
lieben Dank! Ja, ich denke auch, dass es einen großen Unterschied macht, ob es ein Junghund ist, der nach den Strapazen der OP noch locker 10 unbeschwerte Jahre vor sich hat, oder ein schon etwas betagterer Hund… zumal die Operation eines alten, chronischen Bandscheibenvorfalls sowieso problematischer ist als bei einem frischen Vorfall.
Ich bin so heilfroh, dass es Nala aktuell wieder richtig gut geht!
Die Streicheleinheiten habe ich weitergegeben. 😉
Liebe Grüße
Anne
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