Die Pläne für unseren Mittelgarten

Die Urbarmachung des Mittelgartens

„Mein Mann macht Häufchen!“, konstatierte Steffi von ohhmm.de vor einiger Zeit in einer ihrer wunderbaren Kolumnen. Tja, was soll ich sagen – das macht meiner auch. Und zwar wirklich große Häufchen, das sind schon Haufen. Genau vor unserer Haustür.

Ein Haufen im Mittelgarten

Was ist passiert? – Im März hatten die Nachbarn vom Ausschachten für ein kleineres Bauprojekt Erde übrig… also nicht etwa Mutterboden, sondern diesen berühmt-berüchtigten Lehmboden, auf dem man so herzlich wenig pflanzen kann.
„Kippt das ruhig zu uns“, sprach der Beste, „wir müssen ja eh noch an der Garage anschütten.“

Der Haufen wurde also auf den Bereich gegenüber der Haustür geschüttet. Da lag er dann erstmal… und lag… und liegt immer noch. Die Fläche hinterm Haus verwandelte sich allmählich von einem Acker in einen Garten, an der Haustür blieb das Baustellen-Feeling. Auf dem Haufen blühte irgendwann Raps, außen herum wucherte das Unkraut. Einfach mähen konnte ich die Fläche nicht, da sich jede Menge Schotter im Boden befindet.

Der Mittelgarten im Juni 2017

Irgendwann bekam der Beste ein ziemlich schlechtes Gewissen, blockiert dieser Haufen hier doch die weitere Gestaltung. Immerhin fanden wir einen Namen für diesen Bereich, der ja irgendwie nicht zum eigentlichen Garten gehört, aber auch nicht zum späteren Vorgarten: Mittelgarten. Klingt doch gut, oder? 🙂

Wann kommt der Haufen weg?

Tja. Wenn der GaLa-Mensch Zeit hat. Er hat auf jeden Fall den Auftrag, links und rechts von der Garage L-Steine aufzustellen und dahinter dann den Hang anzufüllen. Durch die Schräge liegt die Rückwand der Garage ja quasi im Hang.
An der einen Seite der Garage befindet sich eine Tür, hier wird der Hang abgetreppt mit L-Steinen verschiedener Höhen abgefangen. So ähnlich haben wir ja auch den Hang an der Terrasse abgestützt.

Mittelgarten / Garage
Blick von der Haustür in Richtung Garage

Auf die andere Garagenseite kommen die Mülltonnen, damit die nicht mehr direkt neben der Haustür stehen.

Terrassenabstützung mit L-Steinen
L-Steine in Aktion: hier stützen sie die Terrasse ab

Ich hoffe, dass der gesamte Haufen hinter die Garage passt und wir am Ende nicht noch für dessen Abfuhr zahlen müssen. 🙂

Die Pläne für den Mittelgarten

Tja, und was genau soll aus dem Mittelgarten werden, wenn der Haufen denn mal endlich weg ist?

Eine ganze Weile lang wusste ich gar nicht so recht, was genau ich mit dieser Fläche anfangen wollte. Durch das ganze Gestrüpp und den Haufen wirkte sie verhältnismäßig klein – insgesamt sind das aber rund 65 Quadratmeter, das ist schon ordentlich. Wir dürfen netterweise sogar den Streifen des Nachbargrundstücks mit nutzen, der außerhalb des Zauns der Pferdeweide liegt.

Einfach nur Rasen wäre langweilig. Ein gigantisches Riesen-Staudenbeet ohne weitere „Features“ wollte ich aber auch nicht draus machen.

Unmittelbar am Gartenzaun habe ich dann im Mai immerhin schon mal ein kleines Beet mit Malven, Rotem Sonnenhut und Frauenmantel angelegt. Die beiden Malven blühen prächtig:

Staudenbeet im Mittelgarten
Dass die Pflanzstäbe schiefer stehen als die Malven selber, ist natürlich nur eine optische Täuschung… 8) *hust*
Malve

Die Gestaltungsidee reifte dann allmählich heran… 🙂

Ich werde zwei halbe Weinfässer und / oder große Zinkwannen aufstellen und mit Wasser füllen. Das eine soll ein ruhendes Gewässer mit einer Seerose werden, in dem Unterwasserpflanzen für die Sauerstoffregulierung sorgen. Im anderen soll ein Wasserspiel plätschern (die gibt es zwar als Solar-Variante, scheinen dann aber nicht viel zu taugen. Also verlegen wir noch ein Kabel mit einer als Stein getarnten Außensteckdose ins Beet).

Ein kleiner Weg soll in einem Bogen um die beiden Mini-Teiche herum führen und die Fläche strukturieren. Bepflanzt wird sie dann mit verschiedenen Stauden… ein paar Kandidaten stehen schon fest, bei anderen plane ich noch.  Dadurch, dass das Gelände zum Pferdezaun hin ansteigt, haben wir da auch nochmal etwas Dynamik drin.

Hinter der Garage wird sich ein etwa 1,80m breiter Streifen befinden, auf dem ich einfach Rasen einsäen will.

An die Hauswand, wo jetzt die Mülltonnen stehen, kommt eine weiße Holzbank. Die haben der Beste und ich uns für dort schon vorgestellt, als noch nicht einmal das Haus stand. 😉

(Ich hoffe, ihr könnt euch das jetzt halbwegs vorstellen. Ich bin ehrlich gesagt zu faul, da jetzt so einen schicken Plan zu zeichnen. Sagt Bescheid, wenn der aber helfen würde. 😀 )

Dann mal los!

Soweit die Pläne.
Das wird eine verfluchte Menge Arbeit, aber ich freue mich drauf! 🙂

Ich hab mir also den Spaten, ein Sieb und die Hacke geschnappt und losgeackert… erstmal habe ich das ganze Unkraut mitsamt Wurzeln rausgemacht und dann den Boden spatentief durchgesiebt, um den ganzen Lehm und Schotter herauszufiltern. Steine im Erdreich sind ja okay und sogar förderlich, aber dieser teilweise verdichtete Schotter war dann doch zu viel des Guten.

Die Urbarmachung des Mittelgartens

Unser Lehmboden ist einfach nur krass! Selbst wenn ich meine ganze Kraft darauf verwende, bekomme ich den Spaten gerade mal zur Hälfte in den Boden hinein. Entweder bleibt er im Lehm stecken, oder er stößt auf dicke Steine, oder er hängt in hartnäckigen Wurzeln fest. Die Lehmklumpen kann man abstechen und wie Ziegelsteine aus dem Boden herausnehmen, da bröckelt nix.
Ist auf jeden Fall ein super Kraft-Ausdauer-Trainingsprogramm, Kniebeugen mache ich dabei auch genug. 😀

Pro Quadratmeter brauche ich insgesamt zwischen einer und anderthalb Stunden – je nachdem, wie lehmig die Stelle ist und wie viele feine Wurzeln es herauszufischen gilt.
Ich halte mich auf jeden Fall ran, damit ich rings um den Haufen fertig werde, bevor der GaLa-Mensch anrückt: solange kann ich meine herausgesiebten Lehmklumpen und den Schotter nämlich einfach hinter die Garage kippen. Da nutzt das Material ja sogar noch. Wenn das erstmal fertig ist, würde ich darauf sitzen bleiben oder müsste es entsorgen.

Die Urbarmachung des Mittelgartens

Bei der Arbeit habe ich übrigens ganz oft Samtpfoten als Gesellschaft… entweder unsere Juli oder, wie gestern, eine der neugierigen Nachbarskatzen:

Die Urbarmachung des Mittelgartens

Ich werde auf jeden Fall berichten, wenn der Haufen endlich weg ist. 😉

12 Kommentare zu „Die Pläne für unseren Mittelgarten“

  1. Ohje, das sieht nach viel Arbeit aus!
    Bei uns ist Gartenarbeit irgendwie der Part des Liebsten. Ich stehe nicht so auf „schmutzig machen“. ;D
    Meine Mutter berichtete letztens, dass ich das als Kind schon doof fand. Natürlich habe ich trotzdem im Wald oder auf dem Sandhaufen gespielt. 😉

    Ich möchte irgendwie auch mehr im Garten mitwirken. Aber aktuell fehlt da einfach etwas die Zeit und die Ideen. Unser Garten ist ja im Moment nur Rasen. Da muss auch noch einiges geplant werden. An der Terrasse soll ein Beet bepflanzt werden und hintem am Grundstück soll der Kompost etwas durch Büsche verdeckt werden. Und ein paar Kräuter hätte ich auch gerne. Mal sehen. 😉

    Ich verfolge euer Gartenprojekt auf jeden Fall sehr aufmerksam. Vielleicht kann ich die eine oder andere Idee für uns nutzen. 🙂

    1. Witzig, bei uns ist das genau umgekehrt. Der Beste hat nur einmal vor Jahren Unkraut rausgemacht und fand das so doof, dass er es nie wieder tun will. So hat halt jeder seine Präferenzen – ich bin bei uns das Matschekind. 😀

      Als Inspiration finde ich dieses Vorher-Nachher-Ideen auf mein-schoener-garten.de total toll: https://www.mein-schoener-garten.de/gartengestaltung/vorher-nachher
      Da sieht man richtig eindrucksvoll, was für einen Unterschied die Bepflanzung ausmachen kann, und jede Menge für mich neuer Pflanzen habe ich darüber auch entdeckt.

      Liebe Grüße
      Anne

  2. Die Einleitung ist echt genial 😉

    Dein Mittelgarten klingt aber echt nach schrecklich viel blöder Arbeit… Ich hoffe also, dass das Ergebnis genau so wird, wie du es dir wünschst.
    Und schön, dass du mitdenkst und daher den Kram aus dem Boden mit für die Garage nutzen willst 🙂

    Ich habe es übrigens gestern noch geschafft, deinen Banner einzufügen und ein paar Zeilen dazu zu tippen. Danke, dass du da so schnell was gebastelt hast!

    Liebe Grüße

    1. Ah, wie lieb von dir – danke! <3

      Bis es wirklich so aussieht, wie ich mir das vorstelle, wird es vermutlich noch ein paar Jahre dauern - die Pflanzen müssen dann ja auch erstmal größer werden, damit es nicht mehr kahl ausschaut. Der Garten lehrt mich da auf jeden Fall Geduld, mit der ich sonst ja so meine Probleme habe. 😉

      Liebe Grüße
      Anne

  3. Vielleicht wachsen die Malven ja grade, gerade weil die Stöcker schief sind? 😉

    Jedenfalls klingt das nach einem sehr coolen Projekt, von dem du erzählst hast. Aber auch nach viiiiel, viiiiel Arbeit. Ich wüsste ganz ehrlich gesagt nicht, ob ich die Lust hätte so einen harten Lemboden zu bearbeiten. Nur klar, irgendwie muss der ja bearbeitet werden. So recht kann ich mir das Endergebnis noch nicht vorstellen, aber ich habe schon eine kleine vage Vorstellung bekommen.

    Viel Erfolg bei dem Vorhaben!
    nossy

    1. Haha, genau… vielleicht muss das so. 😀

      Eine ganze Menge Arbeit wird es wirklich, ja. Aber ich finde es schön, so etwas selber mit meinen Händen zu gestalten. Nach Feierabend habe ich gestern wieder ungefähr einen Quadratmeter geschafft, yay! 😀

  4. Pingback: Unser Gartenguckloch im Juni 2017 | vom Landleben

  5. Pingback: Gebuddel im Mittelgarten | vom Landleben

  6. Huhu, da ich neuerdings Gartenbesitzer bin *.* und da direkt auf Lehmboden gestoßen bin -.-, musste ich direkt an dich und deine Anfangszeit im Garten denken. Hatte gehofft, hier irgendwas zu finden, was hilft – aber offenbar hast du auch bloß mit dem Spaten und Muskelkraft geackert, bis es eben genug war, und mit Mutterboden aufgefüllt… nur dass ich mit dem Spaten nicht halbspatentief reinkomme, sondern eher so… einen Zentimeter. O_O Sieht so aus, als müsste ich den entsprechenden Bereich einfach einen halben Meter höher legen. 😀

    1. Oh, du bist unter die Gartenbesitzer gegangen?! Erzähl! 🙂

      Ja, teilweise war der Boden hier so heftig, dass ich kaum etwas hätte pflanzen können. Das war eine richtig üble Mischung aus Lehn und Ton – das hält natürlich super das Wasser, aber Pflanzlöcher zu graben war schier unmöglich. Teilweise habe ich den Boden richtig „abgestochen“ und halt mit Mutterboden aufgefüllt… die Lehmziegel habe ich teilweise als Unterbau vom Hügelbeet verwendet, teilweise beim Anschütten der Garage dahinter verschwinden lassen. 😀

      Viel Erfolg beim Ackern!

      1. Das mit dem Hügelbeet merke ich mir mal, das soll es bei mir dann auch geben. Mal schauen.

        Ja, war eine Mischung aus Aufmerksamkeit weil man sich Mühe gibt und Glück. Einer meiner Nachbarn hatte meine Pflanzen auf der Fensterbank gesehen, die inzwischen wirklich gut gedeihen :), und bemerkt, dass es alles Nutzpflanzen sind. Kam an, ob ich nicht gerne nen Garten hätte, er wäre doch hier in der Kleingartenanlage um die Ecke und da könnte man sicher was drehen. War ich natürlich begeistert. Und nun hat er einen aufgetrieben, der verwildert ist, weil der Vorbesitzer sich nicht mehr gekümmert hat, so dass ich den mit Kaufpreis 0 bekommen konnte (hätte ich mir ja sonst nicht leisten können). Und nun renne ich da gerade jeden Tag hin, räume auf, versuche, total ausgeuferte Sträucher in den Griff zu bekommen, reiße Unkraut aus und steche Grasnabe ab, um Gemüsebeete anzulegen bzw. wieder herzustellen. Und lerne so, so viel, ich kenn ja das ganze Zeug, was da wächst nicht. 😀 Supercool. Hab auch schon Fotos hier liegen für Blogeinträge, aber du kennst das ja, was im Garten machen macht mehr Spaß als darüber zu schreiben. 😀

        1. Ah, das ist ja klasse! Herzlichen Glückwunsch zum Garten! Und ja, zeig bitte unbedingt mal Fotos – ich find sowas ja immer superspannend, vor allem später solche Vorher-Nachher-Gegenüberstellungen von Gärten. 🙂

          Zum Bestimmen von (Un-)Kräutern kann ich dir die Seite hier empfehlen: https://unkraeuter.info/bestimmen/ Da gucke ich auch regelmäßig nach, wenn ich in irgendeiner Gartenecke etwas Neues entdeckt habe. 😀

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