Der lange Weg zu den Garagen

Am Donnerstag, den 8. Dezember, sollten unsere Garagen endlich kommen. Eigentlich. Uneigentlich rief die Firma Zapf montags an: der Fahrer sei krank geworden, die Lieferung müsse leider verschoben werden. Wie man uns ein paar Tage später mitteilte, auf den 19. Dezember. Na gut.
Dann wiederum hieß es: ups, ein Teil sei im Werk nicht rechtzeitig fertig geworden… der 21. solle es denn sein. Was bei uns die Frage aufkommen ließ, was denn wohl der Fahrer am 8. geliefert hätte? Na, ein Schelm, wer Böses denkt…
Letzten Mittwoch kamen die Garagen denn aber endlich. 🙂
Drei Garagen? Srsly?!
Es klingt ja schon erstmal etwas prollig, wenn man den Besitz eine Dreifachgarage erwähnt. *hust*
Allerdings haben wir halt zwei Autos – anders geht es nicht auf dem Land, wenn beide berufstätig sind und pendeln müssen. Und dann waren da ja noch das Motorrad und die Fahrräder… die sollen natürlich auch nicht draußen stehen. Und da wir keinen separaten Kellereingang haben (was durch unsere Entwässerungssituation ein Krampf geworden wäre), sollen die halt auch in einer Garage unterkommen.
Dadurch, dass unser Grundstück so schräg geschnitten ist, war der Bereich vor dem Haus zum Glück ohnehin „übrig“ und wird somit optimal genutzt.
Ein netter Nebeneffekt: auf dem Weg zur Haustür geht man zwischen Haus und Garage hindurch. Ich mag das, weil das so eine Art „Tor“ ist – diesen Bereich werden wir mit einer Pergola überdachen und begrünen. 🙂
Und außerdem verdeckt die Garage den Blick von der Straße zur Haustür hinein. 😉
Die Vorbereitungen: Streifenfundament & Schnurgerüst
Die Garagen sollten auf einem Streifenfundament zu stehen kommen. Hierbei wird also nicht flächig betoniert, sondern nur an den Bereichen, wo die Wände der Garagen aufsitzen werden.
Unser Erdbauer, der selber unglaublich akkurat arbeitet, hatte die Betonage an ein anderes Unternehmen vergeben. Und die haben, mit Verlaub, einfach nur schlampig gearbeitet.
- Das Fundament wurde nicht geschalt, sodass der Beton wie hingerotzt aussah.
- Im Bereich der Rückwände mussten Regenrohre vorgesehen werden, und die wurden so lieblos eingebaut, dass das Fundament ringsherum nicht mehr plan war.
- Und weil die Garage an der Rückwand halb in den Hügel eingegraben sein wird, braucht sie vorne sogenannte Schubeisen – stabile Metallpfosten, die verhindern, dass die Erde die Garage nach vorne drücken kann. Das, was dafür im Fundament vorgesehen wurde, war aber viel zu schwach. Hier wird der Erdbauer selber jetzt nochmal mit etwas Ordentlichem nachrüsten.
Ärgerlich für die Garagenbauer, die relativ lange damit kämpften, die Unebenheiten auszugleichen.
Nicht nur beim Hausbau, sondern auch beim Stellen einer Garage braucht’s übrigens ein Schnurgerüst. Zwischen Pflöcken wird eine Schnur aufgespannt, anhand derer die Wände positioniert werden. Und damit die Gebäude auch wirklich auf den Zentimeter genau dort zu stehen kommen, wo sie im Bauantrag genehmigt wurden, wird so ein Schnurgerüst vom Vermesser erstellt.
Das hatten wir alles vorbereitet und waren bereit.
Garage is coming, winter is coming.
Pünktlich zum Winteranfang war es übrigens war es schweinekalt, Temperaturen um den Gefrierpunkt. Und das nicht nur draußen – seit dem Wochenende war nämlich unsere Acalor-Heizung ausgefallen. Laut Anzeige innen heizte sie zwar mit einer Zieltemperatur von 20°C, die Pumpe draußen stand jedoch still. Montags hatten wir gerade mal 17°C und informierten umgehend Acalor, die dann mittwochs einen Techniker rausschickten. Bis dahin waren es nur noch sportliche 11°C im Haus, da durch den Einbau der Innentüren und Treppen leider dauernd die Haustür offenstand und das Haus somit rasch auskühlte.
Es gab wohl ein Problem mit dem Fühler und der Software, das aber behoben werden konnte. Nun ja. Ich hoffe sehr, dass das nur ein anfängliches Problem war und die Acalor nicht häufiger kaputtgeht. Da das Haus dermaßen weit heruntergekühlt war, dauerte das Aufheizen übrigens auch ewig: nach 24 Stunden waren es gerade mal 4 Grad mehr. Brrr…
Es war also nix mit „zwischendurch mal zum Aufwärmen reingehen“.
Das Stellen der Garagen
An die Eckpunkte wurden schwarze Plastikklötzchen gelegt. Diese wurden quasi wie Lego zusammengesteckt. 😀
Krass, dass auf diesen Dingerchen die ganzen Garagen mitsamt Autos zu stehen kommen sollen…

Anschließend ging das große Rangieren los: wir haben drei Garagen, die jeweils fix und fertig auf je einem convoi exceptionnel parat standen. Ein Spezialfahrzeug mit einem Kranaufbau war dafür zuständig, die Garagen einzeln abzuladen und zu positionieren. Dabei wurde ein Kran nach hinten ausgefahren, der quasi in die geöffnete Garage griff und sie so anhob.



Dieses Fahrzeug ist übrigens der Hammer! 😀 Man kann nämlich nicht nur aussteigen und das Ding mit einem kleinen Steuerpult zum Umhängen steuern, sondern es kommt noch viiiieeeel besser: an die linke Garage konnte der Fahrer nicht ganz gerade heranfahren. Also parkte er schräg, stieg aus und ließ dann ganz hinten sowie direkt hinter der Fahrerkabine Stützen ausfahren, die unten in Schwellern endeten – und dann wurde der ganze LKW angehoben und auf diesen Schwellern zur Seite gerückt. Wie geil ist das denn bitte! =) #technikliebe #wennichgroßbinwillichsowasauchhaben

Die rechte Garage wurde zuerst aufgestellt. Diese ist in sich komplett geschlossen. Hier werden das Motorrad, die Fahrräder und die Werkbank wohnen – und weil wir die Fahrräder an der Wand aufhängen, ist es hilfreich, entsprechend viele Wände zu haben.
Die anderen beiden Garagen, in denen die Autos stehen werden, sind in der Mitte durch eine Aussparung verbunden. So kann man bequem von einer Garage in die andere gehen. In der linken Garage befindet sich zudem eine Tür, sodass man nicht immer das Tor aufmachen muss, wenn man nur mal schnell etwas in der Garage holen möchte.



Mittags standen die Garagen dann ordentlich nebeneinander und wurden noch mit Abschlussprofilen versehen.
Tadaa, fertig!

Ein Blick nach drinnen:

Wir haben ein Elektrokabel vom Haus in die Garage legen lassen. In den Garagen sind entsprechend Steckdosen und Lichtschalter vorbereitet, ebenso wie der elektrische Torantrieb für die beiden Autogaragen – angeschlossen wird das aber erst Anfang Januar von Elku.
Auch für den Bewegungsmelder, den wir an der Garage anbringen wollen, haben wir ein Kabel vom Haus in die Garage gelegt.
Und wieder ist ein großes To Do auf unserem Zettel erledigt… in diesem Sinne: frohe Weihnachten! 🙂