Keller leer pumpen…

Wo verbringen wir derzeit am liebsten das Wochenende? Richtig, auf der Baustelle. 🙂
Wir haben den gestrigen Samstag dazu genutzt, unseren Keller leer zu pumpen. Bereits zum zweiten Mal übrigens, denn am Mittwoch hatte das der Beste Bauherr schon mal zusammen mit ein paar Freunden gemacht – krass, wie viel Wasser in der Zwischenzeit schon wieder nachgelaufen ist. Am Mittwoch stand das Wasser gute 10cm hoch, gestern rund 5cm. Klingt erstmal nicht viel, aber in Anbetracht der Kellergröße sind das halt locker mal eben 10.000 bzw. 5.000 Liter.
Die Wände sind mittlerweile ja fertig abgedichtet, das Wasser muss also von Mittwoch bis Samstag durch das Treppenloch reingeregnet sein… obwohl es mit Bohlen und einer Plane abgedeckt war.
Glücklicherweise hat das lausige Regenwetter jetzt wohl erstmal ein Ende! Wir arbeiteten gestern bei schönstem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen. Zwischendurch habe ich mich in einer Arbeitspause auch einfach mal auf’s Kellerdach gelegt, in den blauen Himmel geblinzelt und das Sommerfeeling genossen. 🙂
Laut Wetterprognosen soll das Wetter erstmal gut bleiben, toi toi toi.
Pump it

Wie gesagt, das Wasser stand ungefähr 5cm hoch in sämtlichen Kellerräumen. Die Decke war größtenteils dunkelgrau vor Nässe und es hingen sogar dicke Wassertropfen dran:
Erstmal haben wir sämtliche Fenster sperrangelweit aufgerissen und das Treppenloch natürlich ebenfalls komplett aufgedeckt.
Dann kam unsere neuste Errungenschaft zum Einsatz: eine Flachsaugerpumpe. Mit deren Hilfe haben wir das Wasser durch das Treppenloch außen in den Arbeitsraum der Baugrube gepumpt und von dort aus mit einer 2. Pumpe in den Straßengraben.
Mit Besen und einer Schneeschaufel haben wir das Wasser aus allen Räumen in Richtung der Pumpe geschippt… obwohl der Betonboden eigentlich relativ gerade ist, haben wir doch festgestellt, dass es gewisse Kuhlen gibt. Zum Abpumpen war das jetzt praktisch, und für später kommt ja eh noch ausgleichender Estrich drüber.

Die Pumpe funktioniert bis zu einem Wasserstand von 1,5cm. Danach haben wir uns mit einem Trick beholfen: wir haben die Pumpe in einen Eimer gestellt. Ist der Eimer voll Wasser, pumpte sie das ab. Währenddessen haben wir mit Hilfe der Schneeschaufel einen zweiten Eimer befüllt und ihn, wenn er voll war, über die Pumpe gegossen. Schlüüüüüüüüürf-sprotz – weg! Das spart einem das elende Eimerschleppen, was dank Leiter und Balancierplanke über den Arbeitsraum nochmal einen Tick anstrengender ist als eh schon. Aber auch so waren wir am Ende des Tages eindeutig k.o. 😉

Nach einigen Stunden war dann alles Wasser soweit raus und der Boden nur noch feucht, in etwa so, als hätte man mal großzügig gefeudelt. Sehr gefreut hat uns, dass die Decke unerwartet schnell getrocknet ist und am Ende fast komplett hellgrau war.
Nichtsdestotrotz wird vermutlich immer noch Einiges an Feuchtigkeit im Keller stecken. Die Fenster haben wir jetzt zwar auf Kipp, aber ob das so wahnsinnig viel bringt, weiß ich nicht. Bis zum Richttermin in anderthalb Wochen wollen wir noch ein- oder zweimal hinfahren (je nachdem, wie es unsere Terminkalender zulassen) und nochmal gut durchlüften. Und dann müssen wir mal sehen, ob wir mit Bautrocknern arbeiten werden.

In zwei Wochen würden wir den Keller eigentlich gerne weißen, eben bevor dann die ganzen Leitungen Aufputz verlegt werden… bis dahin muss das aber schon ordentlich trocken sein. Hmmm.
Wie geht es weiter?
Morgen beginnt der Erdbauer damit, den Arbeitsraum zu verfüllen, dann sind wir unseren Burggraben endlich los. Der Bagger wurde gestern schon vorbeigebracht:

Leider haben wir hier jetzt mal wieder die klassische Situation, dass einer A sagt, einer B und wir als Laien nicht wissen, was denn nun wie laufen soll.
Stichwort Noppenbahn: dieses schnieke rote Mäntelchen soll die Außenwand beim Anfüllen schützen. Der Posten war bei uns Teil der Leistungsbeschreibung von glatthaar, weil das der Verkaufsberater damals so empfohlen hat. Zu dem Zeitpunkt war uns nun wirklich nicht klar, dass die Dinger eigentlich erst während des Anfüllens angebracht werden und es dann auch viel leichter ist, sie ordentlich aufliegen zu lassen. Deutlich sinnvoller und vermutlich auch preisgünstiger wäre es gewesen, das einfach an den Erdbauer zu vergeben… und jetzt hoffen wir, dass der auch so gescheit anfüllen kann, ohne dass Erde hinter die Noppenbahn gerät.

Eine ähnliche Geschichte ist das mit den Punktfundamenten, die für die drei Stützpfeiler der Loggia benötigt werden: die standen ursprünglich auch auf der To Do-Liste von glatthaar und sollten zeitgleich mit dem Keller angelegt werden.
Der Erdbauer, der das vorbereiten sollte, sagte aber, das sei Mumpitz. Die Dinger sollten wir erst nach Kellerrichtung setzen. Wir fragten also beim Bauleiter von glatthaar nach und der stimmte dem Erdbauer denn auch zu, das sei praktischer… die drei Punktfundamente erstellt nun der Erdbauer nächste Woche, was netterweise auch preiswerter ausfällt als durch glatthaar. Warum nicht gleich so?
Was wir nun gerade zu klären versuchen, ist die Geschichte mit den Rohren. Der Erdbauer teilte uns mit, dass jetzt erstmal nur angefüllt und verdichtet wird. Erst später werde an den entsprechenden Stellen dann wieder gegraben, um die Versorgungsrohre zu verlegen. Andernfalls würden die Rohre jetzt frei in der Luft hängen und beim Verfüllen, wenn die schwere Erde darauf fällt, womöglich Schaden nehmen. Nun gut.
Danhaus möchte nun aber, dass die Regenrohre bis an die Hausecken vorbereitet werden. Und an den Lichtschächten befindet sich unten jeweils ein Rohransatz, der an eine Drainage angeschlossen werden soll. Ob das nicht doch jetzt schon gemacht werden sollte…? – Das ist mal wieder so ein Ding, wo wir den Erdbauer nicht an die Strippe bekommen und Emails unbeantwortet bleiben… gnah. Hier haben wir jetzt den Bauleiter von Danhaus gebeten, dass bitte asap selber mit dem Erdbauer zu klären.

Zurück zum Anschütten:
Verfüllt wird die Grube bis 10cm unter die Oberkante der Kellerdecke, ringsum soll dabei eine zwei bis drei Meter breite plane Fläche entstehen. Genug also, um ein Gerüst aufstellen und mit der Schubkarre daran vorbeilaufen zu können. Auf den Burggraben folgt jetzt also der Feldherrenhügel. 🙂