… sind letztes Wochenende bei uns eingezogen! Warum die Freude über die neuen gackernden Mitbewohner leider schon bald von einem Todesfall überschattet wurde:
Ein paar Kilometer entfernt von hier wurde mal wieder zum Geflügelmarkt geladen und für uns war klar, dass wir noch ein paar weitere junge Hühner aufnehmen wollten. Der Stall ist ja für bis zu acht Hühner ausgelegt und auch der Auslauf ist groß genug.
Was für Hühner sind eingezogen?
Unsere Wahl fiel auf zwei normal große Hennen sowie zwei Zwerghennen, die unseren vier „alten“ Hühnern Gesellschaft leisten dürfen.
Mit Peggy ist wieder eine Marans-Henne bei uns eingezogen. Ganz am Anfang hatte ich ja schon mal eine Marans – Bertha, die leider nach zwei Jahren gestorben ist. Die Besonderheit von Marans ist, dass sie dunkelbraune Eier legen und daher auch Schoko-Leger genannt werden (nach Schokolade schmecken die Eier aber trotzdem nicht 😀 ).
Gabi ist eine Zwerg-Wyandotte, sie bleibt also relativ klein. Wyandotten gelten als freundliche Hühner mit einer guten Legeleistung.
Welcher Rasse Gerda angehört, kann ich leider nicht genau sagen.
Zelda schließlich ist ein Federfüßiges Zwerghuhn. Fun fact: die befiederten Füße heißen ganz offiziell „Latschen“. 😀
Wie lief das Vergesellschaften?
Es war noch relativ früh am Tag, als wir vom Geflügelmarkt kamen. In den ersten paar Stunden setzten wir die neuen Hühner in die Voliere und sperrten die „alten“ aus. Dadurch konnten die Neuzugänge erst einmal in Ruhe ankommen, ihr neues Zuhause erkunden und sich vom Verkaufsstress erholen.
Dass es zwischendurch immer mal wieder wie aus Kübeln geschüttet hat, tat mir für die ausgesperrten Hühner dann aber doch sehr leid. 😀
Daher haben wir nachmittags dann alle Hühner zusammen in die Voliere gebracht und die Tür zugemacht. Dort blieben die beiden Grüppchen erstmal weitestgehend für sich. Die neuen Huhnis kannten sich untereinander zwar auch noch nicht, hielten aber von Sekunde eins an zusammen.
Antonia machte einen auf Chefin: sie scheuchte die Neuzugänge ein paar Mal (ging aber nicht richtig auf sie los) und verzog sich anschließend in eines der Legenester, von wo aus sie sich dann bis zum Abend lautstark beschwerte. 😀
Eule als meine älteste Henne ging sehr souverän mit der Situation um und gesellte sich zwischendurch immer mal wieder friedlich zu ihren neuen Mitbewohnern.
Lotte und Pünktchen zeigten sich nicht allzu beeindruckt, interessierten sich aber auch noch nicht allzu sehr für die Neuen.
Abends marschierten die alten Hühner wie gewohnt in den Stall und kletterten auf ihre Stange. Die neuen schienen erstmal nicht verstanden zu haben, warum die anderen alle nach drinnen gingen, oder sie trauten sich nicht so recht. Daher haben wir sie kurzerhand von Hand auf ihre Stange gesetzt (wir haben im Stall ja zwei Stangen, eine links und eine rechts).
Am nächsten Morgen machte ich die Volierentür dann ganz normal für alle auf und es dauerte nicht lange, bis auch die Neuzugänge den Hühnergarten erkundeten. Das Futter verteilte ich auf verschiedene Stellen und auch die Tränken platzierte ich an unterschiedlichen Standorten.
Die Sache mit Antonia, Gerda und der Hackordnung
Im Großen und Ganzen liefen alle sehr friedlich miteinander. Nur Antonia überkam es immer wieder, die sprichwörtliche Hackordnung herstellen zu wollen.
Eigentlich hätte ich erwartet, dass sie sich dabei hauptsächlich auf die beiden Zwerghühner stürzen würde. Denn obwohl sie im Vergleich zu den anderen wirklich halbe Portionen sind, holte sich vor allem Zelda (die mit den Federfüßen) dann doch immer sehr selbstbewusst ihre Körner auch von den Stellen, an denen gerade die alten Hühner pickten. Da hielt Antonia sich aber raus.
Peggy, die schwarze Marans-Henne, blieb sich von sich aus immer eher im Hintergrund und ging Konfrontationen aus dem Weg. Sie holte sich ihr Futter dann immer, sobald die Truppe weitergelaufen war.
Anders Gerda – das hellbraune Huhn suchte anfangs immer den Kontakt zu den alteingesessenen Hennen. Das allerdings ging Antonia dermaßen gegen den Strich, dass sie sie immer wieder verscheuchte und dabei zur Not auch ihren Schnabel einsetzte. Zwar nicht so, als dass sie Gerda verletzt hätte, aber das sorgte natürlich trotzdem für Spannung. Separieren ging leider nicht und so hofften wir, dass sich die Hackordnung in ein paar Tagen einrenken würde.
Irgendwann gab Gerda auf und lief entweder mit den anderen jungen Hühnern oder blieb für sich.
Sorgen um Gerda
Gerda hatte sich von Anfang an sehr ruhig und zutraulich gezeigt und ließ sich problemlos übers Gefieder streichen oder hochheben, ohne die Flucht ergreifen zu wollen. Daher hielten wir es erst für eine Kombination aus ihrem Charakter und dem ganzen Stress, dass sie tatsächlich deutlich ruhiger war als die anderen Hühner.
Sorgen machten wir uns aber montags, als sie nur noch auf einer Stelle saß und zwar trank, aber kein Interesse an Futter zeigte. Abends folgte sie den anderen auch nicht in den Stall und musste hineingesetzt werden.
Tja… und als ich Dienstagfrüh den Stall öffnete, lag Gerda tot da. 🙁
Sie hatte keine sichtbaren Verletzungen. Natürlich machte ich mir Sorgen, dass sie womöglich krank war und den Bestand anstecken könnte. Daher nahm ich auch Kontakt mit dem Züchter auf. Bei dem ist aber ebenso alles in Ordnung wie bei unseren anderen Hühnern… wahrscheinlich war es also doch der ganze Stress durch den Transport zum Geflügelmarkt, den Verkaufstrubel, den Transport zu uns und das Vergesellschaften mit der Gruppe.
Daher sind es nun leider doch nur sieben Hühner. Die wiederum vertragen sich nach rund einer Woche aber immerhin gut miteinander. 🐓
oh weh die arme Gerda. 🙁
Wir waren vor Jahren mal auf einem Geflügelmarkt bei einem Geflügelzuchtverein, weil wir darüber nachdachten uns Wachteln anzuschaffen. Ich fand das als Besucherin schon recht laut und alles war so wuselig da. Kann ich verstehen, dass das Stress für die Tiere ist.
Ja… das Geflügel wird halt in kleine Kisten zusammengepfercht und leider auch nicht wirklich sanft rausgehoben. Eigentlich will ich so einen Umgang mit Tieren nicht unterstützen und das Erlebnis mit Gerda hat mich darin nochmal bestärkt… vielleicht finde ich beim nächsten Mal, wenn wir wieder neue Hühner aufnehmen wollen, eine andere Möglichkeit. Vor ein paar Jahren haben wir beispielsweise mal Hühner direkt vom Hof gekauft, die sonst geschlachtet worden wären. Da wurden sie direkt von der Wiese eingefangen – das war deutlich weniger stressig.