Die Dürre im Garten

Vertrockneter Rasen

Heiß ist es. Heiß und trocken. So einen Sommer wie dieses Jahr hatten wir wirklich lange nicht mehr: seit Wochen hat es nicht mehr richtig geregnet und tagsüber klettern die Temperaturen regelmäßig über die 30°C-Marke. Heute sollen es sogar über 35°C werden… urgh.

Ein Träumchen für die Schulkinder, die ihre Sommerferien sonst ja öfter mal mit langen Gesichtern bei Regen im Haus verbringen mussten!

Eine Kehrseite hat die Medaille allerdings auch: die Pflanzen leiden unter der Dürre. Die Felder ringsum verdorren nach und nach und auch im Garten macht sich die Trockenheit bemerkbar.

Sonne

Gießen, gießen, gießen.

Ohne regelmäßiges Gießen hätten es die meisten der Pflanzen hier wohl längst hinter sich.

Jeden Abend ziehe ich mit Gießkanne und Gartenschlauch los, um die Wurzeln gut zu wässern.
Der Schlauch bedeutet natürlich weniger Schlepperei. Allerdings ist das Gießen damit nicht so effizient, weil viel Wasser einfach nur auf den Blättern landet oder irgendwo auf der Erde statt direkt an den Wurzeln. Und da wir es uns aktuell wirklich nicht leisten können, Wasser zu verschwenden, bin ich größtenteils halt doch mit der Gießkanne unterwegs.

Oft wird ja empfohlen, aus Schneckengründen lieber morgens zu gießen. Vor der Arbeit schaffe ich das aber definitiv nicht. Bei so einer Gießrunde bin ich locker eine Dreiviertelstunde unterwegs.

Den Stauden, Sträuchern und Bäumen sowie dem Gemüse geht es soweit gut. Das Mulchen macht sich jetzt auf jeden Fall bezahlt: die Mulchschicht schützt den Boden und sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit länger gespeichert wird und nicht so leicht verdunstet. Als Material zum Mulchen verwende ich eine Mischung aus Rasenschnitt, Stroh, Rindenmulch und ausgerupften Unkräutern.

Dahlien und Astern
Den Dahlien und Astern geht es gut dank Mulchen und Gießen

Nur der Rasen leidet – bevor er komplett vertrocknet, haben wir ihn ein paar Mal gesprengt, aber er hat trotzdem schon ziemlich viele braune Stellen. Zum regelmäßigen Wässern ist es aber einfach zu viel Fläche. 🙁

Vertrockneter Rasen

Ein Hoch auf unsere Zisterne

Gerade jetzt bin ich verflucht froh, dass wir unsere Zisterne haben!

6.000 Liter fasst sie, und wir fangen darin das Wasser von den Dachflächen von Haus und Garage auf – insgesamt von rund 150m². Da kommt schon relativ flott eine beachtliche Menge Regenwasser zusammen.

Vor zwei Wochen war sie tatsächlich komplett leer, aus dem Hahn kam nur noch ein müdes Tröpfeln. Dann hatten wir einen kurzen, aber kräftigen Schauer, der zum Glück für etwas Wassernachschub sorgte. Auch wenn selbst etliche hundert Liter letztlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind…

Wasserhahn für die Zisterne
Über einen Wasserhahn lässt sich das Wasser aus der Zisterne easy-peasy entnehmen

Am Wochenende haben wir daher zusätzliche Wasservorräte akquiriert:

Wir pumpen unser Wasser um

Vorne in der Einfahrt haben wir ja zwei Schächte. Der eine ist der Kontrollschacht für den Kanal, der andere der Schacht der Sohldrainage (hier landet das Wasser, was sonst gegen die Kellergründung drücken würde). Bei Regen sammelt sich also in beiden Schächten Wasser.

Genau das haben wir uns jetzt zu Nutze gemacht – das Wasser sollte nämlich in die Zisterne, damit ich es zum Gießen nutzen kann.

Sohldrainage

Bloß, wie kriegen wir das Wasser bis ans andere Ende des Grundstücks?! Der Schlauch an der Tauchpumpe ist schließlich nur ein paar Meter lang und dicker als ein Gartenschlauch, sodass er sich nicht mit selbigem zusammenstecken lässt.

Der Beste hatte da eine geniale Idee: vorne an der Hausecke verläuft ja ein Fallrohr. Das leitet das Wasser aus der Regenrinne in die Zisterne. Praktischerweise besteht das Rohr aus einzelnen Stücken, die ineinander gesteckt werden (wir mussten damals ja ziemlich herumwurschteln, weil die L-Steine mit dem Gartenzaun im Weg waren). Ergo steckte der Beste die Rohre auseinander und leitete den Schlauch einfach direkt in das Regenrohr – perfekt! 🙂

Es war zwar nicht allzu viel Wasser, aber jeder Tropfen zählt…

Auch Insekten haben Durst!

Mit schlaff herabhängenden Blättern und vertrockneten braunen Stellen machen Pflanzen ja recht deutlich klar, dass sie am Verdursten sind und dringend Wasser benötigen. Bei anderen Lebewesen im Garten fällt das nicht so schnell auf: bei den Insekten. Bienen, Käfer, Schmetterlinge & Co. haben es bei der großen Hitze ebenfalls schwer, an genügend Wasser heranzukommen.

Daher habe ich hinten im Garten eine simple Insektentränke aufgestellt: ich habe einfach einen Untersetzer mit etwas Wasser gefüllt und einige Steine als Landeplatz hineingelegt, sodass die Hummeln & ihre Freunde gefahrlos trinken können.

Insektentränke aus einem Untersetzer
Ein Untersetzer, ein paar Steine und Wasser – fertig ist die Insektentränke!

Im Mittelgarten landen auch immer mal wieder Insekten auf den Schwimmpflanzen in den beiden Teichen.

Gartenteich mit Springbrunnen
Teich mit Schwummpflanzen und Krokodil
So ein Krokodil ist eine 1a Landestelle für Insekten – außer natürlich wenn man gerade mit der Kamera im Anschlag darauf wartet…

Ich hoffe sehr, dass die Prognosen Recht behalten und es am Wochenende Gewitter und endlich Regen geben wird.
Immerhin haben wir hier zum Glück keine Waldbrände wie in Schweden oder Griechenland…

Wie geht es deinen Pflanzen bei der Hitze?

17 Kommentare zu „Die Dürre im Garten“

  1. Mein Garten sieht aus, als hätte dort eine Bombe eingeschlagen. Leider wohnen wir in einer regenarmen Gegend und die Regentonne ist schon wieder fast leer. Es ist gerade echt zum Heulen!
    LG
    Sabienes

  2. Also abgesehen davon,das ich so langsam eingehe wie euer Rasen …. ^^
    Bei uns sieht´s auch nicht besser aus. Insbesondere vorne,wo wirklich vom Morgen an die Sonne knallt wächst nix mehr.
    Hinten,dank der großen Bäume sieht´s etwas besser aus. Die Dahlien sind aber da auch eher Zwergdahlien. Zu spät in die Erde und einfach zu trocken und zu spät mit dem Gartenschlauch nachgeholfen. Sämtliche Schattenpflanzen sehen auch nicht sooo gut aus,die Bäume kräuseln ihre Blätter ein. Bin inzwischen übergegangen die großen Bäume auch zu wässern. Ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein,aber hilft vllt etwas.
    Der Gartenteich ist Treffpunkt für sämtliche Tiere die wir so haben. Von badenden Eichhörnchen bis hin zur Hornisse,schwirrt da wirklich alles rum. Dank dem flachen Bachlauf oben mit Steinen drin,gibt´s auch keine ertrinkenden Insekten. Aber auch der brauch Wassernachschub,spätestens alle 3 Tage sinkt der Pegel merklich und wir legen den Schlauch rein. Lustig auch,das selbst die Frösche das ganz frische nass inzwischen zu schätzen wissen und statt hektisch davon zu hupfen,sie schlichtweg sitzen bleiben wenn man ihnen ein wenig Regen von oben gibt 😉
    Wasser kommt bei uns aus dem Brunnen. Der wurd vor ein paar Jahren neu gebohrt. Sonst wären wir da auch auf Stadtwasser angewiesen.

    Ich geh entweder früh am Morgen oder spät,wenn die Sonne weg ist runter und schwing den Gartenschlauch. Auf dem Balkon schaff ich´s frühs meist noch ganz gut,da halt nicht ganz so viel zu gießen ist. Aber bis zu 100 Liter schaffen die Dahlien und Co hier oben aber auch locker zur Zeit.
    Daher ist der Garten oft eher am Abend dran,weil´s dann doch gut und gerne ne halbe/dreiviertel Stunde dauert bis man durch ist.

    Die Dahlien mögen´s ansich gerne sonnig und auch warm. Aber selbst diese fangen inzwischen an vereinzelnd etwas Sonnenbrand zu bekommen. Die Hortensien (auch wenn ich welche gekauft habe,die sonnig mögen) hab ich in den Schatten der großen Dahlienblätter gestellt. Denen ist das sonst zuviel. Der Lavendel ist gelb statt grün trotz ansich ausreichend Wasser,die Sonnen und Kornblumen auch eher mäßig bzw. etwas angegriffen usw.
    Also man merkt das die Pflanzen doch Stress bei so viel Wärme haben. Bin fast geneigt einen/zwei Sonnenschirm(e) für den Balkon einzuplanen vorne ^^

    Ich lass mich mal überraschen ob wir was abbekommen am Wochenende. Wenn wird´s warscheinlich eher wieder platzregenartig ausfallen. Und der Boden ist so ausgedörrt das er kaum was aufnehmen kann.
    Gestern Morgen hat´s etwas geregnet,was aber echt nicht der Rede wert war. So ein paar Fisseltropfen mit etwas Donner. Abkühlung auch gleich null.

    Wegen mir dürft´s gern 10 Grad kühler und etwas durchwachsner sein Oo

    1. Ja, ich gieße mittlerweile auch den alten Apfelbaum… das ist dem in all den Jahrzehnten vermutlich nie passiert, aber bei dem knochentrockenen Boden braucht der ja auch irgendwoher mal Wasser.

      Das mit dem Lavendel geht mir auch so – dabei sollte der doch eigentlich (verhältnismäßige) Trockenheit und Hitze mögen. 😀 Such die Margheriten sehen echt bescheiden aus.

      Hat’s bei euch mittlerweile denn etwas geregnet?
      Wir hatten ein paar kurze Schauer, mehr aber leider auch nicht…

  3. Wow, eine dreiviertel Stunde gießen – das ist eine Menge. Da bin ich dann doch mal froh, nur ein paar Töpfe zu haben, die alle zusammen wohl nicht mehr als 10 Liter pro Woche trinken. 😉
    Aber der Rasen hier wird auch braun, obwohl wir das Glück haben, dass er durch viele Hecken vor der Sonne etwas geschützt ist.

    Wie viel Mühe ihr euch gebt, Wasser zu sparen bzw. Regenwasser zu nutzen, finde ich richtig klasse! Und die Insektentränke ist auch klasse. An die kleinen Tierchen hätte ich nicht gedacht. Vielleicht sollte ich ihnen auch noch was hinstellen.

    Liebe Grüße

    1. Da würden sie sich bestimmt freuen!

      In der Zwischenzeit haben wir tatsächlich auch mal Leitungswasser in der Zisterne nachgefüllt… unterm Strich dürfte das immer noch billiger sein als wenn hier die Hälfte der Pflanzen vertrocknet und ich sie ersetzen muss.

  4. Bei so einem Wetter wie gerade ist eine gut gefüllte Zisterne echt gold wert!

    Die Insekten leiden richtig, bei uns drehen die Bienen schon am Rad, egal mit was für ein Essen oder Trinken wir auf dem Balkon sind, die Bienen sind sofort da.
    Aber auch die Vögel, Igel, Eichhörnchen und co. leiden unter der Hitze und Trockenheit. Der Bach bei mir in der Nähe ist fast ausgetrocknet… so wenig Wasser hatte er noch nie, dass reicht nicht mal mehr bis zum Knöchel – und ich wohne in Hamburg, sonst eines der regenreicheren Gebiete in Deutschland!

    Also was ich sagen will, ich finde es großartig, dass du eine kleine Tränke aufgestellt hast! 🙂

    Ganz liebe Grüße, nossy

    1. Am Samstag hatten wir tatsächlich ein paar kräftige Schauer – aber für die nächste Zeit soll es das leider schon wieder gewesen sein. Böh…
      Ich weiß gar nicht, wie die kleineren Bäche hier in der Ecke ausschauen – müsste ich direkt mal nachschauen gehen. Der größere Bach / Beinahe-Fluss, an dem ich auf dem Weg zur Arbeit entlangfahre, hat zum Glück noch Wasser drin.

      Wenn ich an der Zisterne Wasser zapfe, kommen auch regelmäßig Bienen und Wespen an den Wasserhahn geflogen, um dort zu trinken – vielleicht sollte ich da mal einen Wegweiser „Zur Insektentränke 10m links“ aufstellen. 😀

  5. Bei mir sieht es leider nicht gut aus. Die beiden Pflanzen, die ich selber schon in den Garten gebracht habe, gieße ich mit der Kanne und auch die Obststräucher. Einen Schlauch habe ich erst seit kurzem, aber noch ohne Brause, und bei vielen Pflanzen weiß ich gar nicht, was es ist, und teilweise sieht man nicht, wo sie anfangen… Entsprechend wahllos geht es zu. Allerdings war der Garten ja auch vorher lange gepflegt, das heißt, alles, was überhaupt noch lebt (und das ist doch erstaunlich viel), ist leiderprobt 😀

  6. Pingback: Unser Gartenguckloch im Juli 2018 | vom Landleben

  7. Hallo Anne,

    auf unserem WG-Balkon kämpft eine junge Sonnenblume um ihr Überleben. Tatsächlich schaffe ich es ganz gut, sie am Leben zu halten. 😀
    Ich habe mir auch angewöhnt, sie abends zu gießen. Eher nach Trial&Error-Verfahren, als durch ausgeklügeltes Wissen. 😀 Morgens knallt die Sonne bei uns auf den Balkon und die Küche (nicht angenehm beim Frühstücken…) und wenn ich morgens gegossen habe, dann hat die Sonne unglaublich schnell alles verdunsten lassen. Sobald es aber gegen nachmittag/abend weniger Sonne gibt, geht es mit dem Gießen auch besser. 🙂

    Ich drücke deinen Pflanzen und eurem Rasen die Daumen, dass es bald etwas Wasser gibt!

    Liebe Grüße
    Lara

    1. Haha, genau so entsteht ja ausgeklügeltes Wissen. 😉

      Gestern früh hatten wir ein bisschen sanften Landregen <3, heute soll dann wohl Starkregen folgen. Ist für die Pflanzen auch nicht optimal, aber alles ist besser als die Dürre - allein schon wegen der Brandgefahr.

  8. So wie es aussieht hat die Dürreperiode jetzt ihr Ende gefunden. In solchen Tagen kann man sich über den Regen für all die Pflanzen freuen und dankbar für die schönen Tag sein die man gehabt hat. Jetzt kommt die Zeit in der die Leute anfangen statt über die Hitze über den Regen und kältere Temperaturen zu jammern. Ganz nach Tobias Beck: “Wenn du deinen eigenen Planeten hast kannst du dein Wetter bestimmen. Bis dahin ist es im Sommer heiß und im Winter kalt“.

    1. Haha, ja. Ich hab mich gestern tatsächlich auch beschwert, weil es so irre kalt geworden ist. Innerhalb von drei Tagen von 30°C auf 9°C runter ist schon ein Wort. 😀
      Aber über den aktuell herrschenden Dauerregen freue ich mich wirklich, die Natur hatte ihn dringend nötig.

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