Wie verrückt wachsendes Gemüse und abwechselnd Herbst und Hochsommer – das war der Garten-Juni in Kurzform. Gefühlt war ich in der ersten Monatshälfte ständig mit Schneckenabsammeln beschäftigt und in der zweiten mit Gießen.
Land unter!
Anfang Juni wurden wir frühmorgens von zuckenden Blitzen geweckt, kurz darauf prasselte auch schon der Regen los. So einen Starkregen habe ich hier noch nicht erlebt – wir standen am Schlafzimmerfenster und konnten zusehen, wie innerhalb von wenigen Minuten der Graben vor unserem Haus erst zu einem reißenden Bach mutierte und dann heillos überflutet wurde. Vom Acker oben auf dem Hügel wurde so viel Erde weggespült, dass die ganze Straße zu einem braunen Fluss wurde; diese Wassermengen packte das Rohr in unserer Einfahrt nicht und die ganze Brühe schwappte auf unseren Hof.
Nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei… was bleibt, ist jede Menge Schlamm in der Einfahrt. Da wir dort bislang ja nur Schotter haben, lässt der sich auch nicht einfach wegkärchern. Dafür ist der ehemals festgerüttelte Schotter aufgewühlt und weggeschwemmt worden und man muss höllisch aufpassen, nicht umzuknicken.
Immerhin haben wir Glück gehabt, dass uns die Brühe nicht in die Garage geschwappt ist.
Im Mittelgarten
Hier ist gerade eine meiner Lieblingsecken im Garten – es ist einfach alles so schön üppig, bunt und lebendig! 🙂
Außerdem liebe ich das Wasserplätschern des Teichs. Urlaubsstimmung pur!
Da man das auf der Terrasse leider kaum noch hört, spiele ich mit dem Gedanken an einen dritten Teich hinten im Garten, vielleicht mit einem kleinen Bachlauf… haja, mal schauen. =)
Hinten im Garten
Anfang Juni fand hier wieder unser traditionelles Dorffest mitsamt Tombola statt – gewonnen haben wir unter anderem eine Passionsblume, die ganz außergewöhnliche Blüten hat:
Im Dschungel aka Gemüsebeet
Als ich im Frühling meinen durch den Gemüsegarten mäandernden Weg anlegte, stellte ich mir das ja so vor: im Sommer würde ich abends dort entlang flanieren, meinen stilechten Landfrauen-Flechtkorb unter den Arm geklemmt, und huldvoll die Zutaten für das Abendessen ernten. Hie und da würde ich etwas pflücken oder sanft aus der Erde ziehen, die Abendsonne würde alles in ein friedlich-warmes Licht baden und untermalt wäre das ganze Idyll dann noch von irgendeinem kitschigen Streichkonzert. Hach!
Tja. Die Realität sieht so aus, dass ich mich gerade so durch das Tor quetschen kann, weil dahinter der versuchshalber angebaute Weizen wächst und ich den nicht plattmachen will. Dabei ist der stilechte Korb schon mal dezent unpraktisch. Dann heißt es tief durchatmen und mit einem beherzten „GERONIMO!!“ auf den Lippen einen Riesensatz machen – der Kürbis ist nämlich absolut außer Rand und Band und hat den gesamten Weg überwuchert. Die Kapuzinerkresse hat die Gelegenheit ebenfalls ergriffen und fertig ist der Dschungel-Parcours:
Bei der Landung heißt es dann genau zielen, zwischen zwei Ranken ist nämlich gerade so Platz für einen Fuß. Nächster Sprung, anderer Fuß, Vorsicht, nicht auf den Gurkenranken landen und nicht auf der Kamille…! Schulsport fand ich ja immer doof, aber siehste, so kann man die Schrittfolge beim Dreisprung nochmal brauchen. 😀
Immerhin auf das kitschige Streichkonzert ist Verlass, wenn die etwas betagte Nachbarin mal wieder bei offenem Fenster ihren Fernseher auf volle Lautstärke gedreht hat und irgendeine Schmonzette läuft. 😀
Hier mal zwei Fotos zum Vergleich vom Monatsanfang und -ende – irre, wie die Zucchini gewachsen ist:
Geerntet habe ich diesen Monat Salat, Radieschen, Kohlrabi, die ersten Zwiebeln, Johannisbeeren, ein paar Himbeeren, Mangold, Erbsen, Rhabarber, Basilikum, Petersilie und Dill. 🙂
Das Gewächshaus
Auch hier darf ein Fotovergleich von Anfang und Ende Juni nicht fehlen… 😀
Die beiden Tomaten, die ich von einer Bekannten geschenkt bekommen habe, sind der absolute Kracher. Während meine selber vorgezogenen Pflanzen ziemlich kümmerlich geblieben sind, drehen diese beiden voll auf und lassen das reinste Tropenfeeling aufkommen. 😀
Die Tagetes, die eigentlich nur den Boden unter den Tomaten bedecken sollten, wuchern ebenfalls wie bekloppt. Daher habe ich sie schon größtenteils umgesetzt in andere Beete und Töpfe, sonst haben die kleineren Tomaten überhaupt keine Chance. Auch der Dill und das Basilikum gehen ab wie Schmidts Katze… herrje. =)
Überhaupt wächst im Gewächshaus alles besser als meine selber vorgezogenen Paprika und Tomaten. Ich vermute, dass es ihnen im Haus einfach zu dunkel war (auch wenn sie direkt unter einem Dachfenster standen)… nächstes Jahr belagere ich damit lieber den Wintergarten meiner Mom.
Retro-Garten – der Blick zurück…
Im Juni 2017 hatte sich unser Garten zumindest teilweise schon diesen Namen verdient.
Vor zwei Jahren sah das hier noch ganz anders aus… 😉
So, mit diesem ganzen Schwung Bilder verabschiede ich mich auch erstmal wieder in den Garten – genieß das Sommerwochenende! 🙂
Euer Garten wird immer schöner! Mir gefällt besonders das Bild aus dem Mittelgarten, ich mag die lockere, natürlich wirkende Kombi!
Viele Grüße
Caro
Lieben Dank! 🙂 Ja, ich bin mal gespannt, wie es hier erst in ein paar Jahren ausschaut – das ist ja gerade mal Saison No. 2 für den Garten.
Liebe Grüße
Anne
Wahnsinn! Wie das bei dir wuchert! Echt toll! 🙂
Besonders die schönen Blumenfotos haben es mir angetan. Teilweise sooo verträumt.
Ich wünsche dir einen gärtnerisch-erfolgreichen Juli. 🙂
nossy
Ich bin auch jeden Tag aufs Neue ganz geflasht, wenn ich so im Garten herumlaufe. <3
Sieht toll aus, Dein Dschungel! Und sehr lecker 🙂
Der Kürbis ist nächstes Jahr wohl ein Kandidat zur Bepflanzung des halbgaren Komposts 🙂
Ich geb’s zu, ich bin ein Gemüsegärtner, Blumen interessieren mich nicht halb so sehr.
Beim Vorziehen der Tomaten ist Licht wichtig, ja, aber sie profitieren auch durch ein- bis zweimaliges Umpflanzen in jeweils größere Töpfe. Dabei dann jeweils etwas tiefer setzen (bis zu 2 cm), dann bewurzeln sie sich richtig schön und werden standfest.
Was auch gut funktioniert ist, sie bei warmem Wetter im Frühjahr tagsüber rauszustellen und abends wieder reinzuholen, damit sie sich nicht verkühlen. Dadurch waren mein Pflanzen tweilweise so groß oder größer als die vom Gärtner, der ja im Gewächshaus anzüchtet.
Ja, ursprünglich wollte ich den Kürbis dieses Jahr schon auf den Kompost pflanzen, aber nachdem ich ja dezente Probleme mit dem nicht gescheit kompostieren Rasenschnitt vom letzten Jahr hatte, habe ich den mehrfach umgesetzt und belüftet, die Flatschen weiter zerbröselt. Eigentlich wollte ich den aktiven Kompost von diesem Jahr ja auch zwischendrin mal umsetzen – ich hab ja extra 3 Komposter aufgestellt, von denen einer leer ist – aber dank des Kürbisdschungels komme ich da mit der Schubkarre nicht hin. 😀
Ja, in größere Töpfe umgesetzt und dabei tiefer eingegraben hatte ich sie… das mit dem Rausstellen war mir tatsächlich zu umständlich, mea culpa. 😀 Nächste Saison mache ich das! Danke für die Tipps. 🙂
Du kannst so stolz auf deinen Garten sein. Er ist einfach mega!
Sag mal, das Bild mit dem Krokodil… Ist das ein Maurerbütt? Hast du damit noch etwas besonderes gemacht oder einfach nur Wasser reingefüllt?
Thihi, gut erkannt! 😉 Das Ding hat mich im Baumarkt irgendwas um die 5 Euro gekostet. Ich habe es leicht eingegraben und dann außen herum mit Brennholzscheiten verkleidet. Über den Winter habe ich das Wasser dringelassen und trotz Frost im zweistelligen Minusbereich hat der Eimer wunderbar überlebt. Bloß die Seerose darin ist erfroren, für die war es anscheinend zu wenig Wasser (der Inhalt war komplett zu einem riesigen Eiswürfel gefroren).
Ach wie cool. Ich hab so ein Ding nämlich noch im Schuppen stehen… Das wäre mal was. 😀
Wow, das sieht wirklich nach einem Traumgarten aus. Ich bin echt begeistert, wie doll das alles wächst.
Meine selbstbezogene Tomate ist übrigens auch nicht so gewachsen wie letztes Jahr…
Liebe Grüße
Ja, damit hätte ich auch nicht gerechnet – als wir gebaut haben, dachte ich ja, dass es hier noch mindestens zwei, drei Jahre lang sehr kahl aussehen würde. Da hat sich die Arbeit gelohnt. 🙂
Hmm, komisch. Vielleicht liegt es auch an den Sorten?
Was für einen wunderschönen Garten ihr habt!
Lieben Dank! 🙂