Urlaubsprojekt: wir bauen einen Gartenteich!

Wir bauen einen Gartenteich

Diese Woche habe ich ein paar Tage frei und den Urlaub für ein größeres Gartenprojekt genutzt: einen Gartenteich für den Mittelgarten! 🙂

Wie jetzt, ein Teich?! Da sollten doch Weinfässer hin…?

Wir erinnern uns, so sah der frisch angelegte Mittelgarten bis vor kurzem aus: ein Weg aus Rindenmulch, ringsum bepflanzt, und in der Mitte (hinter den drei Hostas) eine freie Fläche mit vorbereitetem Stromanschluss (das Kabel ist da gerade noch provisorisch an einem Stock befestigt).

Zwischen der Hortensie vorne rechts und den drei Hostas säte ich Rasen, hier soll ein grüner Weg hinter die Garagen entstehen.

Der Mittelgarten entsteht
Der Mittelgarten im August 2017

So, und wofür die freie Fläche in der Mitte? – Der ursprüngliche Plan sah vor, hier zwei rustikale, halbe Weinfässer aufzustellen und mit Wasser zu füllen. In eines sollte eine Seerose, in das andere ein kleiner Springbrunnen – daher der Stromanschluss. Das erwähnte ich hier im Blog neulich ja schon mal.

Ich suchte lange herum, wo ich solche Fässer besorgen könnte, Winzer gibt es hier schließlich nicht direkt. Bei Amazon wurde ich fündig. Und dann standen sie plötzlich auch im Baumarkt, und im einen Pflanzencenter, und in einem anderen Pflanzencenter… sollte mein intensives Gegoogle da etwa einen vermeintlichen Trend ausgelöst haben? 😀

Preislich liegen diese durchgeschnittenen Fässer zwischen 60 und 100 Euro – das ist schon ziemlich teuer. Ich erkundigte mich, ob ich sie einfach so mit Wasser füllen könnte oder ob Teichfolie vonnöten sei. Eigentlich sind Weinfässer ja gerade dafür gemacht, Flüssigkeiten ohne Auslaufen zu beinhalten, die Dauben quellen ja schließlich durch Flüssigkeit auf und halten den Kübel zusammen… 😉
Nö, geht so, hieß es. Und im Winter könnte ich sie auch problemlos draußen stehen lassen.

Zusammen mit meiner Mom hatte ich eines der klobigen Dinger dann gerade auf den Einkaufswagen gehievt und zur Kasse gerollt, da fiel mein Blick auf einen am Rand festgetackterten Zettel: Vorsicht, beim Befüllen mit Wasser unbedingt Teichfolie verwenden und Vorsicht No. 2, Produkt ist nicht frostsicher. WTF.

Irgendwie war mir das dann zu riskant, so viel Geld zu investieren und dann würde es womöglich den Winter nicht überstehen. Also wieder zurück mit dem Ding… und ein neuer Plan musste her!

Warum denn nicht gleich ein richtiger Miniteich?

Im Baumarkt hatten der Beste und ich vorgefertigte kleine Plastikteiche mit verschiedenen Tiefen entdeckt. Die muss man einfach eingraben, fertig. Die 40€ für einen 150l-Teich würden unserem Budget nicht wehtun.

Gesagt, gekauft.

Wir bauen einen Gartenteich
Da soll der Gartenteich hin

Aber nur so ein Teich wäre mir zu wenig für den Mittelgarten – von dem Gedanken an die Seerose in so einem Kübel wollte ich mich nicht verabschieden! Spontan hatte ich eine Idee:

Good ol‘ Mörtelkübel

Im Baumarkt gibt es ja viele Dinge für wenig Geld, die sich oft auch ganz wunderbar zweckentfremden lassen. Die Alternative zu einem Edel-Kübel? Ein simpler Mörtelkübel, sprich: ein stabiler, schwarzer Plastikeimer. Kostet um die 5 Euro und ist in verschiedenen Größen erhältlich. Ich entschied mich für die 65l-Variante.

Die Frage war natürlich, wie ich das Ding kaschieren könnte, denn ich wollte es ja eben nicht eingraben:
Dicht bepflanzen? Naja.
Diese Bambusmatten, wie man sie als Sichtschutz für den Balkon kaufen kann? Naja.
Einmauern? Naja – generell gerne, aber das wäre dann doch sehr endgültig. 😀
Da fiel mein Blick auf einen Stapel Brennholz: Holzscheite! 🙂
Die hat meine Mom dank Kamin eh in der Garage aufgestapelt…

Es geht los! Das Ausschachten & Eingraben

So, jetzt kommen auch endlich mal mehr Fotos. 😀

Ich fing mit dem Gartenteich an, indem ich die Umrisse an der gewünschten Stelle mit Sand markierte.
Dann ging das Gebuddel los… erwähnte ich schon mal, dass wir hier verflucht lehmigen Boden haben? Urgh.

Wir bauen einen Gartenteich

Es hieß, man solle die Grube ringsum etwa 10-20cm größer ausheben. Irgendwie drückte der Spaten die Erde beim Ausheben aber anscheinend nach hinten weg – am Ende war meine Grube auf jeden Fall deutlich größer. Das war doppelt öhsig, weil ich das Zeug natürlich nicht nur rausschippen und wegkarren musste, sondern am Ende dann auch wieder viel mehr verfüllt werden wollte, sodass ich jede Menge Aushub gerade wieder zurückkarrte. :o)

Wir bauen einen Gartenteich

Die waagerechten Flächen bedeckte ich mit einer 5cm dicken Schicht aus Sand, ehe der Teich wieder in die Grube manövriert wurde. Mit der Wasserwaage kontrollierte ich, dass das Ding auch ja gerade steht. War gar nicht so einfach, Geduld ist ja nun nicht gerade meine Stärke. 😀

Wir bauen einen Gartenteich
Wir bauen einen Gartenteich

Ringsum füllte ich dann wieder Sand (bzw. außen am Rand der Grube auch Erde) an. Dabei befüllte ich den Teich zu etwa einem Drittel mit Wasser (damit er etwas nach unten drückt) und schlemmte den Sand am Rand mit dem Gartenschlauch ein. Die Matsche wurde dann mit den Händen unter den Teich geschoben, um alle Hohlräume zu füllen.

Der Beste half mir dabei – und wo wir schon mal am Matschen waren, ging es dann direkt weiter mit dem Mörtelkübel!
Auch der würde ein paar Zentimeter weit eingraben werden, um stabil und gerade zu stehen. Wir haben hier ja ein leichtes Gefälle, das es auszugleichen gilt.

Wir bauen einen Gartenteich

Kinners, das war eine Schlammschlacht wie auf Wacken! 😀

Sobald der Kübel platziert war, stellte ich ringsherum die Holzscheite auf. Da sie nicht alle die exakt gleiche Höhe hatten, musste ich sie teilweise in den Boden eingraben. Insgesamt klappte das aber sehr gut und ich bin selber überrascht, wie gut mir das Ergebnis gefällt. Ta-daa:

Wir bauen einen Gartenteich

Anschließend füllten wir beide Teiche bis zum Rand mit Wasser aus unserer Zisterne.

Wir bauen einen Gartenteich

Jede Menge Kies

Den Boden des Kübels und des Teichs sollten mit dicken weißen Kieseln bedeckt werden. Da die voller Gesteinsmehl waren, was das Wasser trüb machen würde, wuschen wir sie erstmal liebevoll ab:

Wir bauen einen Gartenteich

Mit einem Paket Kiesel (20kg) kamen wir locker für beide Teiche hin.

Um den größeren Teich sollte ein Rand aus kleineren weißen Kieseln entstehen – zum einen, um den Übergang hübscher zu gestalten, und zum anderen, um dem aus der Erde etwas herausragenden Teil zusätzlichen Halt zu geben. Hier verbrauchte ich zwei Pakete à 20kg und verbriet praktischerweise auch noch einen halben Sack Kiesel, den wir letztes Jahr beim Roden auf dem Grundstück gefunden hatten und der seitdem im Gartenhäuschen chronisch im Weg stand.

Wir bauen einen Gartenteich

Als Abschluss verbaute ich dann noch dicke Marmoskiesel außenherum.

Der krönende Abschluss: das Pflanzen

Jetzt fehlte natürlich noch Grünzeug! 🙂

Glücklicherweise hatte ich einen Gutschein vom Pflanzencenter in Leverkusen, wo der Beste und ich gestern früh hingurkten. 😀

https://www.instagram.com/p/BYK6GG8Bwwc/

Hier erstand ich eine ganze Wagenladung an Pflanzen für das „Außenrum“ – Wasserpflanzen gab es leider nicht, sodass wir noch einen Abstecher in unser hiesiges Pflanzencenter machen mussten. Ich hab mich aber wirklich zurückgehalten. 😀

Im großen Gartenteich dürfen eine Sumpfschwertlilie und ein Sumpfstorchschnabel wohnen. Außerdem setzte ich noch zwei Schwimmpflanzen dazu: eine dickstielige Wasserhyazinthe sowie einen Schwimmfarn. Hier kommt ja auch noch der Springbrunnen hinein. Den schließen wir nächste Woche an, wenn ein befreundeter Elektriker zu uns kommt und wir die Außensteckdose in Betrieb nehmen.

Ich muss übrigens nochmal in den Baumarkt, Pflanzkörbe besorgen – die gab es im Pflanzencenter nicht. Daher stehen die Waserpflanzen da jetzt erstmal provisorisch in den Teichen.

Wir bauen einen Gartenteich
Links hinten im Wasser der Sumpf-Storchschnabel, davor dümpelt die Wasserhyazinthe. Die langstielige Pflanze ist die Sumpf-Schwertlilie, das lose herumtreibende Zeug der Schwimmfarn. Hinten am Rand wächst Pfennigkraut.

Und was darf in einem Teich außerdem nicht fehlen? Na klar, eine Seerose! Die setzte ich in den Kübel zu ihrem sympathischen Mitbewohner – gestatten, Gerhard. 8)

Wir bauen einen Gartenteich
Seerose, Schwimmfarn und… Gerhard.

Der Kerl ist zu herrlich, ich könnt‘ mich bei dem Blick jedesmal beömmeln. 😀

Wir bauen einen Gartenteich

Juli liebt den Teich auf jeden Fall jetzt schon und kommt alle naselang vorbei, um ein paar Schlucke zu trinken:

Wir bauen einen Gartenteich

So – und weil ich euch jetzt schon wieder so ellenlang zugetextet habe, gibt’s die Fotos von allem, was ich so um die Teiche herum gepflanzt habe, demnächst in einem 2. Teil. Stay tuned! 😉

6 Kommentare zu „Urlaubsprojekt: wir bauen einen Gartenteich!“

  1. Das ist doch eine viel individuellere Lösung als die Sache mit den plötzlich trendigen Fässern 😉 Ich hätte auch nicht so viel Geld in etwas so risikobehaftetes stecken wollen.

    Lustig finde ich ja, dass du deinen hübschen Teich ausgerechnet jetzt zeigst, wo meine Mama gestern auch einen gekauft und mit meiner Schwester für die Enten eingegraben hat. So dekorativ wie deiner sieht das bei uns aber nicht aus 😉

    Liebe Grüße

  2. Haha, wusste nicht, dass es schon ein Trend ist, aber meine Mutter bekommt so ein Weinfass zum Geburtstag 😀 Sie hat ihren Gartenteich (nach fast 30 Jahren) gerade zuschütten lassen (sah auch nicht mehr so schön aus und war für sie alleine doch zu pflegeintensiv) und damit eine zusätzliche Terrasse. Sie weiß noch nichts von ihrem Glück, bin mal gespannt. Wir machen auch einen Miniteich rein mit Seerose(n) und etwas Gräsern und Kiesel.
    Wir haben das Fass im Internet bestellt, ich kann ja mal berichten, falls Du doch noch mal drüber nachdenken solltest.

  3. Pingback: 7 schnell wachsende, unkomplizierte Pflanzen für deinen Garten | vom Landleben

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