Warum ich im Bauerngarten sechs Hochbeete baue und nicht mehr direkt im Boden pflanze:
Unseren Bauerngarten haben wir vor fünf Jahren angelegt, im Frühling 2019. Die Idee war simpel: ein 5 x 5m großes Areal, mit einem Staketenzaun umgeben, das ich in 4 Quadranten unterteilt habe. Den Weg dazwischen streute ich mit Rindenmulch ab, später habe ich Beete und Wege durch eine Einfassung aus Steinen voneinander abgegrenzt.
In den ersten zwei oder drei Jahren funktionierte der Gemüseanbau ziemlich gut. Wir ernteten Möhren, Kartoffeln, Zwiebeln, Mangold, Spinat, Lauch und noch viele Sorten mehr. Um den Boden nicht auszulaugen, rotierte ich die Beete jede Saison weiter: Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer sowie ein Quadrant mit Gründüngung und Blumen wechselten immer eine Position weiter.
Mit Kompost, Sand und gekaufter torffreier Erde verbesserte ich nach und nach den Boden, der bei uns nun mal sehr lehmig ist und das Ernten von Kartoffeln, Möhren oder anderem Wurzelgemüse schwierig machte.
Was im Bauerngarten so nicht gut funktioniert hat
Was mich von Anfang an störte: die Beete erwiesen sich als zu groß! Bei rund 2,20 x 2,20m Beetmaß erreichte ich zum Unkrautjäten und Ernten nur einen Teil von den Wegen aus, denn so lang sind meine Arme halt einfach nicht. 😀
Der Zaun ist zu hoch zum Drüberbeugen von außen, also musste ich mich immer vorsichtig durch die Beetreihen schlängeln. Gerade, wenn die Gemüsepflanzen größer und ausladender wurden, war das echt unpraktisch. Rückenschmerzen vorprogrammiert.
Ehrlicherweise lief es daraus hinaus, dass die hinteren Beetbereiche nicht sonderlich gepflegt waren und ziemlich viel Unkraut Überhand nahm. Nach dem Abernten hatte ich auch keine Motivation, dort hinten neue Jungpflanzen einzusetzen.
Unterm Strich bewirtschaftete ich die Beete also nicht effizient. 🤯
Ich überlegte, dann eben nicht mehr bis zum Rand zu pflanzen, sondern innen am Zaun einen Weg aus Rindenmulch entlangzuführen. Im Herbst letzten Jahres streute ich mir den schon mal ab. Aber je öfter ich im Winter von meinem Fenster aus darauf guckte, desto klarer wurde: so richtig überzeugt mich das nicht.
Zu der Drankomm-Problematik gesellt sich nämlich ein Faktor hinzu, der mich insbesondere im letzten Jahr extrem frustriert hat: massive Ernteausfälle durch Wühlmäuse und Schnecken!
Die Kartoffelernte 2023 war ein Witz. Die Salate – ratzfatz abgefressen. Kohlrabi – abgefressen. Möhren: abgefressen, noch bevor sie größer waren als meine Finger. Bis auf die Zwiebeln hat im Bauerngarten eigentlich nichts funktioniert. 😭
Planänderung: Hochbeete und Pflanzsäcke!
Ein anderer Ansatz musste her. Ein Schneckenzaun außenherum? Bei den vielen Metern echt teuer, und die Wühlmäuse hätte ich dann immer noch. Wohlgemerkt sind die Tierchen bei uns resistent gegen diese Piepsgeräte. Gift oder Fallen kommen für mich nicht in Frage. Und die Nachbarskatzen erbeuten zwar regelmäßig Mäuse, kommen da aber nicht hinterher.
Letztlich habe ich mich entschieden, noch viel mehr Hochbeete zu bauen! Die kann ich unten nämlich mit Wühlmausdraht abriegeln und gegen die Schnecken mit Kupferband umranden. Zudem würde ich dadurch endlich von allen Seiten an alle Beete drankommen. 🥳
Es gibt ja diese ganz einfachen Hochbeete, die aus 4 Brettern bestehen. Sie sind 80 x 120cm groß und 20cm hoch, lassen sich aber einfach übereinander setzen, um höher zu werden. Je Hochbeet plante ich zwei Etagen, also 40cm Höhe.
(Schau mal im Baumarkt, da sind sie preiswerter als auf Amazon – ich habe sie dir hier nur verlinkt, damit du eine Vorstellung vom Aussehen bekommst.)
Ich schnappte mir ein Stück Karopapier und überlegte: wie viele Hochbeete bekomme ich in den Bauerngarten? Was ist schon zu eng, was wäre Platzverschwendung? Wie breit müssen die Wege sein?
Ich schwankte zwischen 6 oder 8 Hochbeeten. Am Ende habe ich mich für 6 Hochbeete entschieden – und die Kartoffeln kommen in Pflanzsäcke, die ich drumherum aufstelle! Von diesen Pflanzsäcken habe ich schon viel Gutes gehört. Ich habe für je 3 Saatkartoffeln einen 60l-Pflanzsack geplant und bin sehr gespannt, ob das funktioniert. Insgesamt habe ich 10 Pflanzsäcke besorgt. Für den ein oder anderen Blumentopf ist dann sicherlich auch noch Platz, einfach damit es nett ausschaut. 🙂
Wann geht es los?
Du kannst dir vorstellen, wie sehr es mir in den Fingern juckt, endlich loszulegen mit der Umgestaltung! 😀
Noch spielt das Wetter leider nur sehr begrenzt mit: es regnet dauernd. 🌧️ 😫
Daher muss ich mich wohl oder übel leider noch ein wenig gedulden. Ich werde dich dann aber bald in einem weiteren Beitrag mitnehmen und Schritt für Schritt zeigen, wie die neuen Hochbeete entstehen und wie sich der Bauerngarten verändert. 🙂
Update: da ist er, der Artikel über den Bau der neuen Hochbeete und wie ich sie befüllt habe! 🙂
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