Endlich Frühling? – Von wegen. Kurz nach Monatsbeginn wurde es tatsächlich wärmer, ein satter Sprung von -10°C auf 10°C! Direkt am ersten Märzwochenende läutete ich daher die Gartensaison ein… wobei mich das Wetter alsbald wieder ausbremste. Mitte März schneite es wieder und wurde frostig kalt. In den letzten Tagen haben wir um die 8°C und immer wieder Regen. Alles in allem war es im März bis auf seltene Ausnahmen also leider nicht wirklich frühlingshaft. 😐
Trotz der widrigen Temperaturen blüht es hie und da im Garten. Auf dem Rasen haben sich Schneeglöckchen und Krokusse wild verteilt, in den Beeten wachsen die Tulpen und Narzissen, deren Zwiebeln ich im Herbst vergraben hatte.
Einige Töpfe und Kästen rund ums Haus habe ich bepflanzt.
Das Vertrocknete kann weg
Je nach Witterung ist der Februar oder halt auch März die richtige Saison, um Verwelktes und Vertrocknetes vom letzten Jahr abzuschneiden. Über den Winter hatte ich all die braunen Stängel stehenlassen, damit darin Insekten überwintern können.
Jetzt kann das unansehnliche Braun endlich weg, um Platz zu machen für frisches Grün! An den Hortensien habe ich das Verblühte abgeschnitten (nicht ohne vorher noch schnell ein Foto für Tabeas #Farbblick2018 zu schießen), in der Mulde sind die vertrockneten Stängel weg und der Mittelgarten wirkt richtig kahl, seit ich die Erika, den Sonnenhut und den Frauenmantel zurückgeschnitten habe.
Bei vielen Pflanzen zeigt sich aber schon das erste neue Grün, etwa an den Erdbeeren oder am Frauenmantel.
Hallo Holzzaun!
Wie ich neulich ja bereits berichtete, wurde der Holzzaun an der Terrasse gesetzt und im Rahmen dessen auch der Laubengang, der den Nutzgarten mit einem Törchen abteilt.
Der größere Nutzgarten entsteht
Kaum dass das fertig war, machte ich mich an das Anlegen der neuen Gemüsebeete.
So sah es vorher aus:
Mit Hilfe eines Zollstocks habe ich den geplanten Verlauf des Wegs ausgemessen und markiert. Mit dem Spaten hob ich die Erde an den Rändern aus und machte mich dann daran, die zukünftigen Beetflächen umzugraben. Da wuchs bis jetzt ja Gras. In der Theorie klang es extrem einfach, die Grasnarbe abzustechen… die Rechnung hatte ich nur ohne unseren Lehmboden gemacht. Notiz an mich selber: nie wieder so viele Beetflächen auf einmal anlegen! o_o
Ganz durch bin ich noch nicht, das hoffe ich über Ostern fertig zu bekommen.
Planänderung: Hügelbeet statt Kräuterspirale
Ursprünglich hatte ich ja vor, an der Mauer eine Art Kräuterspirale aus Pflanzsteinen zu bauen. Allerdings stellte sich das bei näherer Betrachtung als unpraktisch heraus… durch die Mischkultur habe ich die meisten Kräuter ohnehin zwischen den Gemüsepflanzen zu stehen. Und der Rest kann genauso gut in Töpfen auf der Terrasse wohnen – da ist er dann von der Küche aus auch besser erreichbar.
Stattdessen entstand entlang der Mauer ein Hügelbeet. Äste und Zweige für die unterste Schicht hatte ich eh übrig, weil ich im Rahmen des Gewächshaus-Bauens den Totholzstapel aus der Bunten Ecke auflösen musste. Halb verrotteter Kompost, Grasnarben und vertrocknete Stängel sorgten für die weiteren Schichten. Ein Hoch auf unseren Lehmboden, denn zum Stabilisieren taugt der tatsächlich sehr gut. Reifer Kompost und eine Schicht Erde bilden den Abschluss.
Den Weg wollte ich eigentlich als bloßen Trampelpfad anlegen. Allerdings war es durch den nassen Boden so glitschig, dass ich ihn doch lieber mit Rindenmulch abstreue.
Als Belohnung für die ganze Schufterei konnte ich am Ende die ersten Gemüsesorten im Freiland ausbringen: gesät habe ich Salat (Lollo Bianco), Frühlingszwiebeln und Möhren, die Zwiebeln wurden gesteckt.
Wie neulich schon erwähnt, habe ich außerdem den Kompost umgesetzt und im Gemüsegarten einen zweiten Kompost aufgestellt.
Vorbereitungen für das Gewächshaus
Wo sich bislang hinten links im Garten die Bunte Ecke befand, kommt demnächst das Gewächshaus hin. Ich habe also schon mal sämtliche Pflanzen evakuiert, indem ich entlang des Zauns ein neues Beet angelegt habe. Das ist eh ganz praktisch, weil ich mit dem Rasenmäher nie bis ganz an den Zaun heran mähen konnte und dann immer mit der Rasenkantenschere nachgearbeitet habe… pffff.
Die Stachelbeere, Himbeeren, Astern, Indianernesseln (und noch irgendwas, bei dem ich im zurückgeschnittenen Zustand gar nicht weiß, was es ist) und natürlich die Schneeglöckchen wachsen also jetzt am Zaun. Die Taglilien habe ich in den Mittelgarten an den Teichrand verpflanzt.
Außerdem haben wir die kleine Weide gefällt, die dort ja wuchs… über kurz oder lang hätte sie den Keller der Nachbarn in Mitleidenschaft gezogen.
Als nächstes wird das Fundament für das Gewächshaus angelegt und dann kann das bestimmt spaßige Zusammenbauen losgehen. =)
Obstbaumschnitt
Der alte Apfelbaum wurde geschnitten. Vermutlich zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren.
Ein großer Ast war ohnehin tot und außerdem hilft ein solcher Schnitt dem Baum. Da ich das erst einmal in natura gesehen haben wollte, ehe ich mich selber daran wage, und zudem eine Kettensäge nötig war, haben wir das diesmal an einen Profi vergeben.
Wenn in einigen Jahren das nächste Mal ein (dann weniger radikaler) Schnitt nötig sein wird, traue ich mir das auch selber zu.
Einen tollen Artikel über sanften Obstbaumschnitt gibt’s übrigens beim GartenGnom.
Den jungen Apfelbaum habe ich dieses Jahr noch nicht geschnitten, der entwickelt sich auch ohne Erziehungsschnitt gut.
Der Pflanzenkindergarten
Werfen wir noch schnell einen Blick nach drinnen: ein paar Einblicke in den Pflanzenkindergarten gab es ja dieser Tage schon mal in meinem Beitrag über das Aussäen und Vorziehen von Gemüse.
Mittlerweile habe ich den Wirsing, die Tomaten, den Rotkohl und die Astern in größere Töpfchen pikiert.
Insgesamt wachsen hier jetzt also zwei Paprikasorten, zwei Sorten Tomaten, Rotkohl, Porree, Wirsing, Mangold, Astern, zwei Sorten Tagetes, Kornblumen und Stockrosen.
Vor einem Jahr…
Mittlerweile kann ich ja einfach zurückblättern: laut dem Gartenguckloch vom März 2017 war es da wärmer als dieses Jahr, von kurzärmeliger Gartenarbeit sind wir heuer ziemlich weit entfernt.
Damals hatten wir noch keinen Rasen und ich legte gerade den ersten Teil des Obststräucher-Beets an:
Auf dass es jetzt endlich richtig Frühling wird! 🙂
für mich ist das ja alles eine totale fremdsprache – aber es sieht toll aus 🙂 ich bin schon sehr gespannt, wie es im sommer, im nächsten jahr, in 3 jahren sein wird!
Danke – und jaaaah, ich erst! Ohne die Fotos vom letzten Jahr hätte ich jetzt angenommen, dass sich ja gar nicht so viel verändert hat bis jetzt… dabei sagen die Fotos etwas ganz anderes.
das ist ja generell etwas, das ich an unserer zeit super spannend finde. dadurch, dass wir soviel fotografieren und dokumentieren, wird die erinnerung doch irgendwo immer mit mehr realität gestützt. da merkt man dann oft erst, wie wahrnehmung und tatscahen voneinander abweichen.
Stimmt, da ist etwas Wahres dran – und eigentlich ist es auch ein bisschen erschreckend, weil man doch eigentlich davon ausgeht, sich auf seine Erfahrungen und Erinnerungen verlassen zu können…
Schön wie sich der Garten entwickelt 🙂
Die Tücke der Grasnarben kenne ich von meiner Mutter. Sie wollte nur kurz ein winzig-kleines Projekt umsetzen und stand ihrer Erzählung nach Ewigkeiten fluchend im Garten. Also – auch ohne Lehmboden eine Heidenarbeit.
Was möchtest du nun auf dem Hügelbeet pflanzen?
Thihi, ich fühle mit deiner Mutter. 😀
Gestern habe ich immerhin den Teil vom Gemüsebeet fertig bekommen, wo ich in Reihen pflanzen werde… jetzt fehlen noch die schmaleren Beete links und rechts vom Weg.
Zwei Zucchini und ein Kürbis sollen dieses Jahr auf das Hügelbeet kommen. 🙂
Ich hatte jetzt nochmal so viele Grasnarben übrig, dass ich das Hügelbeet einfach verlängert habe… der letzte Teil ist also eigentlich einfach nur Lehmboden mit etwas Gras, ohne die ganze verrottende Magie darunter, auf den Teil setze ich irgendwas, was übrig ist. 😀
Wow. Wie viele Tage hatte dein Monat, dass du das alles geschafft hast?
Bei mir geht gar nichts vorwärts, fürchte ich.
Liebe Grüße
So. Samen sind eingetopft. Manchmal brauche ich wohl eine virtuellen Arschtritt von dir. 😉
Whoohoo! 🙂 Welche Sorten sind’s denn?
Eigentlich war ich gar nicht so oft im Garten, wetterbedingt… aber dafür habe ich an den Tagen dann halt acht, neun Stunden am Stück geackert. 😉
Das waren zwei Wochenenden, glaube ich.
Den Begriff „Pflanzenkindergarten“ habe ich direkt übernommen. 😀 Da ich dieses Wochenende tatsächlich mal frei habe, gibt es da vielleicht sogar mal einen Blogeintrag zu. Ich bin ja immer noch superskeptisch, wie aus so einem einzelnen, viertelmillimeter-großen Samen eine ganze Pflanze werden soll. Bei sowas wie Radieschen, was ich früher schon gezogen habe, ist das ja noch nachvollziehbar, da kann man die Samen wenigstens greifen. Aber z.B. die für Tomaten fliegen ja schon weg, wenn man bloß atmet…
Übrigens finde ich das Foto von den Zugvögeln am Anfang sehr toll. 🙂
Thihi, ja, ich find den Ausdruck halt irgendwie nett. 😉
Dass aus so winzigen Samen richtige Pflanzen mit Früchten werden, find ich auch jedesmal irre. Auch, dass aus einem Samen später Dutzende neue entstehen… wow. Das ist irgendwie schon ein Wunder.
Auf deinen Beitrag bin ich gespannt!
Merci, das ist nur ein bisschen nachbearbeitet, um die Schattierungen in den Wolken deutlicher werden zu lassen. 🙂
Liebe Anne,
das sieht alles ganz toll aus und ihr habt schon eine Menge geschafft. Das sieht bei uns noch ganz anders aus, bei dem miesen Wetter hat uns irgendwie die Motivation gefehlt.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
danke! 🙂 Aktuell gucke ich jeden Tag nach, wann sich denn die ersten grünen Spitzen zeigen werden… 😉
Unter der Woche war das Wetter hier jetzt auch nicht doll, aber am Wochenende soll die 20°C-Marke geknackt werden. 🙂
Liebe Grüße
Anne
Hallo Anne,
Wahnsinn was du da alles auf 500 qm und in der kurzen Zeit schaffst. Der Unterschied vom letzten zu diesem Jahr sieht schonmal sehr vielversprechend aus und ich bin auf blühende und grüne Sommerbilder gespannt.
Viele Grüße vom Querk(n) opf
Hallo Kathrin,
lieben Dank! In den letzten zwei Wochen sind hier jede Menge Blüten und Blätter dazugekommen, ich tippe gerade an einem Zwischenstand. 😉