Neulich habe ich es dir ja schon verraten: im Bauerngarten setze ich ab jetzt auf Hochbeete und Pflanzsäcke! Dadurch komme ich einfacher an alle Bereiche dran und bin besser gegen Wühlmäuse und Schnecken gewappnet.
In diesem Beitrag kannst du mir bei den einzelnen Arbeitsschritten über die Schulter schauen und ich verrate dir, warum ich in den Hochbeeten Schnüre gespannt habe. 🙂
Planen & messen
Im ersten Schritt schaue ich, wie viele Hochbeete ich gut platzieren kann und welche Abstände ich brauche. Es läuft auf 6 Hochbeete hinaus, da ich für die Kartoffeln ja noch 10 große Pflanzsäcke aufstellen werde.
Unser Bauerngarten misst 5 x 5 Meter. Die einzelnen Hochbeete sind 80 x 120cm groß. Folgende Abstände wähle ich:
Hinten sind 80cm zwischen Zaun und Hochbeeten, damit ich dort noch Kübel und Töpfe platzieren kann.
Links und rechts sowie vorne sind es je 60cm Abstand zwischen Zaun und Hochbeet, und auch zwischen den einzelnen Hochbeeten habe ich 60cm gewählt. Das reicht gut aus, um mich hinknien zu können.
In der Mitte ergibt sich somit ein breiter Korridor von 140cm, in dem ich nicht nur bequem mit der Schubkarre manövrieren, sondern auch die Pflanzsäcke mit den Kartoffeln und weitere Blumentöpfe aufstellen kann.
Beete leerräumen & ein Schnurgerüst spannen
Soweit also die Theorie!
Natürlich kribbelt es mir in den Fingern, das Ganze auch gleich in die Praxis umzusetzen – das Regenwetter stellt mich da auf eine ganz schöne Geduldsprobe. Sobald es Mitte Februar halbwegs trocken ist, kann es losgehen.
Ich fange mit der linken Seite des Bauerngartens an und räume die Beete leer von der Gründüngung, die ich über den Winter eingesät hatte. Die ganzen vertrockneten Stängel schaffe ich allerdings nicht auf den Kompost, sondern sammle sie auf einem Haufen auf der rechten Seite. Die werden später nämlich als Füllmaterial für die Hochbeete fungieren.
Auch die Pflastersteine, mit denen ich den Weg von den Beeten abgeteilt hatte, grabe ich aus und staple sie erstmal auf der Terrasse. Die werde ich wahrscheinlich im Vorgarten verbauen, denn auch da will ich demnächst etwas umgestalten. 😀
Ausgerüstet mit Zollstock, Heringen und Kordel spanne ich anschließend ein Schnurgerüst. Hier erkennst du schon die künftige Position der drei Hochbeete:
Lasieren & die Hochbeete aufbauen
Du ahnst es schon – kaum dass diese Seite des Bauerngartens bereit ist zum Aufstellen der Hochbeete, folgt erstmal wieder eine Regenphase. Die nutze ich aber, um im Keller die Bretter zu lasieren.
Dann endlich kann es draußen losgehen. Ich baue zuerst die drei Hochbeete auf der linken Seite komplett auf, danach räume ich die rechte Seite leer und montiere dort die nächsten drei Hochbeete.
Die Hochbeete lassen sich supereinfach zusammenstecken. Es sind einfach Planken, die an den Ecken Metallbeschläge haben und dort mit einem Metallhering verbunden werden.
Mit der Wasserwaage tariere ich die Rahmen halbwegs aus – wahrscheinlich werden die Hochbeete im Laufe der Zeit nochmal ein bisschen einsinken, ich habe sie ja einfach auf den Erdboden gestellt und kein Streifenfundament gepflastert.
Sobald die untere Reihe fertig ist, schnappe ich mir den Tacker und befestige den Wühlmausdraht. Ich habe eine 1m breite Rolle Draht gekauft und die einzelnen Stücke auf 1,40m zugeschnitten, sodass ich ringsum etwa 10cm Überstand habe.
Hierfür einen Elektro-Tacker anzuschaffen, hat sich übrigens echt gelohnt: beim Bau der beiden großen Hochbeete damals hatte ich den Draht und die Folie ja ganz oldschool mit einem Hammer und Krampen befestigen wollen und das war, gelinde gesagt, nervenaufreibend. 😀
Nach dem Anbringen des Wühlmausdrahts montiere ich die zweite Reihe und verbinde beide Ebenen mit Schrauben. Dafür sind die Hochbeete auch schon vorbereitet und haben entsprechende Löcher in den Metallbeschlägen der Ecken.
Um das Holz zusätzlich zur Lasur zu schützen, kleide ich die Hochbeete innen mit PE-Folie aus.
Auch diese Folie tackere ich ringsum fest. Damit währenddessen nichts verrutscht, kommen stylishe Wäscheklammern zum Einsatz. 😀
So sieht es schlussendlich aus:
Nach und nach nehmen die Hochbeete Gestalt an…
Die Hochbeete füllen
Als nächstes steht das Befüllen der Hochbeete an!
Dazu eine Anmerkung: es gibt Best Practices, wie du das Innenleben der Hochbeete am besten schichtest. Bei meinen großen Hochbeeten habe ich das auch 1:1 so umgesetzt: ganz unten grobe Äste, dann Grünschnitt und Zweige, danach Mist, dann Kompost, zuoberst schließlich Erde.
Allerdings kommt es natürlich immer darauf an, wie hoch die Beete sind (diese 40cm hier sind eine andere Hausnummer als die stolzen 70cm der großen Hochbeete) – und halt auch darauf, was dir an Füllmaterial zur Verfügung steht. Gerade bei 6 Hochbeeten auf einmal brauchst du da schon gewisse Mengen.
Tatsächlich habe ich aktuell so gut wie gar keine Äste, lediglich ein paar Zweige vom Zurückschneiden des Kirschbaums und der Sommerflieder-Sträucher. Vertrocknete Stauden und Blätter gibt es en masse, Pferdemist ebenfalls. Mit dem Kompost hingegen sieht es etwas mau aus, denn ich habe nur einen fertigen Komposthaufen voll Material und brauche ja auch noch etwas für die übrigen Beete im Garten.
Allerdings kann ich mich bei etwas anderem frei bedienen: unsere Nachbarn haben ihre riesige Hecke radikal zurückgeschnitten und in haufenweise Holzhäcksel verwandelt.
Daher befülle ich die Beete wie folgt:
Erde |
Kompost |
Holzhäcksel |
Pferdemist |
Zweige und Grünschnitt |
Die Holzhäcksel verwende ich übrigens auch, um den Boden rings um die Hochbeete dick zu mulchen. Unterdrückt Unkraut, sieht hübsch aus und regionaler geht’s nicht. 🙂
Erstmal kommt eine Lage aus dünnen Ästen und Staudenrückschnitt:
Als nächstes besuche ich die beiden Ponys hier im Dorf, die ich immer mal wieder mitversorge, und hole mir einige Ladungen Mist. Tatsächlich verwende ich nicht die Äppel meiner eigenen Stute, weil ich die im Auto hätte transportieren müssen und das ist so mit Schubkarren doch einfacher. 😀
Das hier sind die beiden lieben Rabauken, die den Mist sponsern:
Ab ins Hochbeet damit…
Auf den Mist schichte ich eine Lage Holzhäcksel. Je mehr Füllmaterial, desto weniger Erde muss ich zum Auffüllen kaufen. 😀 Auf den Häckseln kann ich anschließend ohne große Sauerei herumstapfen, um die Schichten zu komprimieren – dann sacken sie in den nächsten Wochen nicht ganz so stark ab.
Hier siehst du auch schon, wie der Boden rings um die Hochbeete nach und nach seine Mulchschicht aus Holzhäckseln erhält.
Übrigens erweist sich das als eine der anstrengendsten Arbeiten bei der ganzen Aktion: die Holzhäcksel in die Schubkarre schippen und zu uns in den Garten fahren. Eigentlich ist das gar nicht so weit weg. Auf dem nächsten Foto siehst du, wo die Trauerweide steht – dahinter liegen die Häcksel, ich laufe also quasi ein „U“ um einige Häuser herum durchs Dorf. Aber wir wohnen hier ja recht hügelig und um mit der vollen Karre zu uns auf Grundstück zu kommen, geht es ordentlich den Berg hoch. 🥵
Bevor ich mit dem Befüllen mit Kompost und Erde weitermache, baue ich erst einmal die übrigen drei Hochbeete auf der rechten Seite auf und bringe sie auf den gleichen Stand:
Als in allen sechs Hochbeeten Zweige, vertrocknete Stauden, Mist und Holzhäcksel verteilt sind, nehme ich den Komposthaufen in Angriff und schippe abgelagerten Kompost darauf.
Zuoberst folgt eine dicke Schicht Blumenerde. Pro Hochbeet passen da nochmal 140l (also zwei große Säcke) rein.
Voilà:
Sieht schon gut aus, oder? 🥰
Kästchen olé – Vorbereitungen fürs Square Gardening!
Vergangenes Jahr habe ich es in einem der Beete im Bauerngarten schon erfolgreich getestet, jetzt setze ich dieses Konzept in allen Hochbeeten um: Square Gardening!
Bei dieser Methode unterteilst du das Beet in kleinere Quadrate von 30 x 30cm, in die du je nach Platzbedarf der Sorte unterschiedlich viele Pflanzen setzt. Dadurch ergibt sich eine bunte Mischkultur, bei der du den Platz besser ausnutzt als es beim Anbau in Reihen der Fall ist.
Aufgrund der Rahmengröße werden meine Beete 30 x 40cm groß, also nicht ganz nach „Vorschrift“, aber das macht nix – schließlich ist das hier ja keine Raketenwissenschaft. 🙂
Um die Beete zu unterteilen, bohre ich außen kleine Schräubchen in den Rahmen und spanne eine Kordel.
Pro Hochbeet ergeben sich acht Quadrate.
Jetzt fehlt nur noch eins:
Kupferband als Schneckenschutz
Die Holzhäcksel auf dem Boden werden hoffentlich schon mal einen Großteil der Schneckenarmee davon abhalten, in den Bauerngarten einzumarschieren (kann man das bei Schnecken überhaupt Einmarschieren nennen? Oder ist das mehr ein „Reinrutschen“? 🤔😂 ).
Um auf Nummer sicher zu gehen und auch die hartnäckigsten Angreifer abzuwehren, bringe ich noch etwas auf dem Holz an: Kupferband! Das mögen Schnecken angeblich nicht. Ich bin gespannt, ob das wirklich funktioniert… ich sag nur: Techno-Wühlmäuse, die anscheinend auf den Sound dieser Piepsgeräte stehen. 😀
Das Ankleben erweist sich als recht fuppelig, weil das Band extrem dünn ist. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie lange das halten wird. Ich wollte es eigentlich zusätzlich zum Kleben noch antackern, aber das ist so hauchdünn, dass es wahrscheinlich allein beim Anblick des Tackers schon reißt.
Damit sind die Hochbeete endgültig fertig und somit ist die Umgestaltung des Bauerngartens abgeschlossen! 🤗
Wie lange hat das alles gedauert? – Da mir das Regenwetter oft einen Strich durch die Rechnung gemacht hat und sich die meisten Arbeiten auf Mittagspausen und Feierabende verteilt haben, hat sich das Projekt einen Monat lang hingezogen.
Wie geht es weiter?
Die Wetterprognosen sehen ganz vielversprechend aus, es soll jetzt bald endlich mal wieder trockener werden und auch recht warm. Daher werde ich in den nächsten Tagen die ersten Kandidaten einsäen und auch die robusteren Vertreter einpflanzen, die ich bereits in der Anzuchtstation vorgezogen habe – die Zwiebeln beispielsweise. 🧅
Da ich selber so etwas immer superspannend und hilfreich finde, habe ich dann noch ein Goodie für dich: ich werde dir demnächst in einem weiteren Beitrag meine konkreten Pflanzpläne zeigen! Sprich, in welchem Beet und welchem Quadrat setze ich wann wie viele Pflanzen von welcher Sorte.
Stay tuned – und genieß den Frühling! 🌱 🤗
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Ein Jahr haben wir mal Kupfer im Hochbeet gespannt. Das hat die Schnecken leider reichlich wenig interessiert. Es aber schon am Hochbeet direkt zu befestigen ist vielleicht gar keine schlechte Idee. Wir müssen unsere Befüllung auch mal planen.
Auf jeden Fall sehr gelungen euer Großprojekt.
Ich werd mal berichten, was unsere Schnecken davon halten… hattet ihr da Kupferdraht als Zaun gespannt oder wie?
Huhu liebe Anne,
das sieht mega aus. Allerdings wäre mir der Mittelweg zu viel Platzverschwendung.
LieGrü
Elena, die schon gespannt ist, was du wo hinpflanzt
Hallo Elena,
danke – da in der Mitte werde ich ja noch Pflanzsäcke und Kübel aufstellen, leer bleiben wird es da also nicht. 🙂
Liebe Grüße
Wow da warst du aber fleißig! O.O
Wir stellen auch demnächst mein Hochbeet an den vorgesehenen Platz auf. Übrigens habe ich vor Noppenfolie im Hochbeet zu verwenden. Da habe ich von den Pflasterarbeiten ums Haus noch einiges übrig.
Vielleicht ist das Kupferband für uns auch ne Option. Ich lese mich dazu mal ein. Danke jedenfalls für den Tipp.
Sehr cool, dann wünsche ich dir schon mal viel Spaß mit deinem Hochbeet!
Solche Noppenfolie habe ich in meinem beiden großen Hochbeeten auch verbaut. Sie ist halt etwas tricky beim Befestigen, und ich habe aus meinen Fehlern beim ersten Aufbau gelernt. Letzten Herbst haben wir das eine der beiden Hochbeete einmal komplett leergeräumt, den Wühlmausdraht und die Folie neu befestigt und es dann wieder befüllt, demnächst steht die Aktion für Hochbeet No. 2 an. Also:
– Besorg dir auf jeden Fall einen Elektrotacker zum Befestigen, das spart unheimlich viele Nerven. 😀
– Meine großen Hochbeete haben die zusätzliche Herausforderung, dass sie innen etliche senkrechte Streben haben, die Folie liegt also nicht einfach plan an der Wand an. Beim ersten Aufbau habe ich versucht, die Folie da in die Nischen reinzumodellieren – dafür ist sie aber zu starr. Daher haben wir das jetzt so gelöst, sie nur an den Streben festzumachen und dann oben und unten jeweils noch eine Reihe aus waagerechten Dachlatten darüber zu schrauben für einen sauberen Abschluss.
– Es macht das ganze Unterfangen leichter, wenn deine Folie genauso hoch ist wie die Beete. Sie unten umzuschlagen, ist durch die Starrheit nämlich auch ziemlich tricky. Es geht irgendwie, kostet aber Nerven. 😀
Liebe Grüße 🙂
Reeegeeen, bei euch war es also nicht anders als hier. Square Gardening klingt interessant, bin gespannt wie gut das funktioniert! 🙂 Und das Gelatsche mit der Schubkarre erinnert mich daran, wie ich mal Splitt und Kiesel abgreifen konnte und die dann rübergekarrt habe, immer die Schubkarre nur halbvoll, weil es sonst nicht mehr zu bewegen gewesen wäre… hachja. Meine nächste Wohnung braucht unbedingt einen Balkon. 😀
Es ist heftig wie viel Regen wir hier in den letzten Monaten hatten, ja… immerhin sind die Böden damit wieder gut getränkt und gewappnet für den nächsten Dürresommer. 😀
Urgh, so Steingedöns ist ja nochmal eine Spur schwerer – was tut man nicht alles dafür, wenn man etwas für lau haben kann. 😀
Huhu liebe Anne,
ah okay, auf die Säcke und Töpfe bin ich gespannt – ich liebe deinen Garten <3
LieGrü
Elena
Hallo Elena,
ich werde berichten! 😀
Die Kartoffeln kommen je nach Wetter Mitte April in die Säcke, denke ich mal. Ich vermute, dass sie in den Säcken etwas anfälliger sind für Frost als in der Erde, aber zur Not kann ich die Säcke einfach vorübergehend ins Gewächshaus stellen.Ich habe auf jeden Fall schon festgestellt, dass ich mehr Kartoffeln habe als geplant… hab eigentlich Saatkartoffeln in genau passender Menge für meine Planungen bestellt, aber jetzt hatten wir ein vergessenes Paket Kartoffeln im Vorratsschrank gefunden, was schon wacker gekeimt hat – die dürfen jetzt auf der Fensterbank im Keller weiterkeimen und für die finde ich dann auch noch irgendwo ein Plätzchen. Ich bringe es einfach nicht übers Herz, die wegzuwerfen. 😀
Liebe Grüße
Anne
Huhu liebe Anne,
ah, der Elektrotacker ist eingezogen 🙂 Geiles Teil, ne?
LieGrü
Elena
Definitiv! 😀 Ich war erst nicht sicher, ob so ein kleiner Handtacker ausreicht – als wir damals den Hühnerstall gebaut und den Draht an der Voliere befestigt haben, hatte unser Nachbar so einen richtig krassen Tacker mit Druckluftkompressor mitgebracht. Macht einen Heidenlärm und ist sicher nicht ganz billig. Der kleine reicht aber auf jeden Fall auch, selbst bei hartem Holz. 🙂
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