In den warmen Monaten brauchen die Pflanzen im Garten unsere Unterstützung, um nicht zu verdursten. Je nach Gartengröße dauert die Gießrunde dabei ganz schön lange und verbraucht viel Wasser.
Vor einiger Zeit bin ich auf eine supergute Idee zur Beetbewässerung gestoßen, die Zeit und Wasser spart – nämlich sogenannte Ollas.
Was sind Ollas?
Ollas (gesprochen Ojas) sind Bewässerungshilfen aus durchlässigem Ton. Du vergräbst die Gefäße in deinem Beet und gießt oben Wasser hinein. Dieses sickert dann nach und nach langsam ins Erdreich.
Auf diese Weise gelangt das Gießwasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen, statt einfach an der Oberfläche zu verdunsten. Gerade in Hinblick auf Dürresommer ist das unheimlich clever! Du musst weniger gießen und deine Pflanzen werden besser versorgt. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Oberfläche dadurch trocken bleibt und weniger Schnecken anlockt. Yay. 🙂
Ich war neugierig, wie viel Wasser durch den Tontopf dringt und wie lange das dauert. Daher habe ich eine gefüllte Olla auf die Terrasse gestellt. So sieht das dann aus – nach und nach bilden sich auf der Außenseite kleine Wassertropfen:

Es gibt fertige Ollas zu kaufen, die aber gerade in größeren Ausführungen ziemlich teuer sind. Daher habe ich nach einer DIY-Alternative gesucht & sie gefunden! 🙂
So kannst du deine Ollas einfach selber herstellen:
So geht’s: Ollas selber bauen
Pro Olla benötigst du zwei Tontöpfe, einen Korken und einen kleinen Untersetzer.

Das Material
Die ganz einfachen Tontöpfe (die mit dem Loch unten – keine Übertöpfe!) aus dem Baumarkt sind großartig. Sie kosten nicht viel, sodass du auch in Massenproduktion gehen kannst. 😉
Nimm am besten einen größeren und einen etwas kleineren Topf. Dadurch kannst du die Töpfe gut ineinander stecken.
Der Untersetzer dient am Ende als Abdeckung für das Gießloch.
Die Tontöpfe müssen unglasiert sein, damit das Wasser durch die Poren dringen kann. Der Untersetzer hingegen sollte möglichst glasiert sein.



Schritt für Schritt-Anleitung
Organisiere einen Weinkorken
Wichtig ist, dass du das Loch im unteren, größeren Topf gut verschließt. Schließlich soll das Wasser nicht direkt wieder rauslaufen. Hierzu eignet sich ein Korken ganz wunderbar.
Als ersten Schritt leerst du also eine Flasche Wein. Von wegen „Saufen für den Regenwald“ – Trinken für den Garten! 😎
Falls der Korken nicht direkt in das Topfloch passt, schnitz ihn mit einem Messer etwas zurecht.
Steck die Töpfe ineinander und verbinde sie gegebenenfalls
In einigen DIY-Anleitungen für Ollas werden die beiden Töpfe mit Silikon verbunden. Allerdings ist nicht ganz sicher, ob Silikon wirklich unbedenklich ist. Weil sich die Plastikteilchen ablösen und in der Erde (und somit auch in unserer Nahrung) landen können, habe ich darauf verzichtet.
Zement ist eine Alternative… oder unser guter alter Lehmboden. 😉
Grab die Olla ein
Der obere Topf mitsamt Gießloch sollte noch ein paar Zentimeter weit aus der Erde gucken.
Bei meinen Beeten bin ich allerdings davon limitiert, wie tief ich dank Lehmboden überhaupt komme.
Befüll die Olla
Mit einer Gießkanne befüllst du die Olla. Ich bin sehr gespannt, wie lange sich das Wasser bei welchen Temperaturen hält und wie oft ich nachfüllen muss.
Aus einem Korken (… oh, wieder Wein! 😀 ) und einem Stück Draht kannst du dir einen kleinen Schwimmer basteln, um den Füllstand zu messen. Das steht noch auf meiner To Do-Liste.
Verschließ die Gießöffnung
Das obere Loch solltest du nach dem Befüllen verschließen – andernfalls könnten durstige Insekten hineinfallen und ertrinken.
Ein kleiner, glasierter (d.h. wasserundurchlässiger) Untersetzer bildet eine perfekte Abdeckung. Beim Gießen oder wenn es regnet entsteht hier eine „barrierefreie“ Insektentränke. 🙂
Ich habe bislang drei Ollas gebaut und meine Hochbeete damit bestückt. Mehr passende Töpfe gab es aktuell leider nicht im Baumarkt (und ich hatte keine Lust, in einen anderen Baumarkt zu fahren und Corona-bedingt nochmal 20 Minuten in der Schlange am Eingang zu warten. 😉 ).
Wenn du keine so kleinen Untersetzer aus glasiertem Ton findest, kannst du alternativ auch welche Plastik nehmen. Mit einem Stein beschwert, werden sie nicht weggeweht.
Ollas im Winter bitte ausgraben
Achtung, Tontöpfe sind nicht frosthart! Wenn sie sich mit Wasser vollsaugen und dann der Frost kommt, platzen sie auf. Grab sie daher vor dem Winter aus.
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