Round and round it goes – die Acalor im Sommer und unser Ventilator

Ventilator in unserem Danhaus

In den vergangenen beiden Sommern hatten wir ja viele Probleme mit der Kühlfunktion unserer Acalor-Fußbodenheizung: der Boden wurde so unregelmäßig kalt, dass sich an etlichen Stellen regelrechte Pfützen bildeten.

Pfützen durch Kondenswasser bei der Acalor im Kühlbetrieb
Die Kühlfunktion der Acalor sorgte für Pfützen auf dem Boden

Dieses Jahr ist es besser geworden – Zeit für ein Update! 🙂

Was machen wir mit der Acalor jetzt anders?

Tatsächlich mussten wir uns erst einmal an die Acalor gewöhnen. Ganz so einfach, wie wir uns das vorgestellt hatten – im Sommer einfach die Kühlfunktion einschalten und fertig – ist es nämlich nicht.

In Abstimmung mit dem Acalor-Support haben wir mitterweile an verschiedensten Stellschrauben gedreht:

#1 – Leistung der Acalor herunterreguliert

Bereits letztes Jahr wurde die Leistung der Acalor herunterreguliert. Die Kühlfunktion läuft jetzt nur noch mit 38%iger Leistung. Dadurch kühlt sie den Boden langsamer ab, sodass weniger Kondenswasser entsteht.

#2 – Kühl- und Stillstandszeiten angepasst

Die Acalor läuft ja nicht rund um die Uhr, sondern immer nur in Intervallen. Diese Kühl- und Stillstandszeiten wurden angepasst, damit der Boden mehr Zeit hat, sich zu aklimatisieren.

#3 – Überschwingverhalten angepasst

Am Steuergerät der Acalor, das bei uns im Wohnzimmer hängt, stellen wir eine gewünschte Zieltemperatur ein. Der Temperaturfühler misst die Raumluft und lässt die Acalor entsprechend heizen oder kühlen.

Das sogenannte Überschwingverhalten wurde toleranter eingestellt: wenn wir als Zieltemperatur etwa 24°C einstellen, springt die Kühlung jetzt nicht schon bei 24,1°C mit voller Power an.

#4 – Abschalten der automatischen Belüftung

Sobald es draußen so warm ist, dass im Haus die Kühlfunktion anspringt, schalten wir die automatische Belüftung ab. Dadurch verhindern wir, dass feuchtwarme Luft von draußen ins Haus gesogen wird.

#5 – Und dann war da noch…

… der Tipp, dass wir es mit einem Ventilator versuchen sollten.

Wieso eine Fußbodenheizung / Kühlfunktion von einem Ventilator profitiert

So eine Kühlfunktion sorgt dafür, dass der Fußboden punktuell kalt wird. Natürlich wollen wir ja aber nicht einfach kalte Füße bekommen, sondern die ganze Raumluft gleichmäßig abkühlen.
Die gute alte Physik lässt aber nun mal warme Luft nach oben steigen, während die schwerere kalte Luft unten bleibt.

Da schafft ein Ventilator Abhilfe: er wälzt die ganze Raumluft um, wirbelt die kühle Luft auf und sorgt somit dafür, dass neben dem Fußboden auch weitere Oberflächen abkühlen. Besonders viel bringt das im Treppenhaus, wo die meiste Luft zirkulieren kann.

Zunächst stellten wir daher unseren kleinen Standventilator im Obergeschoss am Treppenabsatz auf. Das brachte schon ein bisschen, allerdings nicht wirklich viel.

Luke zum Dachboden im Danhaus
So sieht im Danhaus übrigens die Luke zum Dachboden aus. Im Hintergrund ist der Standventilator zu sehen.

Der Cheftechniker von Acalor verriet uns dann den Königsweg, den er auch selber zu Hause nutzt: einen Deckenventilator mit Links-/Rechtslauf.
Im Linkslauf zieht der Deckenventilator die kalte Luft hoch und sorgt dafür, dass auch die höheren Luftschichten ausgetauscht und gekühlt werden. Und im Winter stellt man ihn auf Rechtslauf, um die wärmere Luft aus dem Obergeschoss herunterzudrücken und somit sogar Heizkosten zu sparen.

Ein netter Nebeneffekt von so einem Deckenventilator ist seine Größe – damit erreicht man einfach mehr als mit einem kleinen Standventilator.

Das Prinzip leuchtete uns ein. Gesagt, getan!

Unser Deckenventilator… und wie wir das Ding montierten

Danke an den Besten Bauherren für die Fotos, die er bei der Montage gemacht hat! 🙂

Der optimale Platz für den Deckenventilator wäre in der Gaube über dem Treppenloch. Wir maßen den zur Verfügung stehenden Platz aus und wurden auf Amazon bei einem Ventilator mit 1,32m Spannweite* fündig.

Gaube im Danhaus
Hier sollte er hin, der Ventilator

Die Herausforderung: so ein Ventilator braucht einen Stromanschluss, und dort befand sich natürlich keiner. Nach über 2,5 Jahren im Eigenheim zaudern wir mitterweile allerdings nicht mehr, einfach Löcher in unser Haus zu bohren. 😀

Der Plan: den Ventilator an das auf dem Dachboden liegende Stromkabel anschließen, das zu der Lampe dort oben führt!

Erster Akt: die Stromversorgung

Im Baumarkt besorgten wir ein fünf Meter langes, dreiadriges Kabel.

Mit dem Rundbohrer bohrten wir von unten ein Loch in die Decke. In die hinter dem Fermacell liegende Dampfsperre ( = Folie) pieksten wir ein winziges Loch – so klein, um dicht abzuschließen, wenn ein Kabel hindurchgezogen wird.

Anschließend kraxelte der Beste Bauherr auf den Dachboden, was im Hochsommer übrigens ein großer Spaß ist. Ich wusste gar nicht, dass wir eine Sauna besitzen. 😀

Temperatur auf dem Dachboden vom Danhaus im Sommer
Knackige 40°C… und das Thermometer stieg weiter

Aus dem Fach zwischen den Dachsparren, wo er ungefähr das Loch vermutete, zog er die Dämmwolle heraus – und tadaa, tatsächlich entdeckte er den kleinen Lichtpunkt. 😉

Dämmwolle auf dem Dachboden vom Danhaus

Wir schoben das Kabel von unten hindurch und hatten dann eine gewisse Geduldsprobe vor uns, um das widerspenstige Ding mit einem Besenstiel hinten aus dem Fach nach oben zu ziehen.

Das Kabel für unseren Deckenventilator

Als das schließlich geschafft war, zogen wir das Kabel bis zu dem Lichtschalter für die Dachbodenlampe. Mit kleinen Kabelschellen wurde es ordentlich auf den Holzbalken befestigt, danach kam die Dämmwolle wieder an Ort und Stelle.

Kabel auf dem Dachboden vom Danhaus verlegt
Das neu gezogene Kabel. Rechts im Bild ist der Lichtschalter für die Lampe.

Ein befreundeter Elektriker schloss das neue Kabel anschließend so an die vorhandene Leitung an, dass der Ventilator Dauerstrom hat. Er funktioniert also unabhängig vom Lichtschalter.

Zweiter Akt: die Befestigung

So. Jetzt musste noch der Ventilator an der Decke angebracht werden – und mit knapp 7 Kilo ist das Ding ein ganz schöner Oschi!

Montage des Deckenventilators

Zuerst verwendeten wir dafür normale Dübel, denn es hieß damals beim Bau, dass wir in den Fermacell-Platten an einen Dübel 50 Kilo dranhängen könnten. Allerdings drehten sich die Dübel im Fermacell, was nicht gerade vertrauenserweckend war.

Daher drehte der Beste zwei Spaxschrauben mit hinein… aber ehrlich gesagt, war uns immer noch nicht ganz wohl bei dem Gedanken, unter dieser Konstruktion hindurchzulaufen.

Daher nahmen wir den Ventilator nochmal komplett ab und besorgten uns spezielle Kippdübel. Gut, dass das ein Zehnerpack war… letztlich verbrauchten wir 7 Dübel, um zwei in die Decke zu bekommen. 😀 Der Beste Bauherr wunderte sich nämlich, warum die verflixten Dinger einfach nicht im Bohrloch kippen wollten… tjaaaah, wenn man sie falschherum verwendet, geht’s halt nicht. 😀

Schlussendlich hängt der Ventilator jetzt aber bombenfest an der Decke.

Ventilator in unserem Danhaus
Ventilator in unserem Danhaus

Living under the Deckenventilator

Die Höhe des Ventilators kommt gut hin – wir können darunter hindurchlaufen, ohne von den Rotorblättern einen Kopf kürzer gemacht zu werden. Eindeutig hilfreich. Gleichzeitig komme selbst ich bequem sowohl an die Zugkordel, als auch an den Schalter für den Links-/Rechtslauf.

Ventilator in unserem Danhaus

Mit der Zugkordel wird der Ventilator eingeschaltet und kann dann in drei Stufen reguliert werden. Je schneller er sich dreht, desto leister läuft er übrigens. Man hört ihn leise rauschen, das Geräusch ist aber deutlich dezenter als bei dem kleinen Standventilator.

Und was ist mit der Kühlung? – Die ist deutlich spürbar! Das Temperaturempfinden ist viel angenehmer, vor allem im Obergeschoss. Wir spüren eine angenehme leichte Luftbewegung (ohne, dass es zieht wie Hechtsuppe) und die Räume werden weniger warm und stickig.

Ventilator in unserem Danhaus

Der Acalor-Support hat uns dabei wirklich geduldig durch die letzten zwei Jahre geholfen, in denen wir zwischenzeitlich schon ziemlich genervt waren. 🙂

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8 Kommentare

  1. Ich kann mich noch an unsere Ventilator erinnern, ich hatte immer Angst, der kommt irgendwann runter xD

    Aber das mit dem nassen Boden ist ja echt doof, gut, dass ihr da nun eine Lösung gefunden habt 😀

  2. Das Problem wird in anderen Häusern ja auch vorkommen. Wieso machte Danhaus nicht rechtzeitig darauf aufmerksam ? Jetzt überlege ich mir noch einmal etwas gründlicher, welche Firma ich für uns auswählen werde.

    • Haha, definitiv.

      Nur die Katze traut dem Ding noch nicht. Wenn sie unten an der Treppe im Erdgeschoss steht und der Ventilator läuft, traut sie sich nicht alleine hoch. Da müssen dann der Beste oder ich mitkommen. 😀

  3. Oha, wir überlegen auch gerade mit Danhaus und einer Acalor zu bauen und sind gerade in den ersten Gesprächen. Dann werde ich das mal als Frage mitnehmen, wie die Erfahrungen so sind und das mit dem nassen Boden mal erwähnen… ^.^ Und ggf. einen Deckenventilator für den Bau schonmal fest einplanen. Also eine Steckdose über dem Treppenloch… 😀

    • Ja, sprecht das auf jeden Fall an. Ich glaube, mittlerweile gibt es auch eine Richtlinie, dass die Leitungen halt abwechselnd und nicht strangweise verlegt werden müssen.

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