… und dann haben wir den Architekten geschasst.

Endlich mal wieder ein Hausbau-Update! Wenn auch kein erfreuliches…
Nach dem Kauf unseres Grundstücks sind wir natürlich Feuer und Flamme, endlich loszulegen mit dem Hausbau! In den letzten Wochen mussten wir uns allerdings erst einmal hauptsächlich in Geduld üben.
Warten, warten, warten.
Denn wir warteten auf eine ganze Reihe von Menschen:
Wir warteten auf den Vermesser. Unser Grundstück besteht nämlich eigentlich noch aus zwei Teilen bzw. Flurstücken. Wir kaufen ein bestehendes Flurstück plus ein Stück von dem angrenzenden Flurstück. Daher muss das Grundstück neu vermessen werden.
Wir warteten auf den Bodengutachter. Ohne dessen geotechnischen Bericht können und wollen weder der Kellerbauer, noch der Fertighaus-Hersteller Danhaus loslegen.
Nicht zuletzt würde erst dieses Gutachten zeigen, ob wir überhaupt unterkellern dürfen – Stichwort Wasserschutzgebiet und Grundwasserspiegel, den man dort nicht absenken darf.
Letztlich warteten wir vor allem auch auf den Architekten. Und auf den warteten wir oft und wegen x verschiedener Sachen und… long story short: nach zwei entnervten Monaten haben wir Danhaus gebeten, mit einem anderen Architekten zusammenarbeiten zu können.
Der Architekt und seine Vogel-Strauß-Politik
Den Architekt hat Danhaus vermittelt. Unsere (wirklich sehr sympathische!) Ansprechpartnerin dort wies uns im Vorfeld schon mal darauf hin, dass man sich den Architekten warm halten solle, ihn aber ab und an auch mal dezent treten müsse.
Das ist übrigens auch der Tenor, den ich aus den diversen Baublogs herausgehört habe, die ich mittlerweile alle verschlungen habe – egal von welchem der vielen Fertighaus-Hersteller. Architekten scheinen eine ganz besondere Spezies zu sein.
So weit, so gut.
Ich habe viel Verständnis für volle Terminkalender. Wir sind schließlich nicht die Einzigen, die bauen. Und da insbesondere Anträge und Genehmigungen durch x verschiedene Hände gehen müssen, dauern einige Dinge einfach ihre Zeit. Doof, ist aber halt so.
Wofür ich allerdings absolut kein Verständnis habe: Vogel-Strauß-Politik. Nicht auf Fragen eingehen. Emails unbeantwortet lassen. Dinge verschludern. Nicht telefonieren wollen.
Auch wenn jemand viel zu tun hat, die zwei Minuten für einen „Melde mich später“-Zweizeiler müssen binnen drei Tagen doch einfach drin sein. Und für urlaubsbedingte Abwesenheit gibt es Autoresponder, die einen genau darüber informieren.
Sich aber einfach gar nicht zu melden, finde ich höchst unprofessionell – und wenig vertrauenserweckend. Vor allem bei einem Projekt, das mal locker einen sechsstelligen Betrag verschlingt…
Ein sicheres Mittel, die Leute aufzubringen und ihnen böse Gedanken in den Kopf zu setzen, ist, sie lange warten zu lassen.
Nietzsche
Zwei Monate lang ging das jetzt so – und ich habe mich zunehmend unwohl gefühlt bei dem Gedanken, dass dieser Mensch mit uns unser Haus planen soll. Ich hatte schlichtweg kein Vertrauen mehr, nur Bauchschmerzen.
Dem Besten erging es ähnlich, und letztlich haben wir Danhaus letzte Woche um einen anderen Architekten gebeten. In Anbetracht der mittlerweile ellenlangen Liste von Dingen, die mit diesem Architekten schiefgelaufen sind, hatte man dort Verständnis für unsere Entscheidung und wir bekamen einen neuen Architekten zugeteilt.
Ein neuer Architekt für unser Haus
Und was soll ich sagen? Innerhalb von 24 Stunden hat dieser neue Architekt schon mehr getan als sein Vorgänger in den ganzen zwei Monaten! Er hat sich direkt am ersten Tag mit den Unterlagen vertraut gemacht, hat von sich aus mit Ämtern telefoniert, hat sich mit uns in Verbindung gesetzt und sich erkundigt, welche Pläne wir für die Platzierung von Haus und Garage haben, und so weiter. Hach! 🙂
Dieses ganze Theater mit dem Architekten hatte mich in der letzten Zeit ganz schön angekekst und es fühlte sich immer unwahrscheinlicher an, dass wir da jemals wirklich ein Haus bauen würden.
Der Wechsel des Architekten hat uns da endlich wieder mehr Zuversicht gegeben!
Nachdem mittlerweile der Vermesser fertig geworden ist und wir auch das Bodengutachten erhalten haben, steht der konkreten Planung nichts mehr im Wege: sobald wie möglich treffen wir uns mit dem Architekten vor Ort auf dem Grundstück.
Ich bin schon sehr gespannt, was der Fachmann zu unseren „Platzierungsentwürfen“ sagt – wir haben ja zum Glück keine Auflagen, was wo stehen muss (in manchen Baugebieten ist ja sogar der Standort der Mülltonnen vorgegeben 😳 ).
Dem Bodengutachten widme ich übrigens noch einen eigenen Beitrag.
Also – Daumen drücken, dass mit dem Architekten jetzt alles besser läuft! Sobald es etwas Neues gibt, berichte ich. 🙂