Das Werkelzimmer-Makeover

Im Sommer waren wir im Umbau- und Umräumfieber. 😀 Nach unserem Wohnzimmer-Makeover im letzten Jahr und nachdem sich der Beste kräftig im Keller ausgetobt hat, war schließlich das Gästezimmer / Werkelzimmer an der Reihe.
Wie nutzen wir diesen Raum mittlerweile?
In der Roomtour damals nach dem Einzug 2017 hast du das Zimmer ja schon kennenlernen können. Von Anfang an war eine Doppelnutzung als Gästezimmer und Werkelraum für meine kreativen Projekte mit Papier & Co. geplant.

Nun ja. Allzu oft hatten wir dann jedoch keine Übernachtungsgäste – am häufigsten noch meine Mom, die etwa an Weihnachten über Nacht bleibt. Der Kontakt mit weiter entfernt lebenden Bekannten ist tatsächlich loser geworden, und die Nachbarn schaffen es nach feuchtfröhlichen Abenden meist noch zurück in ihr eigenes Haus. 😀
Und dann kam ja eh Corona… die Bezeichnung „Gästezimmer“ traf also eigentlich überhaupt nicht zu.

„Tierzimmer“ wäre schon passender, denn zu 90% lümmelten Hund & Katz auf dem Sofa herum. 😀

Und wie schaut es mit dem Basteln aus? Tja. Jetzt habe ich schon den Luxus eines eigenen Basteltischs – aber der stellte sich als viel zu klein heraus. Meistens schleppte ich meine Siebensachen deswegen an den Wohnzimmertisch. Und weil das immer so ein Theater war, konnte ich mich oft gar nicht zum Werkeln aufraffen. #luxusproblem
Das wollte ich ändern.
Das Bastelzimmer-Makeover
Im Juli war es denn soweit… das große Umgestalten konnte beginnen! 🙂
Der große Kleiderschrank hinter der Tür sollte seinen Platz behalten, alles andere durfte durch die Gegend wandern. Einige neue Möbel zogen auch ein.
Adieu Sofa, hallo Bett!
Als erstes schleppten wir das Sofa in den umgeräumten Keller. Das Ding ist halt schon recht sperrig, gerade für einen doch eher kleinen Raum. Gerade mal 10,5m² misst das Werkelzimmer nämlich. Der Sportraum im Keller hat dadurch eine gemütliche Sitzecke bekommen.
Stattdessen baute ich mein altes weißes Metallbett wieder zusammen, das mir immer viel zu schade zum Weggeben war. Das steht jetzt sowohl für Gäste, als auch die Viecher bereit. Und es nimmt deutlich weniger Platz weg!

Eine Tagesdecke sowie eine Hundedecke schützen das Bettzeug:



Damit das Bett nicht so kahl ist und wohnlicher ausschaut, besorgte ich außerdem noch 4 einfache Kissen sowie ein Set mit Bezügen:


Auf zum Möbelschweden: ein neues Regal & eine Tischplatte mit Tücken
Das Herzstück eines Werkelzimmers sind natürlich der Schreibtisch und Aufbewahrungsmöglichkeiten für all den Bastelkram. An einem Samstagnachmittag fuhren wir deswegen zum Möbelschweden. Urgh…!
Wir waren natürlich nicht die Einzigen. Und dann wählten wir auch noch das Level für Fortgeschrittene: in der SB-Halle feststellen, dass man nochmal zurück in die Markthalle muss und sich demzufolge gegen den Menschenstrom zurückkämpfen muss.
In Zeiten von Corona gar nicht so einfach, weil viele das mit den 1,50m Abstand nicht so genau nehmen. Ich kam mir vor wie so eine Figur in einem Jump ’n‘ Run-Spiel… 😵
Vorher hatte im Werkelzimmer ja ein Kallax-Regal mit 4×4 Fächern gestanden. Das fand ein neues Zuhause bei meiner Mom. Stattdessen besorgte ich ein halb so großes mit 2×4 Fächern.
Zwei Wandregale sollten zusätzlichen Stellplatz bieten.
Außerdem kaufte ich eine einfache Tischplatte (Lagkapten). Die sollte mich später noch vor eine Herausforderung stellen…
Das große Leerräumen & Schrauben
Zuerst räumte ich den ganzen Kleinkram weg…
… dann war es Zeit fürs Möbelrücken und Zusammenbauen der Neuzugänge.
Der Schreibtisch wanderte in die gegenüberliegende Ecke. Daneben stellte ich die beiden Kommoden auf, die als Auflage der Tischplatte fungieren sollten.

Das erste Hinstellen war jedoch ernüchternd – dass die Tischplatte 10cm tiefer in den Raum ragte und zudem ein Stück niedriger ist als der Schreibtisch, sah wirklich dämlich aus. Da musste ich mir also noch etwas überlegen.


Letzten Endes klemmte ich mir die Tischplatte kurzerhand unter den Arm und schleppte sie quer durchs Dorf – kann man ja mal machen, so bei Sonnenschein. Auch eine Tischplatte will schließlich mal was von der Welt sehen. 😀
Ein Nachbar hat nämlich eine professionelle Holzwerkstatt inklusive riesiger Tischkreissäge und kürzte mir die Platte netterweise um 10cm. Das geht von Hand mit der Stichsäge einfach nicht so exakt.
Ursprünglich hatte ich noch vor, die 6cm Höhenunterschied zwischen den beiden Tischen mit Holzklötzchen unter den Kommoden auszugleichen. Ehrlicherweise war mir das aber zu umständlich und ich finde die unterschiedlichen Höhen nicht tragisch, ich würde das eh nie als durchgehende Arbeitsfläche nutzen.
Um mich besser zurechtzufinden, habe ich alle Schubladen der beiden Kommoden übrigens mit Dymo-Labels beschriftet.


Das Kallax-Regal mitsamt einigen Schranktüren war flott aufgebaut… die neugierige Nala war dabei natürlich immer mit von der Partie!


An den Wänden…
Als nächstes ging es an die Befestigung der Wandregale. Praktischerweise passen hier in die Nische zwischen Wand und Schreibtischaufsatz zwei 80cm breite Regale nebeneinander hin.
Die Befestigung gestaltete sich dabei etwas tricky, weil die Wandhalterungen nicht einfach direkt angeschraubt werden, sondern auf einer Schraube eingehängt werden. Deren Position will also exakt abgemessen und berechnet werden.

Aus der Küchenabteilung des Mödelschweden hatte ich mir noch zwei Stangen mitsamt Haken und Taschen mitgenommen. Das ist praktisch für all den Kleinkram wie Scheren oder Pinsel, die ich schnell bei der Hand haben möchte.

Eine LED-Kette darumgewickelt, et voilà:

Fertig!
So sieht es jetzt aus:

Den ursprünglichen stylishen, aber unbequemen Bürostuhl aus Metall hatte ich übrigens schon letztes Jahr eingetauscht gegen einen klassischen weißen Holzstuhl.


In den Holzschubladen finden Kleinigkeiten wie Acrylblöcke, Bänder oder Masking Tape ein Zuhause:
Auf den beiden Schreibtischplatten habe ich jetzt genügend Platz, um in Ruhe arbeiten zu können.


In diesem Sinne… so macht das Werkeln endlich wieder Spaß. 🙂