Unser Gartenguckloch im März 2017

Es wird…! Ganz allmählich setzt sich der Frühling doch endlich durch! =)
Das erste Drittel des Monats war herzlich ungemütlich: nass, kalt und windig. Brrrrr! Dann wurde es für ein paar Tage endlich besser und beim ersten Sonnenstrahl hielt mich am Wochenende nichts mehr im Haus. Allerdings sollte die Freude nicht lange andauern: das Regenwetter kam wieder und wenn ich morgens zur Arbeit gefahren bin, meldete das Thermometer im Auto gerade mal irgendetwas zwischen 1 und 4°C. Och nööö…!
In den letzten paar Tagen ist es aber sonnig und so warm, dass sogar ich olle Frostbeule kurzärmlig im Garten herumgefuhrwerkt habe. 🙂


Der Überblick Mitte März von der Loggia aus – seitdem hat sich so Einiges verändert:

Nach wie vor erinnert das Grundstück mehr an einen Acker als denn an einen Garten – aber hey, es nimmt Gestalt an. 😉
Mittlerweile ist der Boden auch soweit getrocknet, als dass man von A nach B laufen kann, ohne im Schlamm zu versinken.
Aktion Ziegelstein
Vom Verklinkern hatten wir ja noch jede Menge Ziegel übrig. 533, um genau zu sein.
Ursprünglich lagen die neben dem Haus und waren dort allen möglichen Arbeiten im Weg, sodass wir sie letztes Jahr mühselig mit der Schubkarre in den Garten beförderten und dort auf eine Palette schichteten:

Merke: die Pyramiden von Gizeh sind wahrscheinlich auch einfach nur deswegen entstanden, weil die alten Ägypter halt irgendwie Ziegel übrig hatten und nicht wussten, wohin damit… =)
Nun wollen wir aber bald den Rasen vorbereiten, und da lagen die Ziegel nun auch wieder im Weg. Ergo brachten wir abermals die Schubkarre an den Start, karrten die Dinger quer durch den Garten ächzend den Anstieg zur Terrasse hoch und schichteten sie in der Terrassenecke auf.
Tja… und wir waren dann schon eine ganze Weile zugange und fast fertig, da klingelte das Telefon: es hatte sich auf unser Inserat hin ein Interessent gefunden und würde die Dinger am nächsten Tag abholen. Gnah, dann hätten wir sie auch da hinten liegen lassen können… 😀
Gartenhäuschen
Dass ich unser Gartenhäuschen fertig gestrichen und eingeräumt habe, erwähnte ich ja neulich schon mal in einem gesonderten Blogeintrag. Der Vollständigkeit halber sei es hier auch nochmal erwähnt.

Die ersten Obststräucher
Yay, ich habe mit dem Pflanzen begonnen! 🙂
Zu unserer kombinierten Geburtstags- und Einweihungsparty hatten wir eine Himbeere und eine Schwarze Johannisbeere geschenkt bekommen. Die warteten nun also schon fast einen Monat in ihren Töpfen darauf, endlich in die Erde zu kommen.
Am hinteren Ende unseres Gartens, vor den Holzzaun, sollen eine ganze Menge Obststräucher hinkommen.
Hier habe ich also damit begonnen, ein Beet anzulegen, d.h.: abstecken, Unkraut und Gras herauskomplimentieren, den Boden lockern. Der lehmige Boden war relativ schwer umzugraben; ich habe Sand untergemengt, um ihn aufzulockern und Staunässe entgegenzuwirken. Am Schluss kam eine Schicht Rindenmulch rings um die Pflanzen.

Für die Himbeere muss ich noch ein Spalier bauen, an dem die Ranken Halt finden. Damit warte ich aber, bis ich auch die übrigen Himbeerpflanzen gesetzt habe, wir bekommen nämlich netterweise noch welche von Bekannten und von Nachbarn.
Die Schwarze Johannisbeere entwickelt auch schon jede Menge Blätter:

Heute hat sie übrigens noch Gesellschaft von zwei weiteren Johannisbeeren (einmal rot und einmal schwarz) bekommen.
Unsere Nachbarn bauen demnächst nämlich auch und wir geben ihren Pflanzen sozusagen Asyl, damit sie nicht unter die Räder Raupen der Bagger kommen.
Unser alter Apfelbaum bekommt zwei neue Freunde
Unser alter Apfelbaum muss sich ja schon recht einsam gefühlt haben in letzter Zeit. Immerhin war das Grundstück früher eine Obstwiese mit viel mehr Apfelbäumen! Damit er nicht so einsam ist, hat er nun zwei Freunde bekommen. 😉
Eine Kletterrose habe ich direkt neben ihm gepflanzt. Der Plan ist, dass sie malerisch am Stamm des Apfelbaums emporranken wird und ihre weißen Blüten mit dem Rot des Gartenhäuschens im Hintergrund kontrastieren. Nur zur Sicherheit habe ich die Rose über diesen Plan informiert und sie hat zumindest nicht widersprochen. :o)

Außerdem haben wir einen zweiten Apfelbaum gepflanzt. 🙂 Den haben wir von unseren Nachbarn geschenkt bekommen, wobei wir uns die Sorte ausgesucht haben… die Wahl fiel auf „Kaiser Wilhelm“, das ist nämlich eine alte Sorte, die hier aus dem Bergischen Land stammt.

Und wieso in aller Welt ein Apfel nach einem Kaiser benannt ist, weiß Wikipedia:
Die Apfelsorte Kaiser Wilhelm wurde 1864 als bereits veredelter Baum im Garten von Haus Bürgel in der Urdenbacher Kämpe zwischen Düsseldorf-Urdenbach und Monheim-Baumberg aufgefunden. Der Volksschullehrer und Pomologe Carl Hesselmann (1830–1902) aus Witzhelden (Bergisches Land) leistete mit der Benennung – nicht ganz uneigennützig – einen Beitrag zum Kult um Kaiser Wilhelm I. Der Apfel wurde 1875 Kaiser Wilhelm zur Geschmacksprobe vorgelegt, der daraufhin die Namensverwendung für „diesen wahrhaft majestätischen Apfel“ huldvoll genehmigte und sich mit einer gerahmten Fotografie mit eigenhändiger Unterschrift bedankte.
Aufgrund genetischer Untersuchungen wurde die Apfelsorte Kaiser Wilhelm vor wenigen Jahren als „Plagiat“ erkannt. Die Sorte ist identisch mit der Lokalsorte „Peter Broich“, die aus der Kölner Umgebung schon vor der „Entdeckung“ Hesselmanns bekannt war.
Quelle
So so – wieder was gelernt.
Konnichiwa, Japanischer Ahorn
Schon seit Jahren wünschst sich der Beste einen Japanischen Ahorn. Jetzt haben wir endlich ein Plätzchen dafür gefunden.

Auch hier galt es wieder, den Boden zu lockern und mit Sand zu verbessern. Ich hoffe sehr, dass der kleine Kerl dadurch mit unserem Lehmboden zurechtkommt… dooferweise habe ich erst nach dem Pflanzen den Tipp gelesen, das Bäumchen auf einen kleinen Erdhügel zu setzen, wo das Wasser besser abfließen kann. Eventuell muss ich ihn also nochmal umsetzen.

Der Totholzstapel und die alten Baumstämme
Als Vorbereitung für den Rasen habe ich Stöcke, dicke Wurzeln und natürlich sämtlichen Müll von unserem Acker aufgesammelt.
Es war richtig heftig, wie viele Glasscherben ich gefunden habe – über dreißig, und hie und da entdecken wir immer noch welche. Das liegt wohl daran, dass das Grundstück früher ja ein eher wilder Garten war mit einer Partyscheune als eine klassische Obstwiese… da ist wohl beim Feiern einiges zu Bruch gegangen und einfach in den Garten geworfen worden. 😐
Hoffentlich treten die Tiere nirgendwo in eine versteckte Scherbe. Bis jetzt hatten wir da echt Glück und suchen unseren Acker immer mit Argusaugen nach einem verräterischem Glitzern ab.
Die ganzen Äste habe ich zu einem Totholzstapel aufgeschichtet. Über einen solchen Rückzugsort freuen sich diverse Insekten, Blindschleichen und natürlich auch Igel. Ich würde mich sehr freuen, wenn hier irgendwann ein Igel sein Domizil aufschlagen sollte. 🙂
Außerdem haben wir ja noch zwei Baumstämme, die ich mir beim Roden des Grundstücks behalten habe. Einen davon haben wir an den Rand der Mulde gehievt, der andere grenzt jetzt erstmal den Totholzstapel von den Obststräuchern ab.

Alter Schwede, ich hätte nie gedacht, dass so ein verhältnismäßig kleiner Baumstamm dermaßen schwer ist. oO

Demnächst werden wir das Projekt Rasen angehen… dazu muss der Boden gefräst werden, damit er letztlich „feinkrümelig“ und natürlich frei von Unkraut ist. Da wir in unserem Naturgarten auf Herbizide verzichten, rupfe und grabe ich schon fleißig. 😀
Sobald das Gras eingesät ist, herrscht für den Hund leider erstmal 6-8 Wochen Gartenverbot… bis dahin erfreut sich Nala aber noch an dem schönen Wetter:

Ich bin selber sehr gespannt, was es dann in einem Monat beim Gartenguckloch April alles Neues gibt. 🙂