Als ich letzten Mai unseren Bauerngarten anlegte, streute ich das Wegekreuz einfach mit Rindenmulch ab.
Ich mag Rindenmulch ja sehr gerne, um preiswerte, unkomplizierte und nachhaltige Wege anzulegen. Auch im Vorgarten, Mittelgarten und dem Gemüsegarten / Hühnergarten bestehen die Wege deswegen einfach aus Rindenmulch.
Hier im Bauerngarten störte mich allerdings recht bald eine Sache: die Grenzen zwischen Weg und Beet verschwammen schon bald, fransten aus. Das sah nicht schön aus – weniger wildromantisch als einfach nur etwas verlottert. 😀
Daher habe ich mich entschlossen, Weg und Beet durch eine Kante aus Pflastersteinen sauber voneinander abzugrenzen.
Gesagt, getan.
Ich besorgte einen Haufen Pflastersteine und fühlte mich dabei an den Aufbau der Hochbeete erinnert, bei dem ich ja auch zwei Streifenfundamente aus Pflastersteinen angelegt hatte.
Mitte Februar – an einem wunderbaren Vorfrühlingstag – konnte es losgehen. 🙂
Vorarbeiten: die Wegbreite im Bauerngarten
Als erstes ermittelte ich mit einem Zollstock am Zaun jeweils die Mitte des Bauerngartens. Dann überlegte ich mir, wie breit ich den Weg anlegen wollte. Ich entschied mich für 60cm von Außenkante zu Außenkante der Pflastersteine (also 10cm Stein, 40cm Mulch und dann wieder 10cm Stein).
Bei dieser Breite verschenke ich nicht unnötig viel Beetfläche und die Schubkarre kann genau auf den Pflasterkanten zu stehen kommen.
Die erste Reihe spannte ich mir mit einer Schnur als Orientierung ab… nur um festzustellen, dass das schief aussah. In der Tat – so exakt quadratisch ist unser Bauerngarten gar nicht, der bildet ein leichtes Trapez. *ahem*
Daher verließ ich mich dann doch lieber auf mein Augenmaß und spannte den Weg so ab, dass er harmonisch wirkt. 😀
Reihe für Reihe: die Pflasterkante entsteht
Ich arbeitete jeweils vom Zaun zur Mitte hin, erst die eine Seite des Wegs und dann die andere.
Mit dem Unkrautstecher sorgte ich für freie Bahn (vor allem Gras und Löwenzahn hatten sich breitgemacht). Dann schippte ich die Erde ein bisschen auf Seite, um die Pflastersteine leicht eingraben zu können.
Die Steine bettete ich in Sand.
Sobald eine Reihe fertig war, verfüllte ich die Fugen zwischen den Steinen mit Sand.
Am Rand arbeitete ich dann auf der Beetseite mit Erde an, damit die Pflastersteine da ordentlich Halt haben. Dafür war es verdammt praktisch, dass unser fleißiger Maulwurf in letzter Zeit so viel Erde angehäuft hatte. 😀
Ein unerwarteter Fund
Überflüssig zu erwähnen, dass ich bei dem Gebuddel mal wieder ein halbes Dutzend Glasscherben fand, oder? Die kamen jetzt vor allem aus der Maulwurfshügelerde. Ich habe hier in den letzten vier Jahren schon soooo viele Scherben ausgegraben… das müssen allmählich doch wirklich mal alle gewesen sein.
Wie gesagt, mit dem Fund der Scherben hatte ich schon gerechnet.
Eine Überraschung allerdings, über die ich mich auch deutlich mehr freute: eine ganze Menge pflückreifer Feldsalat. 🙂 Den hatte ich im Herbst ausgesät und dann tatsächlich mehr oder weniger vergessen (oder zwischen wild wuchernden Riesen-Radieschen schlicht nicht mehr entdeckt).
Der Feldsalat bescherte uns also die erste Ernte 2020. 🙂
Schräge Ecken
Eigentlich wollte ich die Pflasterkanten einfach im 90°-Winkel aufeinander stoßen lassen. Der Beste hatte allerdings eine gute Idee: wir schrägen die Ecken ab.
Dadurch fällt nicht weiter auf, dass das alles nicht so ganz symmetrisch geworden ist. Außerdem sieht das Wegekreuz dadurch einfach hübscher und nicht so einfallslos aus. 🙂
Anfüllen des Wegs mit Rindenmulch
Eine dünne Schicht Rindenmulch vom ursprünglichen Weg lag da zwar noch, die habe ich aber kräftig aufgefüllt. Das sieht jetzt nicht nur ordentlicher aus, die dicke Mulchschicht unterdrückt auch Unkrautwuchs und gleicht die ein oder andere Unebenheit im Boden aus.
Natürlich fehlten bei der Aktion am Ende zwei Steine und eine gehörige Portion Rindenmulch. 😀 Ein paar Tage später ging es also nochmal zum Baumarkt und dann konnte ich mein Werk endlich vollenden:
Der Mangold hat den Winter übrigens gut überstanden und stand den Pflastersteinen netterweise nicht im Weg:
Dass das jetzt nicht ganz symmetrisch geworden ist, fällt nicht mehr auf, sobald die ersten Pflanzen wachsen.
Jetzt kann der Frühling kommen! 🙂
Seufz, Wege anlegen, ja… dieses Jahr werden bei mir ein paar mehr Wege und Beetränder mit Steinplatten entstehen, da ich welche geschenkt bekommen habe. Rindenmulch finde ich eigentlich auch immer gut – nur geht das auch fix ins Geld, wenn man es kaufen muss. Und wenn man nur dünne Schichten macht, funktioniert die Unkrautunterdrückung nicht, da kann man es dann auch gleich lassen. Na, mal schauen. Bei euch sieht es jedenfalls jetzt schick aus! 🙂
Ah, wie cool, dass du die Steine umsonst bekommen hast. 🙂
Bei uns in der Ecke gibt es Rindenmulch preiswerter im Baustoffzentrum und sogar kostenlos bei einer Landfuxx-Filiale, dafür braucht’s halt nur einen Hänger.
Für den Hühnergarten brauche ich auch noch eine ganze Menge Mulch für die Voliere. Da werde ich einen der Nachbarn mit Hänger bitten, mit mir dahin zu fahren.
Weg … da triffste nen Punkt ^^
Ich bin am hin und her überlegen was ich mit dem Weg bei uns im Garten machen soll. Rasen raus und Mulch rein,da könnte ich gleich nen LKW bestellen,denn mit 1-2 Tüten ist es da nicht getan.
Rasen drin lassen ist auch nicht so ganz eine Option,zu viele Ameisen und ist mir ehrlich gesagt auch zu doof ewig zu schneiden. Mit der Motor-Sense hab ich mir ja so wild den Arm gezerrt -.-
Steine möcht ich nicht,Holz teuer bzw. generell viel Geld ausgeben wollte ich nicht. Am liebsten umsonst oder wenig und irgendwas wieder verwerten,statt neu kaufen.
Fazit,der Garten ist zu groß *lach*
Ob und wann ich da eine Lösung finde … ich weiß es noch nicht.
Hmm, in irgendeinem Buch habe ich mal den Vorschlag gelesen, die Wege im Gemüsebeet mit Klee einzusäen. Wird nicht so hoch wie Gras, ist widerstandsfähig beim Drauftreten und bietet durch die Blüten ja jede Menge Insektennahrung. Wäre das vielleicht einen Versuch wert?
Ich hab bei uns eher das gegenteilige Problem – der Garten ist zu klein. 😀
Mein geplantes Milpa-Beet wird wenn überhaupt erst nächstes Jahr etwas, gerade finde ich da einfach keinen Platz für. Bei der Saatgutbestellung war ich jetzt auch recht großzügig, so nach dem Motto: „och, irgendwo findet sich dafür bestimmt noch ein Eckchen…“ 😀
Mit dem neuen Weg sieht der Bauerngarten sehr gut aus. Da hat sich die Arbeit gelohnt.
Liebe Grüße
Sabine
Hallo Sabine,
dankeschön! 🙂
Liebe Anne,
Euer neues Wegkreuz im Bauerngarten ist wirklich sehr gut gelungen. Mit dem erweiterten Mittelteil des Wegekreuzes habt Ihr eine gute und sehr vorteilhafte Entscheidung gefällt!
Es sieht super aus!
Alles Liebe und einen schönen Restsonntag
Heidi
Hallo Heidi,
lieben Dank! 🙂
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