Unser Haus wird allmählich immer konkreter: wir haben die drölfzighundert Entscheidungen bei der Bemusterung gemeistert!
Gestern hatten wir nämlich unseren Bemusterungstermin bei Danhaus. Dafür hatte ich mir einen Tag Urlaub genommen – denn das erledigt man nicht mal eben nebenbei.
Wie funktioniert die Bemusterung bei Danhaus?
Bei so einem Fertighaus entscheidet man sich ja nicht nur einfach für ein Modell und feilt dann vielleicht noch ein bisschen am Grundriss herum. Es gilt vielmehr, noch wesentlich mehr Details festzulegen: von den Innentüren über die Klinkersteine, die Fensterbänke, den Bodenbelag und so weiter.
Für jede Kategorie stehen verschiedene Optionen zur Auswahl. Einige sind im Grundpreis enthalten, einige kosten einen Aufpreis und andere wiederum sind preiswerter, sodass man als Bauherr weniger bezahlt als ursprünglich geplant. Bei vielen Gewerken kann man sich auch entscheiden, sie komplett in Eigenleistung zu erbringen – dann bekommt man den entsprechenden Betrag für die Standardvariante von Danhaus gutgeschrieben. Das ist sehr schön transparent gehandhabt.
Die generelle Bemusterung bei Danhaus findet in einem der Musterhäuser statt. Wir verbrachten dazu rund drei Stunden in der FertighausWelt in Frechen.
Einige der Elemente kann man sich live und in Farbe vor Ort angucken, beispielsweise die verschiedenen Türklinken. Anderes, wie die Treppe, sucht man aus Katalogen aus.
Die Elektro- und Sanitärbemusterungen finden bei Danhaus separat statt, da das über Partnerfirmen läuft.
Bei einigen anderen Fertighaus-Herstellern wird alles auf einmal bemustert, sodass man ein oder sogar zwei Tage von morgens bis abends mit nichts anderem beschäftigt ist. Dass Danhaus die Bemusterung auf mehrere Einzeltermine aufteilt, finde ich viel sinnvoller… schließlich sind das ja durchaus wichtige Entscheidungen, die man da so treffen muss.
Die Checklisten: was sucht man alles aus?
Im Großen und Ganzen kamen wir mit den Entscheidungen sehr zügig voran, aber es sind einfach unglaublich viele Details, die da ausgesucht werden wollen. Die Checklisten umfassen nicht ohne Grund stolze 13 Seiten.
Die folgenden Kategorien werden abgehandelt:
- Innenwände (Fermacell, Holz oder Wandfliesen)
- Decken (Fermacell, Holz, Paneele, Schallschutzdecke oder Kathedralendecke)
- Bodenbeläge (Teppich, Fliesen, Dielen, Laminat oder Parkett)
- Fußleisten
- Fensterlaibungen (Fermacell oder verfliest)
- Fensterbänke (Fermacell, Kunststein oder verfliest)
- Fenster & Türen:
- Klarglas, Ornamentglas in verschiedenen Arten, Sicherheitsglas
- Stärke der Glasisolierung
- Rollläden, Außen-Jalousien, Klappläden oder nichts davon
- Rahmen (Holz, Kunststoff oder Holz/Alu)
- Sprossen (zum Aufklappen, echte Sprossen, als LZR innen zwischen den Glasscheiben; verschiedene Aufteilungen oder auch gar keine)
- Zargen und Beschläge (Grundsicherheit oder zusätzlicher Schutz)
- Griffe
- Erker, Gaube und Hems (optional)
- Fassade (Verblend, Holz oder Putz – jeweils Farbe und Sorte)
- Sohlbänke
- Schornstein (sofern man einen hat – haben wir nicht, da wir mit einer Luftwärmepumpe heizen)
- Dacheindeckung (Ziegelform und -farbe, Regenrinne)
- Treppe
- Loggia und Balkon (optional)
- Sanitär:
- WC
- Waschbecken
- Dusche
- Badewanne
- Armaturen
- Heizsystem (Gas oder verschiedene Wärmepumpen)
- Heizkörper oder Fußbodenheizung
- Kühlfunktion
- Photovoltaik (optional)
- Lüftungssystem
- Carport oder Garage
Wofür haben wir uns entschieden?
Natürlich hatten wir uns bereits im Vorfeld schon so unsere Gedanken gemacht und ich hatte fleißig gegoogelt und Hausbau-Blogs gelesen.
Unsere Beraterin hatte aber noch etliche praktische Tipps für uns.
Die Türen
Beispielsweise finde ich ja diese Innentüren schick, die ein paar waagerechte Fräslinien haben. Halt so im Landhausstil. Dass die einen Aufpreis kosten, ist die eine Sache. Dass sich in diesen Rinnen aber auch alsbald Staub ansammelt und dann noch mehr geputzt werden will, eine andere… das hatte ich so nicht bedacht.
Letztlich haben wir uns jetzt fast überall für schlichte weiße Türen entschieden, wie sie im Standard enthalten sind. Außer für die Tür zwischen Flur und Wohnzimmer sowie zwischen Wohnzimmer und Küche: hier wird es ein schmales Glaselement in der Tür geben, was einfach schicker aussieht.
Die Fenster
In den Badezimmern sowie im starren Teil der Haustür wollte ich auf jeden Fall blickdichtes Ornamentglas haben, während der Beste zu normalem Glas und Vorhängen tendierte. Die Idee unserer Beraterin: normales Glas nehmen, erstmal gucken und dann gegebenenfalls einfach Sichtschutzfolie anbringen. Ist deutlich günstiger und lässt sich nach Belieben ändern. 🙂
Ornamentglas haben wir jetzt nur im Fenster des Gäste-WCs und im Badezimmer (natürlich Satinovo, was gefühlt alle Danhaus-Bauherren nehmen, auch wenn es Aufpreis kostet).
Nachtrag: tatsächlich haben wir den starren Fensterteil neben der Haustür einfach mit normalem Glas zum Durchgucken gelassen und sind glücklich damit. Da der Blick auf eine Weide geht und nicht etwa auf eine belebte Straße, guckt uns da meist eh keiner rein und wir genießen eine schöne Aussicht.
Sprossenfenster sind auch nicht gleich Sprossenfenster, da gibt es vier verschiedene Varianten. Wir nehmen die „Deutsche Sprosse“ – quasi die gleichmäßige Standardaufteilung, die Kinder einzeichnen, wenn sie ein Haus malen. 😀
Die Treppe
Standardmäßig werden die Innentreppen bei Danhaus aus Kiefernholz hergestellt. Optisch finde ich das total schön, allerdings ist Kiefer doch ein recht weiches Holz. Da bei uns auch Hund & Katz mit ihren Krallen herumlaufen, wollte ich ein härteres Holz haben. Da haben wir jetzt Buche.
Neben der Holzsorte muss man sich auch für die Form der einzelnen Elemente entscheiden, ob die Stufen offen oder geschlossen sein sollen, ob die senkrechten Stäbe aus Holz oder Edelstahl sein sollen, ob sie holzfarben bleiben oder mit Weißlack behandelt werden soll, und so weiter.
Wir haben uns für eine recht schlichte, offene Treppe entschieden.
Der Klinker
Unsere Fassade wird im Erdgeschoss verklinkert, im Dachgeschoss mit weißem Holz verkleidet. 😍
Natürlich muss man sich hier zwischen 83429472 verschiedenen Klinkern entscheiden. Unsere Wahl ist auf Terca Cienna gefallen. Wir bleiben allerdings bei der grauen Standardfuge, weil weiße Fugen direkt ein paar Tausend Euro mehr kosten.
Nachtrag: Es kam dann doch alles ganz anders. 😀 Erstens haben wir uns letztlich dann doch für helle Fugen entschieden, der Optik wegen. Und zweitens hatten wir uns bei der Bemusterung doch für einen anderen Klinker entschieden, nämlich den „Egernsunder 3.3.70″… und uns das nur ganz anders gemerkt. Von wegen Terca Cienna. Was dann später während der Bauphase bei mir zu einem halben Herzinfarkt führte… diese Story kannst du im Beitrag über das Verklinkern nachlesen.
Die Dachziegel
Bei den Dachziegeln mussten wir uns nicht nur für eine Farbe entscheiden, sondern auch für eine Form. Herrje, da habe ich vorher noch nie drauf geachtet. 😀
Unser Dach wird klassisch rot – wieder so etwas wie aus dem Bilderbuch. 🙂