Sie sind langlebiger als Holzstecker, nachhaltiger als Plastikschildchen und preiswerter als Pflanzenstecker aus Metall: selbstbeschriftete Steine als Pflanzenschilder!
Schon zum dritten Mal in diesem Monat wütet ein Sturm ums Haus und lässt draußen alles wegfliegen, was nicht niet- und nagelfest ist. Nach dem letzten stürmischen Wochenende fand ich jede Menge entwurzelter Pflanzenschilder an ganz anderen Stellen im Garten.
Zeit, mir etwas Besseres einfallen zu lassen!
Warum du deine Stauden & Kräuter beschriften solltest
In unserem ersten Gartensommer fand ich Pflanzenschilder total doof. Schließlich weiß ich ja, wie Pfefferminze aussieht und kann auch Salbei von Lupinen unterscheiden. Da muss ich mir das nicht extra dranschreiben, dachte ich.
Tja. Solange die Pflanzen Blätter haben und vielleicht sogar blühen, ist das alles easy-peasy.
Ganz anders sieht es allerdings im Frühjahr aus, wenn du die verblühten Stängel entfernst und dich fragst, was in aller Welt das nochmal war.
Hostas beispielsweise verschwinden komplett von der Erdoberfläche und lassen sich im Frühling auch immer viel Zeit, bevor sie sich wieder sehen lassen. Da passiert es ohne Beschriftung schnell, dass du an die vermeintlich kahle Stelle etwas anderes pflanzen willst oder einfach nur drauftrittst.
Oder es ist zwar offensichtlich, dass da eine Rose steht… aber welche Sorte war das denn jetzt noch gleich?
Du siehst: es ist eine verdammt clevere Idee, deine Pflanzen zu beschriften! 😀
Vor- & Nachteile verschiedener Pflanzenschilder
Es gibt verschiedene Wege, um deinen Stauden ein Namensschild zu verpassen.
Die mitgelieferten Pflanzenschildchen am Topf
Wenn du Pflanzen im Gartencenter kaufst, klemmt oft ein Schildchen am Topf. Das kannst du prima einfach in die Erde stecken.
Damit hast du dann nicht nur den Namen parat, sondern auch gleich noch ein Foto der Blüte. Insbesondere im Winter hilft dir das dabei, dich an die einzelnen Pflanzen zu erinnern.
Allerdings sind diese Pflanzenschilder oft nicht allzu haltbar. Spätestens nach ein oder zwei Jahren neigen sie zum Durchbrechen – oder sie fliegen halt einfach im Sturm weg.
Zudem sind die Schilder immer unterschiedlich groß und ganz anders gestaltet, das kann gerade bei niedrig wachsenden Stauden schnell die Aufmerksamkeit mehr auf die Schilder lenken als auf die Pflanzen selber.
Selbstbeschriftete Pflanzenschilder aus Plastik oder Metall
Wenn du deine Pflanzen selber aus Saatgut ziehst, musst du natürlich auch deine Schildchen selber anfertigen.
Es gibt im Handel Plastikstecker*, die du mit einem Edding selbst beschriftest. Alternativ dazu kannst du dir auch stilvollere Metallschildchen kaufen – hier musst du allerdings locker mindestens einen Euro pro Stecker einplanen, was schnell ordentlich ins Geld geht.
Die Plastikstecker sind wetterfest und relativ robust, meine halten bereits drei Jahre.
Allerdings finde ich die weißen oder gelben Schildchen im Beet nicht allzu schön. Im Gemüsegarten geht es noch, aber in den Staudenbeeten stört mich das.
Im Gartencenter finden sich natürlich auch wirklich hübsche, fertig gestaltete Schildchen. In der Regel gibt es die aber nur für die gängisten Kräuter wie Basilikum, Thymian & Co. und nicht für die Exoten unter deinen Pflanzenkindern. Zudem sind diese Stecker mit mehreren Euro pro Stück meistens so teuer, dass sich die Anschaffung nicht lohnt – außer vielleicht für einen kleinen Kasten auf dem Balkon bzw. als Deko.
Pflanzenschilder aus Holz
Nachhaltiger und im Beet weniger auffällig sind Holzschildchen. Am preiswertesten kommst du da mit Eisstielen* weg. Für die Anzucht drinnen nutze ich diese gerne. Allerdings verwittern sie schnell und überstehen draußen höchstens eine Saison.
Vor einiger Zeit habe ich mir dann in liebevoller Kleinarbeit Pflanzenstecker aus Aludeckeln mit Schlagbuchstaben selber gebastelt. Die erwiesen sich leider als instabil und das Alu im Beet gefiel mir auch nicht, gerade wenn es in der Sonne reflektierte.
Steine als Pflanzschild selbst beschriften
Letztlich haben sich ganz profane Steine für mich als die praktischste Version erwiesen.
Du brauchst nur passende Steine und einen Lack- oder Acrylstift. 🙂
Ich habe den Molotow One4All* mit einer Strichstärke von 2mm verwendet.
Die Steine kannst du entweder selber sammeln oder im Baumarkt kaufen.
Je glatter die Steine sind, desto besser kannst du auf ihnen schreiben.
Die Steine vorbereiten
Bevor du mit dem Beschriften loslegst, solltest du die Steine waschen. Auf sauberen Steinen schreibt es sich besser und dein Stift wird nicht mit Erde oder Salz verunreinigt.
Bevor du die Steine beschriftest, lass sie gut trocknen.
Die Steine beschriften
Ich habe meine Steine ganz pragmatisch mit meiner normalen Handschrift beschrieben.
Natürlich kannst du dich hier aber auch mit Hand Lettering kreativ austoben – in dem Falle möchtest du dir die Buchstaben vielleicht dünn mit Bleistift vorzeichnen.
Auch Verzierungen wie Punkte oder Kringel sind möglich – vielleicht möchtest du dafür auch eine zweite Farbe verwenden?
In den meisten Fällen habe ich nur den allgemeinen Pflanzennamen auf den Stein geschrieben, also etwa „Eisenkraut“. Bei einigen wenigen Pflanzen habe ich allerdings auch die genaue Sortenbezeichnung ergänzt, beispielsweise bei der Sonnenbraut „Moerheim Beauty“.
Dadurch kann ich dir später beim Gartenguckloch genau sagen, um was für eine Sorte es sich handelt. 😉 Sollte diese spezielle Pflanze aber mal das Zeitliche segnen, ist der Stein halt nicht mehr ganz so universell einsetzbar wie ein einfaches „Hosta“.
Ich freue mich jetzt auf jeden Fall darauf, in der nächsten Zeit meine Beete mit solchen Steinen als Namensschild auszustaffieren. Zum Teil muss ich dabei wirklich auf den Fotos vom Sommer nachgucken, was da denn jetzt wo genau in der Erde schlummert. 😀
Nachtrag vom Februar 2021: mittlerweile sind meine beschrifteten Steine ein Jahr lang im Einsatz und ich kann dir von meinem Langzeit-Test berichten!
Die Beschriftung hat hervorragend gehalten, auch wenn die Steine im Sommer in der prallen Sonne lagen und im Winter Schnee und Eis ausgesetzt waren. Manche Steine sind naturgemäß etwas schlammig geworden, aber das lässt sich ja leicht abwaschen.
[pinterest]
[pin src=“https://vom-landleben.de/wp-content/uploads/2020/02/diy-steine-beschriften-pflanzenschilder-vom-landleben-pinterest.jpg“ alt=“DIY: Steine beschriften als Pflanzenschilder“]
Wie beschriftest du deine Pflanzen?
Na wenn ich eins hier genug habe, sind es Steine. Bisher gibt es bei mir gar keine Beschriftungen – allerdings kenne ich viele der mehrjährigen Pflanzen ja auch nicht. 😀 Und die Gemüsepflanzen sind dann doch sehr eindeutig, da ich die Beete ja gezielt plane. Aber ich glaube, das probiere ich mal aus, mal schauen, ob sich die Acrylfarbe bei Wind und Wetter hält. Schick ist es allemal und ich finde die Idee vor allem hilfreich für die Anzucht im Freien – ich säe viel Samen im Garten direkt in die Erde, da steht man dann immer 1-2 Wochen vor dem leer aussehenden Beet und fragt sich, was da wo schon drin ist und langsam mal rauskommen sollte.
Im Zweifelsfall googeln. 😉 Sobald sie Blätter und Blüten haben, kann man die meisten Arten so herausfinden. Und im Zweifelsfall frag einfach mal in einem Gartenforum nach, hab ich neulich auch mit einem Exemplar getan, wo ich partout nichts drüber gefunden habe. 🙂
Hallo Anne,
die Steine gefallen mir super. Ich kenne das auch, dass man sich im Frühjahr nicht erinnert, was der Austrieb sein könnte oder ob da überhaupt was wächst. Beschriften hilft…
VG
Elke
Hallo Elke,
beruhigend, dass es dir auch so geht. 😉
Hallo Anne,
vielen Dank für deine Idee. Ich habe jetzt meine Sempervivum-Sammlung mit Steinen beschriftet. Sieht viel schöner aus, als mit den Etiketten.
viele Grüße
María José
Oh, das sieht bestimmt nett aus – und anders als bei manch anderen Pflanzen überwuchert Sempervivum die Steine auch nicht so schnell. 😉
Hallo, ich habe schon verschiedenes versucht. Holzlatten, Plastikstecker, laminierte Schildchen mit mehr Erklärungen… alles nicht das Wahre, weil es nicht schön aussieht oder verblasst.
Welchen Stift kannst du empfehlen?? Habe bisher Staedler permanent lumicolor, die eigentlich sonnenfest sein sollten. Klappt aber nur im Schatten 🙂
Viele Grüße, Susanne
Hallo Susanne,
auf Plastiksteckern verwende ich mittlerweile einen Edding Permanent 140 S mit einer Stärke von 0,3mm – der hat eine feine Spitze und verblasst auch nicht.
Liebe Grüße
Anne