Als ich letzten Sommer meine Bestandsaufnahme über Nachhaltigkeit in unserer Küche tippte, hatte ich in erster Linie Lebensmittel und deren Verpackung im Fokus. Einen Aspekt vergaß ich in diesem Artikel, der mir in den letzten Monaten aber immer wieder ein Dorn im Auge war: Spülschwämme und Spültücher.
Was stört mich am klassischen Spülschwamm und Lappen?
Bislang benutzten der Beste und ich nämlich diese Klassiker aus dem Drogeriemarkt – ein knallgelbes Schwämmchen mit einer kratzigen schwarzen Seite sowie einen dieser bunten Lappen, die dank den Wundern der Chemie in der Verpackung ewig feucht bleiben.
Mindestens vier Nachteile haben diese Dinger:
- Sie sind ziemliche Keimschleudern und sollen angeblich nicht einmal beim Waschen sauber werden.
- Spülschwämme geben beim Abrieb Mikroplastik ab. Irgh.
- Aus Gründen der Hygiene und weil sich ihre Konsistenz veränderte bzw. sie sich schlichtweg auflösten, kamen sie nach ungefähr 3 Wochen in den Abfalleimer – jede Menge regelmäßiger Müll also.
- Dementsprechend mussten sie alle naselang neu gekauft werden, kosteten also immer wieder Geld.
Abhilfe schaffen: DIY-Spültücher
Daher habe ich mir im Rahmen von #12xkreativ vorgenommen, uns unsere eigenen Spültücher zu nähen! Und zwar aus alten Frottee-Handtüchern, ein wunderbares Upcycling also.
Meine Näh-Skills beschränken sich auf das Flicken von Löchern und das Annähen von Knöpfen. Eigentlich wollte ich für dieses Projekt die alte Nähmaschine meiner Mom benutzen, die meinte aber: Frottee lässt sich wegen der kleinen Stoffschlingen damit nicht gut nähen, wenn die Nadel hängenbleibt und abbricht, ist die Maschine hin.
Also gut, dann eben von Hand.
Schritt 1: die Lappen zuschneiden
Ich dachte, ich bin mal ganz schlau und professionell, indem ich mir ein entsprechend großes Papierstück mit Stecknadeln auf dem Handtuch befestige. Dann könnte ich einfach entlang der Ränder schneiden. Pustekuchen. Trotz der ganzen Nadeln verrutschte das Papier dann auch noch und mein Lappen wurde schief. Gnah… ich hab das dann einfach frei Hand nachgeschnitten.
Muss ja nicht perfekt werden, nur annähernd quadratisch. 😀
Schritt 2: die Ränder versäubern
Die Schnittkanten wollten jetzt vernäht werden, ansonsten fusseln die unendlich aus. In Ermangelung von Litze sah mein ein ursprünglicher Plan vor, das Frottee einmal umzuschlagen und festzunähen. Ohne Nähmaschine wurde das total schief und wulstig. Also habe ich die Ränder dann einfach mit einer Art Freestyle-Überwendlichstich versäubert.
Was ich definitiv herausfinden muss: wie man die Fäden am Ende gescheit vernäht. Ich hab sie einfach verknotet :D… hält bis jetzt gut (inklusive Härtetest in Waschmaschine und Trockner), auch wenn sie nicht so schick aussehen wie die selbstgenähten Spültücher von Maria Widerstand.
Pro Spültuch habe ich ungefähr anderthalb Stunden gebraucht. Der zweite Lappen ging mir aber schon deutlich besser und schneller von der Hand als der erste.
Bis jetzt habe ich zwei Spültücher genäht, more to come. So können wir alle zwei, drei Tage den Lappen wechseln.
Zum Abwaschen eignen sie sich genauso gut wie zum Abwischen der Arbeitsflächen. Auch der Beste ist begeistert. 🙂
[pin src=“https://vom-landleben.de/wp-content/uploads/2018/03/upcycling-selbstgemachte-spueltucher-vom-landleben.jpg“ alt=“Nachhaltige DIY-Anleitung für selbstgenähte Spültücher aus alten Handtüchern“]
Was verwendest du zum Abwasch?
Mit diesem Artikel nehme ich teil an der #EiNaB, der Blogparade zu den Themen grünes Leben, DIY und Nachhaltigkeit.