Irre – jetzt ist unser Umzug schon genau zwei Jahre her!
Manchmal kommt es mir vor, als sei die Bauphase erst gestern vorbei gewesen… und gleichzeitig fühlt es sich an, als würden wir bereits unser halbes Leben hier wohnen.
Zeit für einen ausführlicheren Bericht, wie es uns hier so ergeht. 🙂
Wie zufrieden sind wir nach 2 Jahren mit unserem Danhaus?
Bei meinem ersten Fazit nach drei Monaten hatte ich ja schon erwähnt, dass wir uns hier extrem wohlfühlen. Daran hat sich glücklicherweise auch nach mittlerweile zwei Jahren nichts geändert! 🙂
Das Haus ist einfach nur schön und genau so, wie wir es uns immer vorgestellt hatten, von innen wie von außen. Wenn ich jetzt im Winter im Dunkeln mit dem Hund unterwegs bin und vom Hügel aus unser Häuschen sehe mit seinem warmen Lichtschein an der Haustür und aus den Fenstern, macht mein Herz immer einen kleinen Hüpfer. 😍
Durch das Pflastern werden wir gerade auch endlich den letzten Rest Baustellenfeeling los.
Wohnen im eigenen Haus
Ich hatte das Glück, in einem Einfamilienhaus aufzuwachsen. Für den Besten war es daher eine größere Umstellung als für mich, auf einmal alles selber machen zu müssen und nicht einfach einen Vermieter anzurufen.
So hatte er eigentlich gedacht, nach dem Umzug erstmal „fertig“ zu sein… nur um dann erstaunt festzustellen, wie wahr die Worte unseres Zimmermanns doch waren: „Mach dir keine Illusionen – am Haus haste immer Arbeit!“ 😀
Aber hey, die meisten Arbeiten machen ja Spaß. Ich finde es ein tolles Gefühl, am eigenen Zuhause zu werkeln und auch mit dem Garten etwas Eigenes aufzubauen, wo wir den Rest unseres Leben verbringen werden.
Nur so Dinge wie das alljährliche Reinigen der Rückstauklappe sind eher spaßbefreit – das Ding sitzt ja unten in einem Schacht in unserer Einfahrt, in dem sich Regenwasser sammelt. Man muss also den schweren Betondeckel vom Schacht auf Seite hieven, die Pumpe platzieren (die ziemlich frimschig ist und alle naselang aufhört zu pumpen, man muss ihr dann gut zureden), danach selber in den Schacht klettern (ich sag nur: Spinnen! RIESIGE Spinnen), das restliche Wasser abschöpfen, die Rückstauklappe reinigen, … urgh. Da bin ich dankbar, dass der Beste das übernimmt, ich hasse Abflüsse und alles in der Richtung. 😀
À propos Abflüsse: wir achten hier wirklich mehr darauf, was wir in die Rohre spülen und was nicht. Nicht, dass sich mit dem Abwasch weggespülte Teigreste irgendwo auf der Reise durch unser weitläufiges Rohrsystem festsetzen und es darin in ein paar Jahren dann ähnlich aussieht wie in der Londoner Kanalisation mit ihren Fettbergen…
Wir sind jetzt schräge Typen
Mein Elternhaus hatte ein Flachdach und all unsere früheren Mietswohnungen lagen im Erdgeschoss – Wohnen mit Dachschrägen war komplett neu für uns. Wir hatten gedacht, dass uns dadurch Stellplatz fehlen würde… das geht aber wirklich. Auch ganz ohne Marie Kondo sortieren wir regelmäßig aus, um nicht so viel Zeug anzuhäufen.
Den Kopf gestoßen haben wir uns nicht so oft wie befürchtet, ein paar Mal hat es aber schon gerumst. 😀
Das Einzige, was sich tatsächlich geändert hat: wir räumen nicht mehr so oft um, die Möbel passen halt nur an wenige Stellen.
Was würden wir anders machen?
Im Großen und Ganzen sind wir beide erstaunt und heilfroh, dass wir fast alles richtig gemacht haben. Die klassischen Fettnäpfchen wie Lichtschalter hinter der Tür oder zu wenige Steckdosen haben wir tatsächlich umschifft.
So nach und nach stellen wir aber doch ein paar Dinge fest, die wir beim nächsten Mal anders machen würden (bzw. den hier mitlesenden Bauherren in spe raten würden):
- Wir würden den Keller nicht unbeheizt lassen. Die Aussage, diesen super-mega-gedämmten Keller könnten wir quasi mit einem Teelicht heizen, war schlichtweg Bullshit. Unten ist es immer saukalt. In der Waschküche haben wir deswegen ja schon eine Infrarotheizung nachgerüstet.
- Fußbodenheizung ist grundsätzlich eine feine Sache. Bei Acalor lassen sich die einzelnen Räume ja aber nicht separat steuern – für dieses Konzept würden wir uns nicht mehr entscheiden. Manchmal ist es einem einfach gefühlt usselig kalt, auch wenn die Räume 21°C haben… da wünscht man sich, mal schnell die Heizung in einem Raum aufdrehen zu können.
- Überhaupt ist das ganze Thema Fußbodenheizung bzw. Kühlfunktion bei uns ja etwas unglücklich gelaufen… dazu unten mehr.
- Unsere Innentüren sind alle Danhaus-Standard bis auf die beiden Türen vom Wohn-/Esszimmer in den Flur bzw. in die Küche. Die beiden haben ja einen schicken Glaseinsatz und sind abgesehen davon auch deutlich massiver. Der Unterschied in Sachen Schalldämpfung ist schon bemerkenswert – wer weiß, dass er in einigen Räumen gern mal laut Musik hört, investiert da vielleicht besser von vornherein in hochwertigere Türen.
- Den Besten wurmt es ein wenig, dass wir das bodentiefe Terrassenfenster im Wohnzimmer nicht öffnen können. So kann der Grillmeister zwar stilecht mit der Bierflasche draußen stehen und gleichzeitig seines Amtes walten und Fußball gucken, vom Ton bekommt er aber nix mit.
Und welche Entscheidungen waren goldrichtig?
Auf der anderen Seite gibt es aber natürlich auch viele Entscheidungen, mit denen wir extrem zufrieden sind:
- Den Haustechnikraum haben wir ja in den Keller verlegt und nutzen den dafür eigentlich vorgesehen Raum neben der Küche als Vorratskammer. Das ist nicht nur praktisch beim Kochen – wenn wir im Bett liegen, hören wir auch bei geschlossenen Türen noch die Acalor zwei Stockwerke tiefer brummen. Wie wäre das erst, wenn sie quasi direkt unterm Bett stünde…
- Dass wir zwischen Küche und Essbereich eine Wand eingezogen haben, war verdammt gut. So gesellig offene Wohnküchen auch sein mögen – der Platz für die Arbeitsplatte und die ganzen Hängeschränke würde uns sonst echt fehlen.
- Die großzügigen Dachüberstände sind einfach nur toll. Sie sehen wunderschön aus und bei Regenwetter können wir fast trockenen Fußes in die Garage rüberhuschen oder stressfrei den Haustürschlüssel suchen, ohne dass die Einkäufe durchweichen.
- Auch unsere Loggia mit der Kathedralsdecke lieben wir und bereuen den Aufpreis absolut nicht. Bei Sommerregen (ohne Seitenwind 😀 ) sitzen wir dadurch auch auf der Terrasse gemütlich im Trockenen.
Lassen sich eigentlich alle Fenster gut putzen?
Bei der Planung wies man uns darauf hin, dass sich die äußeren (schrägen) Gaubenfenster nicht von außen putzen lassen. Stimmt – stört aber auch nicht sonderlich.
Ähnlich tricky ist unser Küchenfenster. Das ist ja zweigeteilt – der untere Teil ist starr, der obere lässt sich öffnen. Das ist nicht nur praktisch, um auf der Fensterbank Kräutertöpfchen unterzubringen, sondern auch wenn man so eine hohe Armatur hat wie wir.
Der Nachteil an der Konstruktion ist, dass sich das starre Element bei uns nur schwer saubermachen lässt. Von innen müsste ich mir Gummiarme wachsen lassen – und von außen bräuchte ich dank unseres Gefälles eine Leiter, die ich erstmal in den Gemüsegarten schleppen müsste. Da siegt zugegebenermaßen meine Faulheit und ich stelle lieber noch ein paar kaschierende Blumentöpfchen auf die Fensterbank. 😀
Standardmäßig hätte sich im Bad nur eine Seite des Fensters öffnen lassen. Hier bin ich sehr froh, in weiser Voraussicht den Aufpreis für zwei Dreh-Kipp-Fenster in Kauf genommen zu haben – das spart beim Putzen einiges an Verrenkungen.
Im Schlafzimmer haben wir die gleiche Situation, aber hier war das Fenster von vornherein als komplett zu öffnen geplant, da es unser Rettungsfenster ist.
Im Gästezimmer im Erdgeschoss kann ich die Fenster bequem von außen putzen, da stört das einflügelige Fenster nicht.
Ist denn noch alles heil?
Es ist tatsächlich noch nichts kaputtgegangen, toi toi toi. 😉
Den Spitzboden nutzen wir ja nur zum Lagern einiger Ersatzziegel, daher müssen wir da eigentlich nie hoch. Trotzdem kontrollieren wir ihn regelmäßigkeit auf Feuchtigkeit & Co.
Tatsächlich hatten wir in den ersten Wochen nach dem Umzug Schimmel an einem der Balken auf dem Spitzboden entdeckt. Danhaus kam dann auch gleich gucken – wie sich herausstellte, war das aber wohl Restfeuchte vom Einbau und nichts, was durch das Dach gekommen wäre. Seit wir dieses bisschen Schimmel entfernt haben, hatten wir nie wieder Probleme damit.
An den Türen waren uns irgendwann Verfärbungen aufgefallen – hellbraun und ungefähr da, wo man beim Ausbau einer Tür anfassen würde. Kann gut sein, dass das von den Malern stammt, die vielleicht irgendwelche Reste von Lösungsmitteln an den Finger hatten? Jedenfalls ließen sich die Flecken durch nichts entfernen. Abhilfe schaffte schließlich ganz feines Schleifpapier.
Wie ging es eigentlich mit der Heizung & Kühlfunktion weiter?
Über unsere Probleme mit der Acalor hatte ich ja im November 2017 schon mal geschrieben. Langer Rede kurzer Sinn:
- Das Gästebad wurde nicht warm, weil die Kombination von wenigen Heizschlangen und aktiver Entlüftung nicht funktioniert.
- Die Kühlfunktion verursacht regelmäßig Pfützen, weil die Zu- und Abläufe nicht abwechselnd, sondern strangweise verlegt wurden.
Die Firma Acalor war inzwischen mehrfach vor Ort. Das Umstellen der Kühlzeiten hat nicht viel gebracht. Es sieht wohl so aus, dass wir die Kühlfunktion aufgrund dieser… Einbautechnik (ein offizieller Fehler ist es ja anscheinend nicht, weil es da keine Vorschriften gibt) nicht nutzen können, ohne das Haus unter Wasser zu setzen. Mit dem Thema sind wir noch nicht fertig…
Im Gästebad wurde eine zusätzliche Heizung an der Wand montiert. Acalor hat deren Preis zwar freundlicherweise übernommen, auf den zusätzlichen Stromkosten bleiben wir aber sitzen. Immerhin wird der Raum jetzt endlich warm und man friert nicht mehr auf der Kloschüssel fest.
Davon abgesehen läuft unsere Acalor aber tadellos und schnurrt friedlich vor sich hin. Die Geräuschentwicklung ist wirklich sehr moderat. Auch in den beiden Wintern hatten keine Probleme mit Vereisen, wie wir sie von anderen Danhäuslern gehört haben.
So… das waren also unsere ersten beiden Jahre in unserem Haus – auf ganz viele weitere! 🙂