Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich wir sind: endlich, endlich, endlich haben wir unsere Baugenehmigung erhalten! 🙂
Dem vorangegangen sind sage und schreibe knapp sechs Monate (!) voller Auf und Ab, mit immer neuen Verzögerungen und Komplikationen. Eigentlich sogar noch viel länger…
Am 28. Juli haben wir zum ersten Mal die Freigabe für den Bauantrag unterzeichnet. Das heißt, wir hatten jede Menge großformatiger Bögen mit dem Grundriss der einzelnen Stockwerke sowie verschiedener Außenansichten, die wir alle einzeln unterschrieben. Das war unglaublich aufregend! 🙂
Als nächstes würde der Architekt also den Bauantrag erstellen.
Die erste Verzögerung entstand durch die Tatsache, dass wir laut Kaufvertrag ja erst ab dem 1. Oktober Besitzer des Grundstücks würden. Bekanntlich haben wir ja ein Flurstück komplett gekauft und einen Teil des danebenliegenden Flurstücks. Daher würde unser Haus Grenzbebauung bedeuten, mit allen entsprechenden Auflagen, sofern wir die beiden Stücke nicht naheliegenderweise verschmelzen. Das wiederum ging aber erst, sobald wir als Besitzer eingetragen wären. Also warteten wir…
Mitte September erhielten wir dann schließlich die Unterlagen für den Bauantrag. Teilweise kannten wir die schon von der Freigabe, teilweise waren zusätzliche Seiten hinzugekommen. Wie ich hier ja schon einmal erwähnt hatte, enthielt der Antrag allerdings 56 Fehler, die wir in allen 3 einzureichenden Ausführungen handschriftlich korrigierten. Nun gut… die unterschriebenen Anträge gingen zurück zum Architekten.
Dann passierte – erstmal gar nichts mehr. Der Architekt glaubte, den Lageplan von einem amtlich bestellten Vermesser zu benötigen, nicht einfach von einem normalsterblichen Vermesser. Dass unser Vermesser voll und ganz genügte, wurde ihm erst einige Wochen später klar. Die zweite Verzögerung. Dann endlich zeichnete er die Unterlagen seinerseits gegen und schickte sie wieder an uns, auf dass wir sie schließlich einreichen konnten. Mittlerweile hatten wir Mitte Oktober.
Ende Oktober rief die Baubehörde an: unser Haus könne nicht an der gewünschten Stelle zu stehen kommen, so sei der Antrag nicht genehmigungsfähig. Bämm.
Der Antrag wurde also erstmal auf Eis gelegt, wir mussten komplett neu planen. Neue Position des Hauses, neue Position der Garage, neue Höhen, neue Entwässerungssituation. Überhaupt fehlten uns noch diverse Unterlagen für den Entwässerungsantrag. Die dritte Verzögerung.
Wir planten also neu. Die besagten Unterlagen zum Thema Entwässerung zu beschaffen, war wieder mal eine Herausforderung. A sagt: B stellt die und die Berechnung an. B sagt: C macht das. C sagt: B macht das. A sagt: es gibt noch D. D. erwies sich dann letztlich tatsächlich als die richtige Anlaufstelle, aber mei… mehr als einmal fühlte ich mich an Kafkas Das Schloss erinnert – wieder eine absurde Schleife mehr…
Anfang Januar hatte ich einen ziemlichen Durchhänger. Nach mittlerweile mehr als drei Monaten, die wir mit dem dusseligen Bauantrag herumwurschtelten, war mir die Zuversicht weitestgehend ausgegangen. Ich wurde den Gedanken nicht los, was wäre, wenn wir schlichtweg keinen Entwässerungsantrag genehmigt bekämen. Das würde das Aus für die Baugenehmigung bedeuten. Dann hätten wir de facto eine Pferdeweide, einen abgeschlossenen Vertrag für ein Fertighaus und kein Geld mehr für ein zweites Grundstück. Urgh…
Im Februar hatten wir dann aber tatsächlich alle nötigen Unterlagen zusammen UND die Behörde akzeptierte alles so. Whoohooo! Vorsichtige Hoffnung machte sich breit.
Wir reichten die Entwässerungsunterlagen also ein, und endlich konnte unser Bauantrag weiter bearbeitet werden…
Die Online-Auskunft des Bearbeitungsstands riefen wir tagtäglich auf.
Dann, gestern – am 8. März – schickte mir der Beste plötzlich eine Mail ins Büro: laut Webseite hatte man unseren Bauantrag genehmigt!! (Ja, hier dürfen Ausrufezeichen ausnahmsweise mal als Rudeltiere auftreten.)
Und tatsächlich kam die Baugenehmigung heute dann auch mit der Post!
UFF.
Ich kann gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin. 🙂 🙂
Übrigens habe ich unsere Baugenehmigung gar nicht selber in Händen gehalten, sondern kenne nur die eingescannte Version. Kaum dass die Baugenehmigung heute im Briefkasten war, hat der Beste sich nämlich heldenhaft in den Kampf gegen unseren Scanner und meinen Mac 🙂 geworfen, alles eingescannt und die Originale anschließend wunschgemäß an Danhaus geschickt.
Das Theater um den Bauantrag hat uns natürlich in unserem Zeitplan wahnsinnig zurückgeworfen. In den nächsten Tagen werden wir von Danhaus den vorläufigen Richttermin erfahren, vorsichtigen Schätzungen zufolge soll es August plus/minus ein paar Wochen werden. Rund 12 Wochen müssen wir dann nochmal für die Innenarbeiten von Danhaus veranschlagen, und dann noch unsere Arbeiten an Wänden und Böden. Noch dieses Jahr umzuziehen, könnte sportlich werden, aber wir bleiben einfach mal optimistisch. 🙂
Nicht zuletzt fallen seit Januar monatlich Bereitstellungszinsen in Höhe von mehreren Hundert Euro an. Diese Bereitstellungszinsen sind höher als die eigentlichen Kreditzinsen und werden halt fällig, weil wir bei der Bank diesen ganzen Batzen Geld „reserviert“ haben, ohne in abzurufen. Wie denn auch, ohne Gewerke keine Rechnungen. Das tut schon weh, das Geld so sinnlos wegfließen zu sehen.
Wie geht’s weiter?
Als nächstes kümmert sich der Projektleiter von glatthaar, dem Kellerbauer, um einen Ortstermin mit allen Beteiligten: mit dem Projektleiter von Danhaus, den Versorgungsunternehmen, dem Erdbauer und den Gemeindewerken. Dann kriegen wir übrigens auch das „Hier baut Danhaus“-Schild aufs Grundstück gestellt. 😉
Über Danhaus werden wir alsbald einen Termin für die Elektrobemusterung bekommen – Lichtschalter, Steckdosen und so weiter. Hier bin ich mal sehr gespannt auf die Mehrkosten und hoffe, dass sie sich in Grenzen halten werden und nicht bei den von Danhaus prognostizierten 10.000 € landen.
Dem Garagenhersteller haben wir jetzt auch endgültig zugesagt. Der hatte vermutlich gar nicht mehr daran geglaubt, dass wir tatsächlich mal unterschreiben. ^^ Mit dem werden wir uns auch auf dem Grundstück treffen.
So… wir haben also einen riesigen Meilenstein geschafft und hoffen, dass wir die schlimmste Saure-Gurken-Zeit des Nichtstuns überstanden haben! 🙂
Auf diesem Foto parken wir übrigens das erste Mal in unserer künftigen Einfahrt. 😀
Im Zuge der Baumfällarbeiten hat unser Erdbauer ja den Graben verrohrt, damit man das Grundstück überhaupt befahren kann: