Hör mal wer da hämmert – wie wir unter die Dachdecker gegangen sind

Im Januar hatte ich festgestellt, dass das Dach vom Gartenhäuschen nicht dicht ist: durch die Dachpappe war Feuchtigkeit gedrungen und innen zeigten sich schwarze Schimmelspuren. Eek.

Das Dach musste also besser gedeckt werden!
Gesagt, getan. Dieser Tage war es dann endlich soweit, wir nahmen das Projekt in Angriff.
Das Material
Im Baumarkt besorgten wir sogenannte Biberschindeln – das sind Bitumenstreifen, die auf der einen Seite so ähnlich gewellt sind wie die Dachschindeln auf Kinderzeichnungen. Oder eben wie Biberschwänze. Dazu kam eine Packung Rechteckschindeln, die wir später für den First brauchen würden.
Außerdem kauften wir jede Menge Pappstifte, die letztlich spezielle Nägel für Dachpappe sind, eine Tube Bitumenkleber und Hakenklingen für unser Cuttermesser. Die braucht man zum Zurechtschneiden der Schindeln.
Die Materialkosten lagen unterm Strich bei etwa 110 €.
Beim Lagern der Biberschindeln muss man übrigens aufpassen, die dürfen nicht in der Sonne liegen. Auf der Rückseite haben sie nämlich einen selbstklebenden Streifen, der sonst vorzeitig aktiviert wird. Aus dem gleichen Grund sollte man auch nicht bei voller Sonneneinstrahlung auf den Schindeln herumlatschen, während man sie verlegt.
„Wenn die Affen steigen, wird das Wetter schön…“
… besagt ein Sprichwort, an das ich während der Aktion oben auf dem Dach denken musste. 😀

Auf YouTube hatten wir uns im Vorfeld ein Tutorial angeschaut – quasi Dachdecken für Dummies. Das klang da alles seeeeehr einfach, aber ich blieb etwas skeptisch. Manchmal lügt das Internet ja doch, gelle?
Zum besseren Arbeiten baute der Beste mit zwei Böcken einen Arbeitstisch auf und schleppte das ganze Material an. Eine Packung Biberschindeln wiegt übrigens knapp 20kg.
Die bestehende Dacheindeckung konnten wir als Untergrund drauf lassen.
Den Anfang machte der Beste alleine, während ich arbeiten war, aber als Team funktionierte es später dann doch besser. Ich saß oben und kloppte die Nägel ein, der Beste reichte mir die entsprechend zugeschnittenen Schindeln an.

Wie genau funktioniert das Dachdecken?
Wir begannen mit einer Reihe Schindeln unten an der Traufkante und arbeiteten uns dann allmählich hoch bis zum First. Die Schindeln werden dabei immer versetzt und leicht überlappend angebracht, sodass dieses hübsche Muster entsteht:

Für den Abschluss oben auf dem First haben wir Laschen aus Rechteckschindeln zurechtgeschnitten und ebenfalls überlappend angebracht.
Durch den Selbstklebestreifen auf der Rückseite und geschätzte 400 Nägel hielt das Ganze dann schon ziemlich gut. Zum Abschluss klebten wir die Schindeln an der Seite dann noch mit Bitumenkleber fest.

Ich muss zugeben: ich bin selber überrascht, wie ordentlich das geworden ist und dass es doch relativ flott ging! Zu zweit haben wir etwa einen Dreivierteltag für alles gebraucht.
Gerade bei sommerlichen Temperaturen lohnt es sich aber, mit dem Unterfangen früh morgens zu beginnen: bei Sonneneinstrahlung geht nämlich nicht nur der Klebestreifen beim Drauftreten kaputt, auch der Dachdecker brutzelt alsbald ordentlich vor sich hin. 😀
Jetzt kann der Regen kommen… 🙂
