Was baue ich 2023 im Gemüsegarten an?

Was baue ich 2023 im Gemüsegarten an?

Kennst du noch diese Werbung, wo der Paketbote klingelt und eine Frau losquietscht, weil ihre Schuhbestellung da ist? – So ähnlich ging es mir dieser Tage, als endlich meine diesjährige große Saatgutbestellung ankam. 😀

Gegen Ende des Winters bestelle ich nämlich immer einmal beim Hof Jeebel / Biogartenversand (was man ja in diesem Internet immer dazusagen muss: Werbung, weil verlinkt, aber unbeauftragt & unbezahlt – ich habe meine Bestellung komplett selber bezahlt). Das ein oder andere Saatguttütchen und einige Pflanzen kommen dann später noch bei diversen Ausflügen in den Baumarkt oder das Pflanzencenter dazu, aber das Gros meiner Pflanzen stammt vom Hof Jeebel.

Neben einigen Klassikern, die einfach nie fehlen dürfen, versuche ich mich dieses Jahr auch an einigen für mich neuen Pflanzen… es bleibt halt immer spannend im Garten. 🙂

Die Klassiker im Garten – immer wieder gerne

Etliches hat sich einfach bewährt, weil wir es gerne essen und es auch im Anbau gut funktioniert hat.

Kartoffeln

Dieses Mal werden es die Frühkartoffelsorte Sieglinde sowie die späte Sevilla. Durch die unterschiedlichen Erntefenster haben wir dann sowohl frische Kartoffeln als auch lagerfähige.

Kartoffelernte

Jetzt, Mitte März, ist der ideale Zeitpunkt, um mit dem Vorkeimen zu beginnen. In den nächsten Wochen lagere ich die Saatkartoffeln also wieder bei uns auf den Fensterbänken im Keller, wo es hell und kühl ist. Mitte April spielt das Wetter dann hoffentlich mit und ich kann sie in die Erde bringen.

Zwiebeln

Ich liebe, liebe, liebe die dicken roten Red Baron! Die hole ich mir jedes Jahr in den Garten.

Zwiebelernte
Eimerweise Zwiebeln! Die Sorte Red Baron bei der Ernte letzten Herbst

Diesmal bekommen sie Unterstützung von der weißen Sturon (hatte ich auch schon mal) und, als Premiere, auch mal von Schalotten – die Sorte Red Sun ist es hier geworden.

Tomaten

Dieses Jahr ziehe ich sämtliche Tomaten selber; in den Vorjahren hatte ich eine Mischung aus selbst gezogenen und gekauften Pflanzen.

Bewährt hat sich die Salattomate Ruthje, die ich immer wieder gerne anbaue. Die wächst zuverlässig und bildet jede Menge leckerer Früchte aus, die auch ruhig mal einen Tag länger am Strauch hängen bleiben können, ohne es einem übel zu nehmen.

Tomaten im Gewächshaus

Als Cocktailtomate kommt die Sorte Primabella zum Zuge, und für Soßen & Co. kommt die Fleischtomate Marmande dazu.

Ich weiß noch nicht, wie viele Pflanzen es jeweils werden… ich säe ja immer lieber ein bisschen großzügiger aus, falls irgendwas die ersten Wochen nicht überlebt. Und dann stehe ich regelmäßig mit viel zu vielen Tomatenkindern da, bei denen ich es einfach nicht übers Herz bringe, sie auf den Kompost zu geben.
Der Platz im Gewächshaus ist leider limitiert, auf der Terrasse stehen die Tomatenkübel regelmäßig im Weg und die meisten Bekannten ziehen selber Tomaten und wollen keine Pflänzchen aufnehmen. Egal. Tomaten kann man nie genug haben und irgendwo findet sich immer ein Plätzchen. 😀

Zucchini

Die gute alte Zuboda wird es wieder – diese Sorte hat sich in den letzten Jahren bewährt. Ich hoffe, dass die Zucchini-Ernte dieses Mal besser ausfällt als letztes. 2022 war das erste Jahr, in dem meine Zucchini nichts geworden sind. Sehr strange. Okay, ich hatte sie da nur im Kübel und nicht wie sonst im Freiland. Aber eigentlich war der Pott groß genug… hmm. Dieses Jahr kommen sie dann doch wieder in die Freiheit.

Zucchini im Juli 2018
Eine einzige Pflanze liefert wirklich viele Zucchinifrüchte

Gurken

Mit Freilandgurken hatte ich bisher ja kein großes Glück. Ich hatte es mal in einer Saison probiert und dann ganze zwei Gurken geerntet. Im Gewächshaus klappte der Anbau super, allerdings sollen Gurken und Tomaten ja eigentlich nicht zusammen wachsen: sie haben unterschiedliche Ansprüche an die Luftfeuchtigkeit und vor allem sind Gurken anfällig für Mehltau, den dann auch ruckzuck die Tomaten am Hals haben.

Mit der Sorte Marketmore 76 gebe ich dem Ganzen heuer nochmal eine Chance. Ich werde sie an unserem Zaun hochranken lassen und bin sehr gespannt auf die Resultate. 🙂

Salatgurke
Meine wirklich ertragreiche Gurke letztes Jahr

Paprika

Wer allerdings auf jeden Fall mit ins Gewächshaus darf: Paprika! Die Jungpflanzen wachsen in der Anzuchtstation fleißig vor sich hin, nachdem sie erstmal recht lange zum Keimen gebraucht haben.
Da ich die Samen geschenkt bekommen habe, weiß ich weder die Sorte, noch die Farbe, und lasse mich überraschen. 😀

Möhren

Ein Klassiker im Garten! Letztes Jahr leider auch ein Klassiker auf der Speisekarte unserer diversen Wühlmäuse… gnarf. Ich konnte fast gar keine Möhren ernten – alle ratzekahl abgefressen.

Ich freue mich ja eigentlich über alle tierischen Mitbewohner im Garten. Aber wenn sie Überhand nehmen, ist es dann doch ärgerlich. Daher habe ich zwei solarbetriebene Wühlmausschreck-Geräte besorgt, die den Tierchen unseren Garten verleiden, ohne ihnen zu schaden. Wir haben schließlich mehr als genug Wiesen ringsum, wo sie sich nach Herzenslust austoben dürfen.

Aber zurück zu den Möhren!

Möhren selber anbauen
So soll sie aussehen, die Möhrenernte!

Es werden die bewährte Sorte Rodelika und diesmal zusätzlich ein bunter Saatgut-Mix aus den Sorten Riesen von Colmar, Gniff, Küttiger und Jaune du Doubs: wir werden also nicht nur orangefarbene Möhren haben, sondern auch lilafarbene, weiße und gelbe! 🙂

Mangold

Ich esse Mangold ja für mein Leben gern – und dass er im Beet auch noch richtig hübsch aussieht, ist ein weiterer Pluspunkt. Besonders die Sorte Rainbow ist toll, da die Stängel richtig bunt leuchten. Die dürfen also auch diese Saison wieder den Bauerngarten bevölkern.

Spinat

Spinat ist einfach super, ob roh im Salat oder klassisch gekocht. Und unkompliziert im Beet ist er noch dazu!
Hier wird es wieder die Sorte Nores, die ich schon einige Male angebaut habe.

Spinat im Hochbeet
Spinat im Hochbeet

Radieschen

Vom Leben gelernt: ich übersehe Radieschen gerne mal bzw. vergesse, dass wir sie haben… und wenn sie zu lange im Beet stehen, werden sie irgendwann holzig und sind nicht mehr so lecker. Dieses Jahr habe ich mir extra eine Erinnerung in den Kalender gesetzt, regelmäßig Radieschen zu ernten und nachzusäen. 😀

Radieschen

Frühlingszwiebeln

Als eine der ersten Sorten dieses Jahr habe ich die Frühlingszwiebeln bereits Anfang Februar ausgesät und in unsere LED-Anzuchtstation gestellt.

Eigentlich sollten sie demnächst ins unbeheizte Gewächshaus umsiedeln, damit ich den Platz dort ausnutze, ehe im Mai die Tomaten einziehen. Die Wettervorhersage ist allerdings bis in den April hinein so ernüchternd (tagsüber kalt, nachts frostig), dass ich mir da noch nicht sicher bin.

Salate

Gleich mehrere Salatsorten baue ich gern jedes Jahr an: Pflücksalate, Feldsalat und Rauke dürfen auch diese Saison nicht fehlen. Dazu kommen diesmal noch ein paar Asiasalate – dazu weiter unten mehr!

Mais

Zugegeben – eigentlich habe ich den Mais letztes Jahr extra für die Hühner angebaut. Andere Hühnerhalter berichten, wie ihr Federvieh für so einen Maiskolben alles stehen und liegen lässt und was für eine tolle Beschäftigung das doch sei. Tja – meine Huhnis finden Maiskolben doof und ignorieren sie.

Also mehr Mais für den eigenen Teller, ich habe noch genügend Körner übrig. Außerdem spenden die Stangen den anderen Pflanzen im Beet ein bisschen Schutz vor Wind und Sonne.

Kohlrabi

Bei Kohlrabi greife ich immer gern auf die Sorte Superschmelz zurück. Der Name klingt zwar mehr nach Zahnpasta, die Kohlrabiköpfe werden aber groß wie Fußbälle und trotzdem keine Spur holzig.

Kohlrabi-Ernte
Mein XXL-Superschmelz-Kohlrabi letztes Jahr

Neue Experimente im Gemüsebeet

Soweit zu den bekannten Beetbewohnern – ein paar neue Bekanntschaften sind für diese Saison aber auch geplant!

Pfefferoni

Habe ich noch nie ausprobiert und bin neugierig…

Die Sorte Poupila bleibt recht klein und bildet bunte Minifrüchte aus, die nicht wirklich scharf sein sollen. Bei aller Liebe zum scharfen Essen – mehr als eine kleine Handvoll scharfer Chilis & Co. verbrauche ich im Jahr einfach nicht und deswegen habe ich sie auch noch nicht angebaut.

Ähriger Erdbeerspinat

Weder Spinat, noch Erdbeere! 😀

Den Ährigen Erdbeerspinat hole ich mir heuer zum ersten Mal in den Garten und bin schon super gespannt. Anders als der Name vermuten lässt, hat diese alte Gemüsepflanze weder etwas mit Spinat zu tun, noch mit Erdbeeren. Die Blätter lassen sich allerdings ähnlich wie Spinat zubereiten. Die roten Früchte sehen sehr schick aus, sollen aber nach nichts schmecken.
Auf jeden Fall eine uralte Sorte, die wohl im Mittelalter allmählich vom normalen Spinat verdrängt wurde.

Pak Choi

Neulich stolperte ich über ein asiatisches Rezept, das nach Pak Choi verlangte. In den umliegenden Geschäften war der allerdings nicht aufzutreiben, sodass ich Chinakohl verwendete – war auch lecker. Aber als mir der Pak Choi dann beim Blättern im Saatgutkatalog unterkam, bestellte ich einfach mal ein Tütchen mit.

Mizuna & Asiasalat-Mix

Salat landet hier ja super oft auf dem Tisch, und für etwas Abwechslung dürfen jetzt Mizuna sowie eine Saatugt-Mischung verschiedener anderer Asiasalate sorgen: Bok Choi, Mibuna, Purple Wave, Rouge metis, Grün im Schnee, Red Giant und weitere Sorten.

Meerrettich

Endlich habe ich denn auch Meerrettich im Garten!

Vor einigen Jahren hatte ich mir schon mal einige Fechser bestellt. Als die ankamen, war das Wetter allerdings so schauerlich, dass ich Tage und Wochen nichts in die Erde bringen konnte. Und als es dann endlich soweit war, hatten die Fechser das Zeitliche gesegnet. Das wird mir dieses Mal hoffentlich nicht passieren.

Topinambur

Eigentlich habe ich Topinambur schon mal vor zwei oder drei Jahren gepflanzt. Hinter der Garage, wo es mich nicht groß stören würde, wenn er – wie allerorten beschrieben – sich quasi unkrautmäßig ausbreiten würde.

Tja… uneigentlich hatte ich die Rechnung ohne Familie Wühlmaus gemacht. Von zehn Pflanzen überlebte exakt eine, und das auch nur mehr schlecht als recht. Und selbst von der war im nächsten Jahr nichts mehr übrig.

Versuchen wir es nochmal, Piepsgerät olé…

Und dann waren da noch…

… die bereits vorhandenen Obststräucher, -bäume und natürlich meine Kräuterbeete und Stauden.

Auch hier werde ich wieder etliches aussäen, was ich aber bereits schon an der ein anderen Stelle im Garten habe und jetzt einfach nur weiter verteile oder mir, im Falle der Einjährigen, erneut in die Beete hole:

  • Sonnenblumen
  • Kapuzinerkresse
  • Basilikum
  • Herzgespann
  • Kamille
  • Anis-Ysop
  • Lungenkraut
  • Hornklee
  • Johanniskraut
  • Mädesüß
  • Knoblauchsrauke
  • Beinwell
  • Guter Heinrich
  • Borretsch
  • Ringelblumen
  • Prunkwinde
  • Vergissmeinnicht

Ich hoffe, ich habe jetzt nichts vergessen aufzuzählen. 😀

5 Kommentare zu „Was baue ich 2023 im Gemüsegarten an?“

  1. Huhu liebe Anne,
    das klingt soooooo genial – ich freue mich auf das Gartenjahr in deinem Garten.
    Die Planung auf dem Balkon ist bei mir fertig, denn ich habe noch „Reste“ vom pflanzbaren Kalender und die stehen dieses Jahr im Fokus.
    LieGrü
    Elena

    1. Hallo Elena,

      ah, so ein pflanzbarer Kalender ist ja auch eine total süße Idee! ich wünsche dir viel Spaß & dass das Wetter bald mal mitspielt. Hier ist es gerade so richtig usselig mit Schneemtasch… brrrr.

      Liebe Grüße
      Anne

  2. Pingback: Monatsrückblick März 2023 | Lieblingsalltag

  3. Hallo Anne,
    sehr gute Erfahrung habe ich mit Paprika im Freiland und zwar verschiedene Sorten wie Grünpaprika oder Tomatenpaprika, Chili. Versuch vielleicht nicht mit Sorten, die wir aus Supermarkt kennen.
    Zucchini habe immer zuviel und verschenke, mag verschiedene Sorten – rund, gestreift, hell und dunkel, ich ziehe sie alles selbst.
    Mein Kleingarten ist in Hamburg, also nördlicher und ich habe nie gedacht, dass ich etwas mehr hinkriege.
    Bei Hof Jeebel habe irgendwann meine Kartoffeln bestell, bis jetzt habe die Sorten zum einpflanzen.
    Viel Spaß im deinen Garten!
    Viele Grüße
    Nadja

    1. Hallo Nadja,

      jaaah, die berühmte Zucchini-Schwemme… 😀

      Ich find’s generell immer schön, unbekanntere Sorten anzubauen und dadurch eben eine ganz andere Vielfalt zu entdecken als die Handvoll Sorten, die es von jedem Obst oder Gemüse normalerweise in die Supermarktregale schaffen.

      Liebe Grüße nach Hamburg!
      Anne

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen