Unsere neue Anzuchtstation mit LED-Pflanzenlampen

LED-Pflanzenlampen für eine Anzuchtstation

Dank künstlicher Beleuchtung wuppe ich das Thema Pflanzenanzucht bei uns jetzt auf ein neues Level! 🙂

Pflanzen selber vorziehen ist toll – macht aber erst dann richtig Spaß und wird auch was, wenn dir entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Nach der Keimung möchten die Pflänzchen möglichst hell stehen, um optimal zu wachsen. Ist es nämlich zu dunkel (und zu warm), schießen sie auf der Suche nach Licht verzweifelt in die Höhe. Dabei bleiben sie aber blass und spillerig. Dieses sogenannte Vergeilen sorgt für kränkliche Pflanzen, die oft weniger Ertrag abwerfen und im schlimmsten Fall einfach eingehen.

Wenn du so wie wir keinen Wintergarten oder einen ähnlich geeigneten Raum zum Vorziehen hast, schafft künstliche Beleuchtung Abhilfe.

Was bringen Pflanzenlampen und wie funktionieren sie?

In den ersten Monaten des Jahres ist es hierzulande nicht allzu hell – die Tage sind kurz und oft auch trüb. Dieses bisschen Tageslicht reicht meist nicht aus, um vor März oder April gesunde Pflanzenkinder vorzuziehen. Eine späte Aussaat wiederum bedeutet, dass die Pflanzen später erntereif sind und weniger Ertrag abwerfen.

Mit Pflanzenlampen verlängerst du die Gartensaison: wenn die vorgezogenen Pflanzen nach den Eisheiligen im Mai ins Beet kommen, sind sie bereits kräftig und widerstandsfähig und deine Ernte landet früher auf dem Teller. 🙂

Das Sonnenlicht enthält ein breites Spektrum an Farben. Pflanzen benötigen jedoch nur den roten und blauen Lichtanteil zum Wachsen und zur Photosynthese.

Sonne
Pflanzen brauchen nur einen Teil des natürlichen Lichtspektrums

Im normalen Lampenschein, den wir Menschen so brauchen und mögen, ist für Pflanzen also viel „Überflüssiges“ drin. Für Anzuchtlampen wäre das letztlich Engergieverschwendung. Spezielle Pflanzenlampen verfügen daher nur über rote und blaue Lämpchen. Es gibt auch welche mit zusätzlich weißem Licht, das ist dann aber nur für uns Menschen relevant.

Mittlerweile sind LEDs der Standard für Pflanzenlampen, da sie einen geringen Stromverbrauch haben.

Wie soll die Anzuchtstation aussehen & wohin damit?

Vor dem Bau habe ich auf YouTube recherchiert und mir Inspiration geholt, wie andere Hobbygärtner ihren Pflanzenkindergarten so bauen.

In Sachen Konstruktion gibt es hauptsächlich zwei verschiedene Herangehensweisen:

  • Die einen stellen ihre Anzuchtschalen auf einen großen Tisch und befestigen die Pflanzenlampen an der Decke.
  • Die anderen verwenden dafür Regale und machen die Lampen jeweils an der Unterseite der Regalböden fest.

Durch die roten und blauen LEDs verbreiten Pflanzenlampen ein violettes Licht. Das wollte ich nun nicht unbedingt in meinem Arbeitszimmer haben, schließlich hänge ich den lieben langen Tag in Zoommeetings und da braucht’s keine psychedelische Hintergrundbeleuchtung. 😀

Stattdessen soll die Anzuchtstation einen Platz im großen Kellerraum finden, den wir sonst als Sport- und Hobbyraum nutzen. Die Variante mit dem Tisch schied bei uns aus Platzgründen aus. Daher entschied ich mich für die Regalkonstruktion.

Unsere DIY-Anzuchtstation: die Materialien

Das Regal ist eine einfache Stahlkonstruktion von Amazon Basics mit 5 Böden.

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Mit 91 x 36cm sind die Regalböden groß genug, um die in der Anzucht beliebten Quickpot-Platten darauf stellen zu können. Die messen ja immer 33,5 cm x 51,5 cm, nur die Anzahl und Größe der Pflanzmulden variiert. Wenn du kleinere Anzuchtschalen nutzt, bist du noch flexibler.

Von den LED-Pflanzenlampen habe ich erstmal zwei Stück besorgt. Man kann pro Regalboden zwei davon nebeneinander befestigen, ich teste es aber jetzt erstmal mit einer mittig angebrachten Lampe pro Brett.

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Zu guter Letzt habe ich an der Wand hinter dem Regal reflektierende Folie befestigt, um das Licht optimal zu nutzen:

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Außerdem ist noch eine Zeitschaltuhr nötig, damit der Pflanzenkindergarten automatisch 16 Stunden lang am Tag beleuchtet wird. Wir hatten glücklicherweise noch eine mechanische Zeitschaltuhr in unseren Beständen – wenn ich mir die Bewertungen auf Amazon so durchlese, scheinen die auch um Längen zuverlässiger zu sein als die digitalen Exemplare.

Der Aufbau Schritt für Schritt

Das Regal zusammenzustecken, ist eigentlich relativ simpel und erfordert noch nicht einmal Werkzeug.

Ein bisschen Hirnschmalz musst du in die gewünschte Höhe der Böden und ihren Abstand zueinander stecken. Vorgesehen sind unterschiedlich große Abstände, die nach oben hin kleiner werden.

Anzuchtregal für Pflanzen

Da die Pflanzen aber rund 30cm Abstand zu den LEDs haben sollen und ja logischerweise selber ordentlich wachsen, habe ich einen Regalboden weggelassen und die Abstände etwas großzügiger gewählt.

Anzuchtregal für Pflanzen mit LEDs

Die LED-Panels habe ich mit Kabelbinder an der Unterseite der Regalböden befestigt. Das geht natürlich einfacher, solange die Regalböden noch nicht verbaut sind. 🙂

Anzuchtregal für Pflanzen mit LEDs
LED-Panels an Pflanzregal befestigen

Die Reflektorfolie habe ich zurechtgeschnitten und mit Posterstrips an der Wand festgeklebt.

Reflektorfolie hinter Anzuchtstation

Voilà:

Damit beim Gießen nicht versehentlich Wasser an das untere Panel kommt, liegt unter den Anzuchtschalen als Spritzschutz eine Lage Styropor, die wir von irgendeiner Verpackung übrig hatten.

Anzuchtregal mit LED-Panel

Gelbtafeln halten Trauermücken in Schach, die sich sonst gern mal ausbreiten:

Aktuell habe ich nur eine kleinere Anzuchtplatte im Regal zu stehen, in der ich Salat, Bunte Bete und Kohlrabi ausgesät habe. Die sind mittlerweile groß genug zum Pikieren, sodass ich sie dieser Tage in Quickpot-Platten vereinzeln und weitere Sorten aussäen werde.

Wie es weitergeht mit unserer Anzuchtstation, werde ich regelmäßig im Gartenguckloch berichten. 🙂

Anzuchtregal mit LED-Panel

Setzt du Pflanzenlampen ein?

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