Tomaten schmecken prima, sind gesund und unheimlich vielseitig!
In diesem Beitrag erfährst du, wie du Tomaten anbauen kannst und dir das leckere Fruchtgemüse aus dem Garten oder vom Balkon direkt in die Küche holst. 🙂
Wie funktioniert der Tomatenanbau?
Tomaten wachsen an Sträuchern. Busch- und Strauchtomaten wachsen mit rund 50-100cm eher niedrig, Stabtomaten können über zwei Meter hoch werden. Im Sommer kannst du mehrere Wochen lang immer neue Früchte ernten.
Du kannst Tomaten entweder direkt ins Erdreich pflanzen oder auch Töpfe und Kübel verwenden. Damit eignen sie sich auch prima für den Anbau auf dem Balkon!
Wie viele Tomatenpflanzen brauche ich?
Der Ertrag hängt stark von der Sorte ab. Im Gewächshaus und auf der Terrasse habe ich pro Saison um die fünf große Stabtomaten und drei bis vier niedrigere Pflanzen zu stehen, damit kommen wir zu zweit sehr gut hin. Dabei ist auch genügend übrig, um Nachbarn und Freunden regelmäßig eine Freude zu machen. 🙂
Ich empfehle dir, auf jeden Fall verschiedene Sorten gleichzeitig auszuprobieren und miteinander zu vergleichen. Über 3.000 Tomatensorten gibt es nämlich!
Während sich für Tomatensoße und Suppen eher große Früchte eignen, sind Cocktailtomaten ganz wunderbar, um sie direkt vom Strauch zu naschen.
Tomaten vorziehen oder Jungpflanzen kaufen?
Du kannst deine Tomaten entweder selber aus Saatgut heranziehen oder fertige Pflänzchen kaufen.
Generell bin ich ja ein großer Fan davon, meine Pflanzen selber auszusäen. Tomaten sind da auch ziemlich unkompliziert. Solltest du dafür aber keinen Platz in der Wohnung haben oder spät dran sein, spricht auch nichts gegen junge Pflanzen. Am besten natürlich in Bio-Qualität!
Achte auf jeden Fall darauf, dass es sich um sortenfestes Saatgut bzw. Pflanzen handelt und nicht um F1-Hybride. Dann kannst du dir nämlich einfach ein paar Samen fürs nächste Jahr aufheben und neue Pflanzen ziehen.
Wie kann ich Tomaten selber aussäen und aufziehen?
Starte nicht zu früh in der Saison! Wenn deine Tomaten zu lange im Haus ausharren müssen, wo es tendentiell zu dunkel ist, vergeilen sie leicht. Das heißt, sie bilden nur schwächliche, zu lange Stängel aus. Dann hast du weniger widerstandsfähige Pflanzen.
Daher zügle deine Ungeduld und widersteh der Versuchung, schon im Januar mit der Aussaat zu beginnen. Ich weiß, es ist schwer! 😀
Anfang bis Mitte März ist ein guter Zeitpunkt, um deine Tomaten auszusäen.
Befüll eine Anzuchtschale oder Ähnliches mit Erde und leg die Samen mit ungefähr 1cm Abstand voneinander darauf. Tomaten sind Lichtkeimer, daher bedecke sie nur ganz leicht mit Erde, nicht mehr als einen halben Zentimeter dick!
Du kannst Aussaaterde verwenden oder auch reifen Kompost. Als Starkzehrer verputzen auch die Tomatenbabys schon gern eine ordentliche Portion Nährstoffe. 😉
Halte die Erde mit einer Sprühflasche ausreichend feucht und sorge für eine muckelig warme Temperatur zwischen 20 und 24°C. Nach anderthalb bis zwei Wochen keimen die Tomaten.
Nach Möglichkeit solltest du sie jetzt umziehen in einen kühleren, hellen Raum mit rund 18°C. Denn wenn es zu warm und zu dunkel ist, vergeilen die Pflänzchen leicht.
Allerdings hatte ich bei uns im Haus lange Zeit keinen solchen Raum. Im Wohnbereich war es zu warm, im Keller zu dunkel. Daher standen meine Tomaten die ganze Zeit auf der Fensterbank – und wuchsen trotzdem ganz gut. So frimschig sind sie dann zum Glück doch nicht. 🙂
Mittlerweile habe ich mir eine Anzuchtstation mit Pflanz-LEDs gebaut und hier wachsen die Tomaten jetzt richtig gut!
Schon bald entwickeln sich nach den Keimblättern die ersten „richtigen“ Blätter. Du erkennst sie daran, dass sie im Gegensatz zu den geraden Keimblättern die charakteristische, gezackte Form von Tomatenblättern haben.
Jetzt werden die Tomaten pikiert, sprich, in eigene Töpfe vereinzelt.
Tomaten pikieren
Sobald die Pflänzchen größer werden, reicht der Platz in den Anzuchttöpfen nicht mehr. Jetzt bekommt jede Pflanze ihren eigenen Topf.
Spätestens jetzt solltest du reifen Kompost mit in die Erde mischen (ich vermenge Kompost und Anzuchterde 1:1), damit deine Tomaten genügend Nährstoffe für ihr Wachstum erhalten.
Zum Pikieren hebst du die einzelnen Pflänzchen vorsichtig aus der Erde. Ich nehme einen Holzspatel zur Hilfe, das geht ganz gut. Achte darauf, den Stiel nicht zu quetschen oder die Wurzeln abzureißen.
So… und beim Pikieren gilt es, eine grausame Entscheidung zu treffen: schwächliche Pflanzen solltest du jetzt aussortieren. Ich weiß, das bricht einem das Herz. 🥺 Aber die Pflanzen, die jetzt schon langsamer wachsen als ihre Kollegen, bringen später auch weniger Ertrag. Im Zweifelsfall nehmen sie also nur Platz weg.
Der optimale Standort, um Tomaten anzubauen
Ganz wichtig: Tomaten mögen keinen Regen! Wenn die Blätter nass werden und nicht richtig abtrocknen können, wächst die Gefahr von Pilzkrankheiten wie der gefürchteten Kraut- und Braunfäule.
Stell deine Tomaten daher auf jeden Fall unter ein Dach – auf dem Balkon oder der Terrasse, in ein einfaches Tomatenhaus oder natürlich direkt in ein Gewächshaus. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Tomaten im Gewächshaus deutlich größer werden und viel mehr Ertrag liefern. Klar, dort ist es trocken, hell und natürlich warm. 🙂
Mein Gewächshaus ist das Modell „Hybrid“ von Palram*, mit dem ich sehr zufrieden bin:
Achte auch beim Gießen darauf, dass Wasser direkt ins Erdreich zu geben und nicht über die Blätter zu gießen.
Staunässe ist nicht gut für Tomaten. Lehmboden solltest du daher mit Humus und Sand vermengen. Beim Anbau in Töpfen achte darauf, dass das Wasser gut abfließen kann.
Wann & wie pflanze ich Tomaten?
Ins unbeheizte Gewächshaus können die Tomaten je nach Region ab etwa ab Mitte / Ende April. Frost wollen sie nicht abbekommen!
Auf dem Balkon oder im Freiland solltest du lieber bis nach dem Eisheiligen Mitte Mai warten, ehe du deine Tomaten nach draußen bringst.
Bereite ein ausreichend großes Pflanzloch vor und gib unten eine Portion Kompost hinein. Manche Gärtner schwören übrigens auf einen vergrabenen Süßwasserfisch als Tomatenfutter, aber das habe ich noch nicht ausprobiert und will es auch nicht (sehr zur Enttäuschung der Katze 😀 ).
Damit das Gießwasser direkt an die Wurzeln gelangt, kannst du Töpfe oder Ollas als Wasserreservoir neben die Tomatenpflanzen eingraben (hier habe ich eine einfache DIY-Anleitung für dich, wie du Ollas selber bauen kannst!).
Wie schon beim Pikieren, setzt du die Tomaten auch jetzt beim Pflanzen einige Zentimeter tiefer in die Erde. Dadurch bilden sich zusätzliche Wurzeln, die für mehr Stabilität und eine bessere Aufnahme von Nährstoffen sorgen.
Am besten platzierst du gleich am Anfang Stäbe neben deine Tomaten, an denen sie sich später abstützen können. Besonders praktisch ist es, wenn du ein Gewächshaus hast: dann kannst du die einzelnen Ranken auch am Dach oder den Wänden festbinden. Diese Unterstützung brauchen gerade große Tomatenpflanzen, an denen locker mehrere Kilo Früchte hängen.
Während die Pflanzen wachsen, bindest du neue Triebe dann regelmäßig hoch und verhinderst damit, dass sie abbrechen oder den Boden berühren.
Je nach Sorte solltest du beim Pflanzen unterschiedlich viel Abstand zwischen den Tomaten lassen: bei Stabtomaten, die hauptsächlich nach oben wachsen, genügen 50cm. Bei buschigeren Sorten benötigst du knapp einen Meter.
Regelmäßige Pflege: Tomaten ausgeizen und entblättern
Neben dem regelmäßigen Gießen gibt es bei Stabtomaten noch zwei weitere Aufgaben, die du ein- bis zweimal in der Woche erledigen solltest: das sogenannte Ausgeizen und Entblättern.
In den Blattachseln bilden sich immer wieder kleine Seitentriebe. Diese sogenannten Geiztriebe brichst du vorsichtig mit den Fingern ab. – Warum? Weil die Pflanze ihre Energie in das Wachstum der Früchte stecken soll, nicht in das zu vieler Blätter. Außerdem sind zu dicht belaubte Tomatenpflanzen anfälliger für Krankheiten.
Aus dem gleichen Grund solltest du regelmäßig die Blätter entfernen, die den Boden berühren, braune Stellen bekommen oder generell zu dicht wachsen. Damit bekämpfst du eventuell auftretende Pilzkrankheiten im Keim und sorgst für eine gute Luftzirkulation.
Strauch- oder Wildtomaten musst du nicht ausgeizen und entblättern, die sind robuster.
Ab September solltest du auch neue Blüten abknipsen. Die werden so spät in der Saison ohnehin nicht mehr zu Früchten. Stattdessen soll die Tomate ihre Kräfte lieber in das Ausreifen der bereits vorhandenen Früchte stecken.
Die Tomatenernte
Ab Juli ist es soweit: du kannst deine eigenen Tomaten ernten! 🙂
Im Herbst ist die Tomatensaison vorbei. Jetzt solltest du alle verbliebenen Früchte abernten.
Wenn sie noch grün sind, hilft Trick 17: leg einen Apfel zwischen die Tomaten. Das aus dem Apfel ausströmende Ethylen hilft dabei, die Tomaten nachreifen zu lassen. 🙂
Baust du schon deine eigenen Tomaten an? 🙂
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