Wenig Platz, aber viel Ernte?

Hochbeete im Mai 2020

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Du hast nur einen kleinen Garten oder Balkon, möchtest aber trotzdem möglichst viel ernten? – Mit diesen Tipps nutzt du jeden Quadratmeter clever aus!

Wähl die richtigen Pflanzen aus

“Es jibt sone und solche, und dann jibt es noch janz andre, aba dit sind die Schlimmstn.” – diese Känguru-Weisheit von Marc-Uwe Kling gilt auch im Gemüsegarten! 😀

Manche Pflanzen machen sich einfach riiiichtig breit – beispielsweise Zucchini und Kürbisse. So ein Kürbis hat ja was von einem Hund, den du ins Bett lässt: erst liegt er klein und niedlich am Rand – und ehe du dich’s versiehst, beschlagnahmt der Kerl den ganzen Platz für sich alleine.

Kürbis anbauen und ernten
Platzsparend ist er nicht, der Kürbis!

Einige Vertreter sind also ungeeignet für kleine Beete: Kürbis, Zucchini oder auch Gurken, sofern du letztere nicht hochranken lässt. Dazu kommen wir gleich noch!

Super sind hingegen alle Pflanzen, die entweder generell wenig Platz brauchen oder die ein gutes Verhältnis von Ernte und unverwertbarem „Beiwerk“ haben. Möhren beispielsweise eignen sich mega, da kannst du nämlich sowohl die Wurzeln ernten, als auch das Grün! Aus dem Möhrengrün lässt sich ein superleckeres Pesto zaubern.

Platz sparen bei den Reihenabständen?

Hinten auf den Saatguttütchen oder in Anbauanleitungen findest du ja immer eine Angabe, mit wie viel Abstand innerhalb der Reihe die Pflänzchen gesetzt werden wollen und mit wie viel Platz zwischen den Reihen. Und das klingt manchmal schon echt verschwenderisch!
Beispiel Kartoffeln: zwischen den Reihen 50-60cm Abstand, innerhalb einer Reihe 30-40cm zwischen den einzelnen Kartoffeln. Whaaat? Kannst du da nicht locker jede Menge Platz sparen und die Dinger einfach enger pflanzen?! 🤓

Ich hab’s für dich ausprobiert. 😀 Schließlich wollte ich ja möglichst viele Kartoffeln unterbringen!

Long story short: das enge Setzen rächt sich. Erstens ist es total mühselig und umständlich, wenn du dich auf engem Raum zwischen den einzelnen Pflanzreihen durchschlängeln musst. Ich hatte dauernd Angst, auf irgendwas draufzulatschen.

Zweitens ist es mit dem Durchschlängeln ja nicht getan – du willst dich auch mal hinknien, um Beikräuter zu jäten, anzuhäufeln oder etwas zu ernten. Hast du schon mal versucht, deine Füße hintereinander aufzusetzen, dann in die Hocke zu gehen, links oder rechts von dir im Boden zu arbeiten und dabei nicht umzukippen? – Wir verstehen uns. 😀

Drittens wachsen die Pflanzen nicht optimal, wenn sie zu eng stehen. Kartoffeln beispielsweise brauchen im Boden einfach einen gewissen Platz, um viele große Knollen ausbilden zu können. Auch Möhren bleiben miniklein, wenn sie zu dicht stehen.

Kartoffelernte
Pflanz deine Kartoffeln nicht zu dicht nebeneinander

Lücken füllen mit Mischkultur

Anders sieht das aus, wenn du kleinere Beetflächen hast und von außerhalb an alles drankommst. Hier kannst du geschickt die Lücken füllen und enger pflanzen. Dabei setzt du aber nicht einfach mehrere Pflanzen der gleichen Art dichter nebeneinander, sondern spielst quasi Gartentetris! 🙂

Kombinier beispielsweise hoch aufragende Sorten wie Frühlingszwiebeln oder Lauch mit Kohlköpfen, die deutlich niedriger wachsen. Superviele positive Effekte machst du dir dabei zu nutze, wenn du sogenannte gute Nachbarn nebeneinander setzt: Möhren und Zwiebeln etwa, die sich gegenseitig Schädlinge fern halten.

Nutze Hochbeete

Hochbeete sind ebenfalls eine hilfreiche Sache, wenn du auf wenig Raum viel Ernte erzielen möchtest!

Da du sie am besten nicht einfach nur mit Erde befüllst, sondern auch mit einer dicken Portion Kompost, sind sie richtige Nährstoffbomben und verhelfen deinen Pflanzen zu besserem Wachstum. Außerdem werden die Seitenwände ja von der Sonne beschienen und erwärmen die Erde zusätzlich zum Zersetzungsprozess – das macht sich auch bemerkbar! In meinen Hochbeeten keimen die Pflänzchen ein ganzes Stück vor ihren Kollegen in den normalen Beeten und wachsen auch kräftiger.

Hochbeete im Mai 2020
In Hochbeeten kannst du enger pflanzen als sonst

Vor allem in Hochbeeten bietet sich eine Methode namens Square Food Gardening an: dabei unterteilst du deine Anbaufläche in lauter kleine Quadrate von 30x30cm und pflanzt nicht wie sonst reihenweise, sondern in Quadraten. Damit nutzt du den Platz richtig geschickt aus.
Ich möchte das Square Food Gardening nächstes Jahr auch unbedingt mal „ordentlich“ umsetzen und die Quadrate im Hochbeete mit Schnüren markieren – bislang habe ich eher pi mal Daumen gepflanzt. Da geht noch mehr! 🙂

Einmal pflanzen, mehrmals beernten

Einige Gemüsesorten erntest du komplett ab, sobald sie soweit sind: Kohlrabi beispielsweise. Das ist okay, weil du den Platz nachbesetzen kannst – dazu kommen wir im nächsten Abschnitt.

Einfacher ist es aber natürlich, wenn du ein und die selbe Pflanze mehrfach beernten kannst! Da hast du einfach länger etwas davon. Frühlingszwiebeln kannst du ein Stück oberhalb der Erde mit einem scharfen Messerchen abtrennen, dann wachsen sie nach! Auch Tomaten liefern dir mehrere Woche lang immer wieder neue Früchte.
Anstelle von Kopfsalat, den du ja komplett erntest, kannst du Pflücksalat setzen: hier nimmst du immer nur die äußeren Blätter ab und er wächst dann von innen heraus neu nach.

Salat
Von Pflücksalat hast du etliche Wochen lang etwas (meistens, bis er schießt und bitter wird)

Nachmieter gesucht! Mehrere Pflanzen nacheinander

An der gleichen Stelle kannst du pro Saison auch durchaus mehrere Pflanzen nacheinander setzen. Das nennt sich dann Vorkultur (Frühjahr), Hauptkultur (Sommer) und Nachkultur (Herbst bis Winter). Immer wenn eine Sorte abgeerntet ist, kannst du schon die nächste aussäen bzw. pflanzen.

Ein Beispiel: im Frühling setzt du vorgezogenen Kopfsalat ins Beet. Sobald der abgeerntet ist, säst du Möhren aus. Und auf die folgt im Herbst dann Spinat, den du bis zum Frost pflücken kannst.

Damit verschenkst du keinen einzigen Quadratzentimeter!

Möhren im Nutzgarten
Da wachsen sie, die knackig-frischen Möhren

Es muss nicht das klassische Beet sein: zusätzliche Anbauflächen

Wenn dir die Beetflächen ausgehen, erweitere deine Anbaufläche einfach mit Töpfen und Kübeln!

Tomaten etwa wachsen prima in großen Töpfen – sie möchten nur keinen Regen abbekommen und freuen sich daher über ein überdachtes Plätzchen.

Vor allem rankende Pflanzen wie beispielsweise Erdbeeren bringst du prima in Hängeampeln unter.
Tipp: häng sie nur so hoch, dass du noch bequem mit der Gießkanne drankommst, ohne selber jedesmal eine Dusche zu nehmen. 😉

Als Starkzehrer können Kürbis oder Kartoffeln auch an einer Stelle wachsen, die kein klassisches Beet ist – nämlich auf dem Komposthaufen, wenn du mehrere hast und einen davon die Saison über ruhen lässt.

Vertical Farming

Wenn du generell nicht so viel Stellfläche zur Verfügung hast, geh steil! 😉 Sprich: bau in der Vertikalen an und bring damit eine Menge Pflanzen unter. Damit holst du auch aus einem kleinen Balkon richtig viel raus.

Ein Klassiker sind Pflanzregale:

Balkonien
In Pflanzregale passen viele kleinere Töpfe

Hier finden vor allem niedrige Vertreter einen Platz: Kräuter aller Art etwa. Es gibt auch Saatgutmischungen mit essbaren Blüten, die wunderbar in Töpfen wachsen.

Vertikaler Anbau funktioniert aber sogar auch mit Kartoffeln! Bei einer sogenannten Kartoffeltonne bzw. einem Kartoffelturm stapelst du mehrere Etagen versetzt übereinander, sodass du richtig viele Pflanzen unterbekommst.

Gurken habe ich eben schon mal erwähnt – die bilden ja auch lange Ranken aus, die viel Platz benötigen. Die kannst du aber gut an einer Rankhilfe oder Sichtschutzwand nach oben klettern lassen und benötigst dann recht wenig Grundfläche.

Salatgurke
Hier rankt sie vor sich hin, die Salatgurke

Drinnen ernten?

Und was ist, wenn du gar keinen Balkon hast? Kannst du auch drinnen deine eigene Ernte anbauen? – Japs!

Kräuter auf der Küchenfensterbank sind ja so ein Klassiker, aber auch Gemüse kannst du indoor anbauen.

Die zwei größten Herausforderungen drinnen sind unliebsame Tierchen wie Blattläuse und mangelndes Licht. Gegen Ungeziefer helfen Gelbtafeln und für pflanzengerechte Beleuchtung kannst du mit LED-Lampen sorgen. Die sind auch gar nicht mal so teuer – ich habe mir ja für die Jungpflanzen eine Anzuchtstation mit LED-Panels selber gebaut.

Anzuchtregal mit LED-Panel

Falls DIY nicht so dein Ding ist: richtig professionell geht der vertikale Anbau indoor oder outdoor mit Greeny Garden. Das ist ein fertig montiertes System inklusive Beleuchtung, Bewässerung und Ventilatoren, das mit einer Stellfläche von 0,25 Quadratmetern auskommt und auf einer Höhe von etwas mehr als zwei Metern 36 Pflanzplätze bietet.

Fazit

Auch mit wenig Grundfläche kannst du dein eigenes Obst und Gemüse anbauen und Kräuter selber ziehen! Nutz den dir zur Verfügung stehenden Platz clever aus und freu dich auf eine leckere Ernte!

2 Kommentare zu „Wenig Platz, aber viel Ernte?“

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